Beiträge von Ellen2014

    (Klicken um eine Quelle anzugeben)Ist einerlei mit Chef sein - zumindest mMn.


    Chef sein wird eben empfunden und ausgeübt. Siehe hier:


    http://msl-cdn.radiantforestll…oss-vs-leader-800x800.png



    Es gibt halt Menschen, die finden es irgendwie geil, Macht über ein Tier auszuüben, resp. den Anderen demonstrieren können, welche Macht sie über das Tier haben. Je weniger Hilfsmittel man dazu verwendet, desto wirklungsvoller ist es. CM zB. kann die allergefährlichsten Hunde unterwerfen. Boa! Und als Leitwolf muss man sich nur kurz umdrehen und der Hund weiss Bescheid - aus Respekt oder so. Boa!

    Für mich ist Blocken nicht gleich Einschüchterung worauf ein Meideverhalten eintritt, weil der Hund Angst vor einer erneuten Bedrohung hat.


    Dieses Leitwolf-Video hingegen finde ich zur Nachahmung ungeeignet (es sei denn, man hat einen begriffstutzigen, tauben Hund mit einem überdimensionierten Selbstbewusstsein), da ich die Art und Weise unnötig energisch finde. Entweder der Hund wird irgendwann genervt davon oder total verunsichert. Ob er wirklich kapiert, was da von ihm gewollt wird, fände ich mal interessant.


    Meinem alten Hund habe ich mithilfe des Blockens bzw. Raumbegrenzung (inklusive Wortsignal und Handsignal) recht schnell und sehr sehr vorsichtig klar gemacht, dass er nicht kläffend zur der Tür sausen soll, wenn Besuch kommt. Zuerst versuchte ich es mit der Turid Rugaas Methode. Die hat er allerdings nicht gecheckt...


    Da mein Tierschutzhund ein echtes Mimöschen (!) ist, hätte ich es gemerkt, wenn ihm das Blocken zu viel gewesen wäre. War es jedoch nicht. Und ich glaube, es hat bei ihm so gut geklappt, weil er scheinbar ganz froh ist, dass er mit dem Besuch nichts mehr zu tun hat (er schätzt die Aufmerksamkeit fremder Menschen nicht).


    Das klappt inzwischen schon so gut, dass er entspannt in den Flur kommt, um nach mir (!) zu schauen, während ich mich an der Tür mit dem Paketdienst beschäftige.

    Ok das heißt statt Beruhigungstabletten für den Hund kaufe ich nun Baldrian für mich :)?

    Vielleicht hilft dir zur Entspannung auch dieser Artikel:
    "In bester Absicht und doch zu viel?"
    http://www.tierarzt-rueckert.d…nde=1489&Modul=3&ID=19106


    Unsere Hundetrainerin empfahl einer Social Walk Teilnehmerin auch mal eine Auszeit, da sie mit ihrem Schäferhund an ihre nervlichen Grenzen stiess: einfach mal drei Wochen lang Ruhe (keine stressigen Spaziergänge) für sie und ihren Hund. Das Frauchen hatte ein sehr grosses Grundstück, auf dem der Hund sich bewegen konnte - wenn er wollte. Letztens hörte ich, dass der Schäfer schon wesentlich ruhiger ist. Ob es daran liegt, dass Frauchen den Rat tatsächlich umgesetzt hat, weiss ich allerdings nicht.

    Ich habe mittlerweile das Gefühlt ihr hängt irgendwas im Hals?! Werde das beim Tierarzt mal abklären lassen.

    Vielleicht kannst du dann wieder berichten. Morgen habe ich Tierarzttermin mit meinem Charly. Falls da etwas herauskommt, was dir auch weiterhelfen könnte, sage ich Bescheid.

    Wegen der Ruhezeit meinte ich wirklich richtiges schlafen. Bei meinem Senior ist das extrem: weil er so auf mich fixiert ist, hat er es am liebsten, wenn ich zwischen den Spaziergängen den ganzen Tag neben ihm auf der Couch hocke oder bei schönem Wetter draussen im Garten. Hauptsache, ich ruhe auch ;-) Dann schläft er tief. Sobald ich im Haus rumlaufe, scannt er die ganze Zeit was ich so mache. Zwar ruht er, schläft jedoch kein bisschen. Damit er seinen Schönheitsschlaf bekommt, setze ich mich dann halt auch mal mit ihm auf die Couch. Dank Laptop kann ich mein Zeug trotzdem erledigen...


    Ähnlich war es bei seiner Hundefreundin, die mal einen Tag bei uns war. Sie lag auch die ganze Zeit, jedoch immer mit Blickrichtung zur Tür. Geschlafen hat sie nie, nur mal kurz gedöst. Und als sie abends abgeholte wurde war sie natürlich wie gerädert. Die Besitzer blieben noch auf einen Kaffee hier und die Hundefreundin ist sofort eingeschlafen ;-)


    Hast du mal zB. mit einer Kamera beobachten können, ob dein Hund richtig schläft während du weg bist? Wenn ja, ist das natürlich super. Meiner kann's leider nicht.


