Beiträge von Ellen2014

    Vielleicht kennt jemand von euch einen guten Trainer?

    Meine erste Wahl wäre wohl ein Hundetrainer im Stil von "cumcane". Das ist zwar nicht gerade bei dir um die Ecke, doch vielleicht kann das Team eine Hundeschule bei dir in der Nähe empfehlen. Wie ich auf der HP gesehen habe, gibt es demnächst ein Seminar "Hundebegegnungen für Leinenpöbler". Wobei es sich bei deinem Hund eventuell gar nicht um einen "gewöhnlichen" Leinenpöbler handelt, da er sein Verhalten ja nicht nur an der Leine zeigt.

    ...Dann versucht er sich quer vor uns zu stellen und fletscht die Zähne, so nach dem Motto: Nicht näher an mein Frauchen und Herrchen ran...


    ...Mit der Leinenführung, wenn uns ein Hund entgegenkommt, haben wir es auch schon versucht, wie von einigen von Euch beschrieben, wenn der Hund zu nahe, dass er Sitz machen soll und ihn abzulenken. Das hat aber leider nicht funktioniert. Es ist so als würde er gar nichts mehr von uns wahrnehmen wenn ein anderer Hund in einer bestimmten Nähe zu ihm ist...


    ...Trotz allem, wir haben ihn ins Herz geschlossen und versuche alles mögliche, um ihm beizubringen, dass er sich bei uns in Sicherheit fühlen kann und sich auf uns verlassen kann....

    Ob er euch beschützen möchte, kann sein oder auch nicht :-) Bei meinem Tierschutz-Hundeopa hatte ich den Eindruck, dass er alles selber regeln wollte. Und das nicht, weil er so von Selbstbewusstsein strotzt, sondern weil er es viele Jahre lang gewohnt war, sich um sich selber kümmern zu müssen. Seit Charly bei uns ist üben wir, dass 1. Ich ihn beschütze und 2. wir Konflikten aus dem Weg gehen. Ich glaube gerade das Weggehen, sich also einer Situation entziehen können, hatte er nie gelernt und dein Hund eventuell auch nicht. Im Zwinger hatte er wohl nicht die Möglichkeit zu gehen, wenn es ihm zu viel wurde. Stattdessen musste er ganz laut und deutlich "Schleich di!" sagen.


    Unsere Hundetrainerin sagt immer, dass aggressives Verhalten ganz viel mit Distanz zu tun hat. Ist eigentlich logisch :-)


    Das mit dem Ablenken habe ich Anfangs bei Charly auch probiert, ohne Erfolg. Sein Verhalten begann er ab dem Moment zu verändern, als ich angefangen habe ihn zu beschützen/verteidigen und wir den ganzen Hundebegegnungsstress vermieden haben :-)


    Das ist sehr schön für euren Hund, dass er sich bei euch sicher fühlen darf! :-)

    Wenn er einen Hund schon von weitem sieht ist die volle Aufmerksamkeit auf den Hund gerichtet. Wenn er eine bestimmte Nähe erreicht hat fängt er an zu bellen und will auf den Hund drauf, Nackenhaare gehen hoch und Rute nach oben.


    Jim muss erstmal verstehen welche Rangordnung er bei uns hat und eine Sicherheit gegenüber uns aufbauen - nach Aussage des Trainers

    Das hört sich eher so an, als ob dein Hund aus Angst oder Unsicherheit heraus aggressiv reagiert. Vielleicht kannst du mal einen anderen Trainer die Körpersprache deines Hundes anschauen lassen, jemand, der mehr verhaltensbiologisch orientiert ist.


    Sollte dein Hund wirklich Angst haben oder unsicher sein, kann man ja gut nachvollziehen, dass dahinter kein Rangordnungsproblem stecken kann. Wenn ein Kind mit seinen Eltern in die Geisterbahn geht, schreit es sicherlich nicht, weil es keinen Respekt vor seinen Eltern hat ;-) Klar, können die Eltern ihrem Kind klar machen, dass es nicht schreien soll. Doch, ob davon die Angst weggeht...

    Bevor du viele Spielsachen kaufst, kannst du zuerst mal bei seinen Betreuern nachfragen, ob er überhaupt spielt. Meiner zB. spielt überhaupt nicht: kein Ball, kein Zerrseil, kein Artgenosse. Und er apportiert auch nicht.


