Beiträge von Ellen2014

    Zum Eingangsposting: Die Hunde sollen das unter sich regeln? Pffffffff!


    Mir wäre das Risiko zu gross, dass es da zu einer Beisserei (mit allen physischen und psychischen Konsequenzen) kommt. Wenn ein Hund schon beschwichtigend am Boden liegt und der andere hört nicht damit auf, ihm zu drohen... das geht mal gar nicht.


    Mag sein, dass Hunde von Natur aus gewisse Dinge durch Kämpfe regeln. Doch sobald ein Tier in Obhut eines Menschen ist, hört für mich die Natur auf.


    Du hast Glück, dass dein Hund eine deeskalierende Strategie gewählt hat. Meiner hat wohl leider gelernt: Angriff ist die beste Verteidigung. Mit dieser Strategie bringt er sich selber in grosse Schwierigkeiten.

    Was machst du denn, wenn so eine Situation ist, wie auf dem Sofa?

    Solange ich noch nicht sicher bin was das soll, interveniere ich, indem ich ihm die Sicht versperre und ihn beruhige. Es ist schon ein bisschen besser geworden.
    Doch falls sich herausstellt, dass er mich oder das Sofa verteidigt, wird er runter geschickt. ;-)


    Übrigens bin ich auch so aufgewachsen, dass es freundlich sei einem Hund zur Begrüssung die Hand hinzustrecken, damit er dran schnüffeln kann. Mein Hund findet das mächtig doof und artikuliert das auch entsprechend.


    Unsere Hundetrainerin geht kein Risiko ein und und "begrüsst" Hunde so, dass sie grössere Hunde an sich schnüffeln lässt und sich dabei ganz passiv verhält. Bei kleineren Hunden (wie meinem) geht sie seitlich in die Hocke und lässt sie zum Beispiel am Unterarm schnuppern.
    Meinem Hund genügt als Info auch das Hosenbein oder der Unterarm. Alles mehr ist ihm zu viel.
    Eine Hand strecke ich keinem Hund mehr entgegen.

    Ich bekomme da echt kein Verhaltensmuster zusammen und das ärgert mich so.

    Vielleicht hilft es dir, wenn du das Verhalten erstmal nur beobachtest, beschreibst und die Interpretation weg lässt.


    Als Beispiel bei meinem Hund: ich bin seine Hauptbezugsperson und er ist sehr auf mich fixiert (soll bei Tierschutzhunden wohl verbreitet sein). Wenn ich mit ihm auf dem Sofa sitze und jemand anderes läuft zum Sofa, zeigt mir vielleicht noch etwas auf dem Handy (streckt also etwas entgegen), dann knurrt oder bellt er meistens.


    Und genau da fängt die Interpretation an. Da kann man fleissig Hypothesen bilden, warum er das tut. Sieht er es als eine Bedrohung für sich? Will er mich beschützen? Möchte er niemand anders auf dem Sofa haben? Stört derjenige unsere Zweisamkeit? Sieht er wegen seiner Linsentrübung nicht mehr gut genug? usw. Ich weiss es nicht.


    Ihn für dieses Verhalten zu bestrafen (zB. vom Sofa schicken) finde ich unfair, da ich seine Motivation nicht erahnen kann. Ich kann nur soviel interpretieren: er knurrt, weil er diese Situation blöd findet.


    Ob er nun ein Kontroll-Freak ist, ein Alpha-Rüde oder vielleicht einfach nur ein kurliger alter Opa ist letztendlich egal. :-)


    Kontrolliert sie denn?

    Es gibt ja immer so Schubladen und Erklärungsmodelle für das Verhalten eines Hundes. Sei es Kontrollfreak, Beschützer oder einfach nur dominant.
    Man muss sich überlegen in wie weit dies hilfreich ist. Mir zB. hilft es, wenn ich mir überlege in welchen Situationen mein Hund knurrt. Es hat eigentlich immer mit einer Ressource zu tun: Bleib weg von mir, bleib weg vom Futternapf, bleib weg vom Sofa, bleib weg von Frauchen, bleib weg vom Garten., usw. Also, letztendlich spielt Distanz/Abstand eine Rolle.


    Und dann kommt eben das Management ins Spiel: knurrt mein Hund einen anderen an, weil dieser zu nah an seinem Hinterteil ist, sorge ich für Abstand. Möchte mein Hund nicht, dass sich eine gewisse Person mit aufs Sofa gesellt, geht mein Hund erstmal runter, dann darf die Person aufs Sofa und mein Hund kann sich dann überlegen, ob er sich dazu gesellen möchte ;-)
    Wenn mein Hund meint, der Gasthund darf nicht mit Frauchen kuscheln, sondern er möchte jetzt, gehe ich einfach weg. Alles in Ruhe, ohne Druck ohne Stress.


    Soviel jedenfalls in meinen theoretischen Überlegungen ;-)

    Ich denke auch, dass man das mit geschicktem, bedachtem und (über)vorsichtigem Management hinbekommt. Wie es letztendlich rauskommt würde sich zeigen. Entweder euer Hund schnüffelt irgendwann entspannt an den Kindern (mag auch nicht jedes Kind), ignoriert sie oder zieht sich zurück. Das kann man ihm überlassen. Wenn erstmal die Aufregung draussen ist, wird er schon seine Lieblingsvariante zeigen :-)


    Anfangs haben wir bei unserem Hund auch gemeint, er gewöhnt sich am besten an Besuch und Handwerker, wenn wir ihm zeigen, dass das etwas Tolles ist (zB. der Handwerker gibt ihm Leckerli). Doch entspannt hat sich dann die Situation erst als wir konsequent angefangen haben zum einen dem Hund zu zeigen, dass der Besuch gar nicht seinetwegen da ist (auf Abstand halten, wegschicken von der Eingangstür oder ins Körbchen schicken) und zum anderen wurde der Besuch instruiert den Hund unbedingt zu ignorieren (ist bei Hundeliebhabern und Kindern sehr anstrengend). Streichelversuche werden von meinem Hunde-Opa ohnehin theatralisch abgemahnt. Leider hat er es noch nicht gelernt, einfach wegzugehen, wenn es ihm zu viel ist - so wie dein Hund. Stattdessen verfällt er in ein Freeze und explodiert dann urplötzlich. Das möchten wir den Besuchern natürlich ersparen. Und unserem Hund die Erfahrung, dass er nur mit dieser Methode in Ruhe gelassen wird.


    Bei meinem Hund habe ich den Eindruck, dass er sogar froh ist, sich nicht mehr um den Besuch kümmern zu müssen. Wie das ein Wachhund empfindet weiss ich natürlich nicht :-)


    Zum Management: Eine Teilnehmerin aus der Hundeschule hat ihrem Hund beigebracht weg zu gehen, wenn sie denkt, es könnte ihm zu viel werden. Denn ihr kleiner Sohn kann schon mal den Hund auch auf seinem Ruheplatz bedrängen, wenn er die Aufmerksamkeit der Eltern möchte. Damit es da keine blöde Situation gibt, macht sich der Hund auf Signalwort vom Acker.

    Hab jetzt mal in nen THread mit Maya Nowak reingeschnuppert.
    Warum glauben eig alle hier, das Reizüberflutung bei Angsthunden Tierquälerei wäre? Sorry, aber Konfrontationstherapie mit REizüberflutung ist auch beim Menschen das Erfolgreichste.

    Bei Menschen, die ein Konfrontationstherapie machen, handelt es sich wohl meist um gut instruierte Erwachsene. Ich kann mir kaum vorstellen, dass jemand sein dreijähriges Kind, das (verständlicherweise) Angst in Geisterbahnen hat, pausenlos Geisterbahnen fahren lässt, bis es keine Angst mehr hat. ;-)

    Der Geschirrgriff hat bei meinem Hund nichts genützt. Bzw. nach zwei Metern Bremsspur im Kies hatte ich dann Mitleid. Die Hundetrainerin auch ;-) Dann ist eben der ganze Hundekurs in die andere Richtung gelaufen. Da wo mein Opa wollte.


    Mein Hund (vom Tierschutz) ist auch ein ganz sensibler. Und ich denke gerade die sensiblen Hunde haben es super drauf, wie sie uns geschickt erziehen können :-)


    Ich wollte mal Gassi-Geher mit zwei Chihuahua-Damen machen. Beim Testspaziergang sind die beiden erst einmal stehen geblieben und haben ihrem Frauchen hinterher geschaut. Und dann kam mein Fehler: um die Aufmerksamkeit der Hunde zu bekommen, habe ich angefangen Leckerli zu geben. Dies hatte zur Folge, dass die sensible der beiden Hündinnen keinen Schritt mehr ohne Leckerli gemacht hat. Und da ich der Wattebauschfraktion angehöre, die nicht an der Leine zuppelt (im Gegensatz zum Frauchen), habe ich nach ca. 15 min und 200m das Experiment abgebrochen. Als ich dann die Richtung gewechselt habe (Richtung Frauchen) lief auch das Sensibelchen wieder als ob nichts gewesen wäre.


    Mein Opa bockt manchmal auch. Allerdings nie auf dem Nachhauseweg. Was bei ihm am besten Hilft ist buddha-artige Ruhe, Geduld, Warten und Eiteitei.

    Wie geht es mit Snoopy zur Zeit, jetzt wo der Frühling kommt?
    Also, mein Opa läuft seit es etwas wärmer ist (10C, Sonnenschein) auffallend besser. Er läuft nun auch wieder öfters selbst die Treppe runter und bockt bei den Spaziergängen selten.


    Mich würde noch interessieren, ob es einen Unterschied zwischen Freilauf und an der Leine + bei ihm bekannten und unbekannten Hunden gibt. Und auch, ob bzw. wie sehr er mit seinem aktuellen Verhalten bei anderen Hunden aneckt/ wie sich Begegnungen aktuell so abspielen. =)


    Was für ihn gar nicht geht sind:
    - angeleinte Hunde, die zu ihm hin wollen --> das beunruhigt ihn und er kuckt im Vorbeilaufen immermal wieder weg
    - freilaufende Hunde, die hergesaust kommen --> die knurrt er an
    - glotzende Hunde --> da wird zurück geglotzt oder verbal abgemahnt


    Was für ihn geht:
    - vorsichtige kleinere Hündinnen --> da ist ein Kennenlernen möglich
    - Hunde, die ihn ignorieren (es kann sogar ein Bernhardiner sein) --> da ist ein Vorbeigehen ohne hörbare Erregung möglich


    Mein Hund war bei den Hundekontakten immer angeleint. Als er mal ohne Leine war, hat er sich aus dem Staub gemacht während ich mich um den anderen Hund kümmerte ;-)
    Ich glaube, inzwischen geht er lieber solange er noch kann. Er greift an, wenn der andere Hund schon zu nah dran ist.


    Bei den fremden Hündinnen war es so, dass er mit hocherhobener Rute auf die Hündin zuging, man hat sich seitlich auf Kopfhöhe kurz beschnuppert und dann hat selbstverständlich er als Erster hinten schnuppern dürfen. Andersrum geht mal gar nicht ;-) Er ist jedoch auch sehr vorsichtig dabei, reagiert auf das Zurückweichen des anderen Hundes und nimmt sich ebenfalls zurück. Er ist bei den wenigen Begegnungen also noch nicht angeeckt.


    Bei seinen Hundefreundinnen verläuft die Begrüssung ähnlich ab. Nach dem Beschnuppern ignoriert man sich gegenseitig. Beim gemeinsamen Spaziergang ist es dann so, dass mein Hund ab und zu genau an der gleichen Stelle schnuppern will wie seine Freundin. Dabei berührt man sich auch mal an der Seite (oder ist es freches ein Wegdrücken?)


    Wir gehen ja zum Social Walk der Hundeschule. Die Hunde laufen mit Abstand hintereinander. Da wurde er neulich auch mal von einem leicht erregbaren jungen Schäferhund angeblökt, weil wir wohl etwas zu dicht hinten drauf waren (10m). Ich denke, wenn mein Hund keine Angst hat (das war da der Fall), dann ist er wohl zu wenig rücksichtsvoll. So wie die alten Leute eben, die sich an der Kasse vordrängeln ;-)