    Mir ist noch der Social Walk eingefallen. Wird das in deiner Hundeschule auch angeboten? In unserer Social Walk Gruppe (wir laufen eine kleine Runde in einem ruhigen Waldstück) haben wir zum Beispiel einen Schäferhund, der vor lauter Aufregung irgendwann an der Leine rumbeisst und sein Frauchen ins Gebüsch zerren möchte (sieht von Weitem wie Tauziehen aus). Mein Opa hat die ersten beiden Male praktisch durchgebellt, so aufgeregt war er. Und das, obwohl er die anderen Hunde nicht gesehen hat, nur gerochen. Man übt dort das ruhige Spazierengehen und das Aushalten von anderen Hunden (auf individueller Wohlfühldistanz). Unsere Hundetrainerin betont immer, dass die Hunde von den vielen verschiedenen Gerüchen sehr gefordert sind. Ihre eigene Hündin (die sie manchmal jedoch sehr selten dabei hat), ist nach so einem Social Walk immer total ko.

    Wissen tue ich es nicht hundertprozentig, doch ich glaube nicht, dass du deinen Hund in seiner Angst bestärkst. Wenn du mit ihm ruhig weiter weggehst bis da, wo er nicht mehr vor den Kindern flüchten will, dann hat es für mich eher den Charakter von "in Sicherheit" bringen.


    Bei meinem angst-aggressiven Hunde-Opa hat es mit diesem Weggehen gut funktioniert. Vor eineinehalb Jahren hat er ausser sich andere Hunde angepöbelt (auch aus 50m Entferung) und gestern zB. sind wir ohne Aufregung und ohne einen Mucks an drei grossen Hunden vorbei.


    Dein Hund kann, wenn der Stresspegel gesunken ist, lernen, dass Kinder nicht so schlimm sind wie er denkt. Doch zuerst würde ich ihm helfen, die Angst zu nehmen :-)

    Hat wer einen Tip wie ich mehr Ruhe in diesen Hund bringe?

    Vielleicht kannst du die nächste Zeit mal das Trainingsprogramm weglassen und nur ruhige und gemütliche Spaziergänge - im Sinne von stressfrei - machen. Bei meinem Hund (ist halt schon ein Senior) habe ich zusätzlich darauf geachtet, dass er in den Ruhezeiten auch wirklich schläft und nicht dauernd umher tigert.


    Wegen Zylkene brauchst du dir glaube ich keine Sorgen zu machen. Falls es über ein Placebo hinaus wirkt, scheint es mir doch harmlos zu sein.


    Möchte nur noch davonlaufen sobald er Kinder sieht oder beim spielen hört.

    Dann laufe die nächste Zeit einfach mit ihm davon :-) Meine Theorie ist, wenn dein Hund insgesamt mehr zur Ruhe gekommen ist, kann er auch Kinder besser ertragen.

    Ich habe nun nicht alles gelesen und das meiste nur überflogen. Da ich ähnliches Verhalten von meinem Tierschutz-Hunde-Opa kenne, möchte ich trotzdem gerne auch noch meinen Senf dazugeben :-)...


    Es wurde hier glaube ich schon erwähnt: Würdest du es mit dem richtigen Timing schaffen, deinen Hund kurz vor der Explosion aus der Situation rauszunehmen? Ich könnte mir nämlich vorstellen, dass er sich dieses Verhalten beibehalten hat, weil es so enorm erfolgreich ist. Bzw. vielleicht konnte er in früheren Zeiten nie weg, wenn ihm was zu viel war und hat sich dann mit Erschrecken aus der unangenehmen Situation befreit. Ich glaube nämlich, dass coole Hunde einfach gehen, wenn es ihnen reicht. So macht es jedenfalls unsere Nachbarin, eine charmante Zwergdackelhündin und absolute Grand Dame der Konfliktvermeidung.


    Mein Charly hat diese ausserordentliche Theatralik auch drauf. Bei ihm erkläre ich mir sein Verhalten auch mit seiner früheren Haltung, wo er nie die Möglichkeit zur Flucht hatte, weil er angebunden war. Er macht dieses Drama allerdings vor allem bei Menschen: er geht neugierig zu den Leuten hin, doch plötzlich wird es ihm zu viel. Die Leute sind dann total erschrocken und kreidebleich im Gesicht. Das passiert immer dann, wenn trotz meiner Bitte und Vorwarnung Charly trotzdem gestreichelt wird. Ich spreche ihn nun immer an, wenn ich merke, dass eine Situation für ihn komisch wird. Dann reagiert er auch sofort und kommt zu mir gekuschelt.


    Mit Artgenossen ist es auch ähnlich wie bei deinem Hund. Er hat ein paar wenige, ausgewählte "Freundinnen". Die Freundschaft sieht so aus, dass man sich anfangs kurz beschnuppert (am Hinterteil oder im Schritt ist Charly jedoch heikel) und dann ignoriert man sich gegenseitig. Dass das so friedlich funktioniert finde ich super. Von dem Gedanken eines Hundes, der mit anderen Hunden freudig über die Wiese rennt, habe ich mich schon längst verabschiedet.


    Ich könnte mir vorstellen, dass die negative Erfahrung mit der Bulldogge ihn in seinem Misstrauen gegenüber Hunden bestätigt hat. Eine ganz blöde selbsterfüllende Prophezeihung!