    Überhaupt hat Action, Training und Co. erstmal noch Zeit. Der Hund muss schon genügend Neues lernen: neue Menschen, Umgebung, Gerüche, Tagesablauf, Regeln etc. Ich denke, das unterschätzt man in der Freude über das neue Familienmitglied total. Ruhe (auch ruhige Spaziergänge), Regeln, Rituale, also eine feste Struktur tun dem Hund sicherlich gut.


    Jede stressige Situation, die du vermeiden kannst, machen es dem Hund leichter sich einzugewöhnen.


    Im Tierheim kannst du vielleicht herausfinden, auf was für einem Untergrund er gerne liegt. Ist es zB. eine Decke, kannst du ihm so eine ähnliche kaufen und diese einige Zeit bevor er bei dir einzieht schon zu Verfügung stellen. Dann nimmt er was Bekanntes mit zu dir :-)


    Wenn du seine Körpermasse hast, kannst du dich schonmal nach einem passenden Geschirr umschauen. Es ist sicherlich besser, wenn er nicht zig Geschirre im Laden anprobieren muss (je nachdem wie sensibel er ist).


    Falls er ein etwas unsicherer Hund ist, kann auch eine Hausleine super praktisch und stressvermeidend sein :-)

    Nachträglich gesehen hätte ich meinem Hund noch viel mehr Zeit und Ruhe gönnen sollen. Ich bin gleich nach zwei Wochen mit ihm zum obligatorischen Sachkundenachweis. Es war eben noch ein Platz frei im Kurs.


    Ich kann dir sehr das kleine Büchlein von Patricia McConnell empfehlen: "Love Has No Age Limit: Welcoming an Adopted Dog Into Your Home".

    Na dann Wünsche ich viel Erfolg bei nächsten mal Leader sein beim Mantrailing

    :D Hihi, mit meinem altersstarrsinnigen Hunde-Opa würde das bestimmt so aussehen. (nicht umsonst habe ich so ein Profilbild gewählt)

    Es kommt IMMER ganz entscheidend auf das WIE an. Wenn eine Gruppe Menschen bei nem Unfall gafft und ein Sanitäter verschafft sich den Raum den er zum arbeiten braucht dann fühlt sich niemand eingeschüchtert. Ganz anders der Fall wenn die Polizei bei ner Demo "Raum" beansprucht.(in voller Ausrüstung)

    Genau solche Beispiele sind mir auch eingefallen. :gut:

    Aber ich kann nicht so recht nachvollziehen, was an "Chef sein" oder "der Hund respektiert mich" immer gleich schlecht sein soll. Das wird so oft einfach falsch verstanden.

    Das Problem liegt vielleicht darin, dass "Chef sein" unterschiedlich aufgefasst wird. Ich werde bei Beobachtungen anderer Hundehalter eigentlich immer wieder überrascht, wie unterschiedlich die Auffassungen bezüglich Hundeerziehung oder Hunde(halter)-Knigge sind. Bei mir in der Nähe ist der Hundeplatz von einem "kynologischen Verein", wo die Hunde "nach neustem Stand der kynologischen Forschung" doch tatsächlich noch angebrüllt werden. :ka:
    Was den Hundehalterknigge betrifft, finde ich die Unterschiede besonders merkwürdig, da die Hunderegeln eigentlich schon von oben (Tierhaltungsgesetz) recht klar definiert sind. Doch das hängt vielleicht wieder damit zusammen, dass der Begriff "Rücksicht" nicht eindeutig definiert ist und somit auch unterschiedlich ausgelegt wird. :ka:


    Wie ich schon weiter oben schrieb, finde ich das Leitwolf-Video nicht zur Demonstration einer Methode geeignet (deinen Bericht hingegen fand ich sehr interessant!) Es wirkt auf mich mehr wie eine Machtdemonstration. Und das ist eben wieder das Blöde: gerne werden solche Beispiele dann von den falschen Leuten an den falschen Hunden zur falschen Zeit nachgeahmt. (vielleicht werden die Hunde im kynologischen Verein demnächst alle permanent geblockt).


    Wahrscheinlich könnten viele gewissenhafte Hundehalter (mit gutem Auge und gutem Gesprür) mit so ziemlich jeder modernen Erziehungsmethode das soziale Miteinander beibringen und haben dabei glückliche, höfliche und geduldige Hunde. :smile: