Beiträge von Ellen2014

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    Eine weitere Frage habe ich in folgendem Zusammenhang. Der aktuelle Hund hatte bis vor kurzem ein eigenes Sofa (blau) dem gegenüber ein Sofa für uns steht (Schwarz). Auf das schwarze Sofa darf er auch nicht drauf, aber er versucht es immer wieder. Ist es also ein Problem, wenn der Hund auf seinem blauen Sofa sitzt und wir auf Augenhöhe mit ihm auf dem schwarzen Sofa sitzen?? Ich weiß nicht genau, ob bei einem Verhältnis zum Hund die Augenhöhe auch eine Rolle spielt?


    Das ist zum Glück Schnee von gestern :-)
    http://youtu.be/oC9Woudw2ro

    Das Wichtigste finde ich ist, dass sich der Hund im Auto wohl fühlt. :smile: Mit den Temperaturen kann man das gut managen. Man kann das Auto vor dem Parken ja auch noch auf Zimmertemperatur aufheizen. Ich habe im Auto einen kleinen Thermometer damit ich ein bisschen kontrollieren kann. Da mein alter Hund kurzes Fell hat und schnell friert, bekommt er was Warmes angezogen. Seine geliebte Hundebox ist auch mit kuscheligen Decken ausgestattet. Neulich musste er auch mal eine gute Stunde warten. Und als ich zurück kam hat er entspannt geschlafen..... Die Temperaturen im Sommer auf erträglichem Niveau zu halten finde ich anspruchsvoller.

    Was den Stress angeht bin ich auch überzeugt davon, dass man den dem Hund nicht unbedingt ansehen muss. Bei meinem Charly erkannte ich auch erst rückblickend die Anzeichen. Dass er weniger Stress hatte bemerkte ich unter anderem daran, dass er ausgeglichener wurde :smile:


    Neben tierärztlichem Check und einem Hundetrainer kannst du vielleicht auch mal überlegen, welche Regeln und Rituale ihr so habt. Das ist nämlich auch etwas, das dem Hund Struktur und Sicherheit gibt. Ich könnte mir nämlich gut vorstellen, dass euer Hund einfach etwas unsicher geworden ist. Und mit dem Knurren und Schnappen hat er gelernt, dass er damit Erfolg hat durchzusetzen, wenn ihm was nicht passt (vorausgesetzt er ist gesund).


    Schon von Anfang an betonte meine Hundtrainerin, dass Regeln und "Ressourcen verwalten" sehr wichtig wären und meinem Hund gut tun würden. Erst später realisierte ich, wie wichtig es wirklich ist, als sich im Alltag so kleine Marotten eingeschlichen haben. ;) Eine Ressource für meinen Hund ist zB. das gemeinsame Liegen auf der Couch. Also, muss er vorher "fragen" ob er auf die Couch darf, indem er ein Sitz macht und dann eingeladen wird.


    Habt ihr sowas auch? Und Rituale? Nachbarshunde bekommen nach dem Abendspaziergang zB. immer eine Hundewurst. Das wissen sie schon und können es kaum erwarten bis sie im Haus sind.


    Wegen dem Essen wegnehmen... also ich persönlich finde, dass der Hund ungestört fressen darf. Ich habe meinem Hund auch noch nie das Futter weggenommen. Für das unerwünschte Aufsammeln draussen haben wir ein Abbruchsignal gelernt. Da gibt es statt dem toten Frosch dann eben Geflügelleber aus der Tube als Tauschgeschäft. :smile: Ich denke, je öfter man dem Hund das Futter wegnimmt, desto frustrierter wird er. Gerade wenn ihm das Fressen sowieso so wichtig ist. Wobei, das wirklich nur meine Meinung ist aus der Perspektive einer Hundehalterin ist, die eher darauf achten muss, dass ihr Hund genug frisst.


    Mein Hund zeigt dieses Verhalten auch mit dem freudigem Herkommen und dann Schnappen wenn er gestreichelt wird. Das macht er, wenn er unsicher ist. Also, bei Fremden und auch bei Familienmitgliedern, wenn ich nicht da bin (dann ist er unsicherer). Es gibt Abstufungen: bei Fremden schnappt er in die Luft und bei Familienmitgliedern empört er sich und bellt. :? Anfangs nahm uns die Hundetrainerin den Druck ihn streicheln zu müssen. Als Mensch hat man ja den Eindruck alle Hunde finden das immer toll. Tatsächlich braucht es auch bei Hunden (nicht nur Menschen) viel Vertrauen dazu, gerade wenn der Hund nicht mit einem guten Grundvertrauen ausgestattet ist. Wenn euer Hund freudig zu dir kommt, kannst du ja mal ausprobieren (anstatt ihn zu ignorieren) seitlich in die Hocke zu gehen, deine Hände bei dir lassen und freundlich mit ihm reden. Vielleicht nimmt er dann von sich aus Körperkontakt zu dir auf.


    Wir hatten letztes Jahr wirklich mal eine schwierige Zeit nachdem unser Charly von zwei Tutnixen gebissen wurde. Er hatte einige Verletzungen, die ihm sicherlich sehr weh taten. Trotzdem suchte er den Körperkontakt und Zuneigung und wir waren dann so unsicher ihn zu streicheln, weil wir ihm nicht weh tun wollten. Das hat dann wiederum ihn total verunsichert. Zum Glück fanden wir noch eine Stelle, wo er sich gut und gerne streicheln lies. :smile: Doch die ganze Unsicherheit wegen der Beisserei hing uns sicherlich ein dreiviertel Jahr nach.

    Also, das Ausweichen bei Menschen hat bei uns mehr einen symbolischen Charakter, für's Protokoll sozusagen. Wir machen vielleicht so einen kleinen Bogen von 30cm. Du kannst ja mal ausprobieren, wieviel Diego braucht um ruhig bleiben zu können.
    Was auch helfen könnte, wäre kurz umkehren, auch wenn es wieder nur ein paar cm sind. Der Hund läuft praktisch einmal im Kreis, dann geht es weiter. Somit geht der Hund erstmal raus aus der Situation und bleibt dabei in Bewegung. Ich kenne das natürlich nur, wenn man mit einem Hund alleine läuft ;-)

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    Diesmal geht es um Diego, meinen ca 7 Jahre alten IrgendwasMix aus Mallorca.
    Seit ein paar Wochen verhält er sich draußen bei Spaziergängen gegenüber Fremden merkwürdig.
    Er fängt an sie anzubellen, anzuknurren und fixiert sie dann starkt.


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    Ich komm mit den Hunden angeleint um eine Ecke und von der anderen Eckenseite kommt ein Mann flott an uns vorbei.


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    Als wir dann auf der anderen Seite der Ecke waren hat er freundlich die Bauarbeiter begrüßt ohne irgendeinen Ansatz von Misstrauen oder Unsicherheit.


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    Heute gab es aber wieder so ein Verhalten gegenüber einer Dame, die an uns auf dem Friedhof vorbeilaufen wollte, aber dann von Diego so angegangen wurde.


    Meinen Charly habe ich nun seit etwa einem Jahr. Er hatte damals schon Probleme mit anderen Hunden und Pferden. Irgendwann fing das auch noch bei den Leuten an. Keine Ahnung, wie ich das geschafft habe, jedoch habe ich ihm das wohl unbewusst beigebracht. Die Hundetrainerin empfahl mir damals, auf sein Verhalten nicht mehr einzugehen (er hat nämlich meist zu mir geschaut um zu sehen, was ich davon halte). Patricia McConnell schrieb mal: "Fearful dogs are ALWAYS more afraid of something coming at them than they are at approaching something themselves." Das habe ich mir auch hinter die Ohren geschrieben und bin immer kleine Bögen gelaufen ohne grosses Tamtam (anders als bei Hundebegegnungen). Irgendwann ist sein "Getöse" gegenüber Spaziergängern wieder verschwunden. Trotzdem weiche ich immernoch leicht aus. Besonders wenn er etwas intensiver schaut. Vielleicht kannst du mit deinen Hunden auch kleine Ausweichmanöver einbauen. Dann kannst du mal beobachten, ob das Diego hilft.


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    Ich hab ihn dann von diesem weggeholt als der Klempner an die Heizung dahinter musste und Diego kam auch freudig, weil gab ja Lecker, zu mir und schnüffelt am Klempner rum, der dann aus Jux sagte Hey na du, und zack, wieder ist er ausgerastet.


    Meiner findet Aufmerksamkeit von Fremden auch total schlimm. Dabei ist er so neugierig und möchte gerne am Bein schnuppern, jedoch nur am Bein, auf keinen Fall an der Hand... Besucher bekommen deshalb immer ein Ignorier-Gebot, das leider auch nicht immer eingehalten wird. Eine Hundehalterin aus der Hundeschule brachte ihrem Hund bei auf ein Signal hin weg zu gehen (falls er mal von den kleinen Kindern bedrängt werden sollte). Vielleicht könntest du mit Diego sowas auch trainieren.

    Einen passenden Trainer finde ich auch eine gute Idee. Da es so viele unterschiedliche Trainingskonzepte gibt, ist es eben schwierig das für einen Richtige zu finden. Ich denke, dass die Aggression eurer Hündin gegenüber Artgenossen die Priorität hat. Da sie ja einen guten Grund hat Angst zu haben, ist es wichtig ihr da zu helfen. Möglicherweise lösen sich auch andere Probleme sobald eure Hündin weniger Stress hat.


    Mit meinem Hund trainierten wir seine Angstaggression mithilfe der Hundeschule und es ist schon enorm besser geworden. Das Hilfreichste dabei finde ich das Konzept "weg vom angstauslösenden Reiz"! Das ist für mich immer so ein "Ich weiss, dass du Angst hast. Und ab jetzt bin ich für deinen Schutz verantwortlich, du musst dich nicht mehr selber beschützen. Wir wollen keinen Stress. Wir gehen einfach."


    Zuerst mussten wir trainieren, dass mein Hund im Moment einer Hundesichtung überhaupt mal ansprechbar war. Danach übten wir das Umkehren/Weggehen/Ausweichen und er wurde dafür enorm gelobt. Dass es für meinen Hund der richtige Weg war merkte ich daran, dass er irgendwann von sich aus anfing auszuweichen (an der Leine). Einmal war ich damit beschäftigt ihm einen extrem hartnäckigen Hofhund vom Leib zu halten. Irgendwann merkte ich, dass mein Kleiner an der Leine zieht. Wäre er nicht angeleint gewesen, hätte er mich tatsächlich mit diesem Appenzeller alleine gelassen und wäre schonmal gegangen ;) Früher wäre er tobend vor mir gestanden und hätte den Hund versucht anzufallen.


    Zusätzlich zu diesem Training gehen wir noch einmal pro Woche in einen sogenannten Social Walk der Hundeschule. Dort lernen die Hunde in Anwesenheit anderer Hunde ruhig (!) spazieren zu laufen, hintereinander und mit "Wohlfühldistanz". Je nach Hund hat man auch mal 50m Abstand oder mehr. Kontakt zwischen den Hunden gibt es sowieso keinen. Man spricht sich untereinander auch ab, wenn der Abstand etwas zu klein wird und der eigene Hund sich anspannt. Die ersten zweimal hat mein kleiner vor lauter Aufregung den Spaziergang über durchgebellt, obwohl er die anderen Hunde nicht gesehen hat, nur gerochen. Langfristig hat dieses Training meinem Hund sehr geholfen.


    Wo mein Hund vor einem Jahr noch explodiert ist, sobald er einen Hund erblickt hat, lässt er sich nun mehr Zeit beim Einschätzen der Situation. Gepöbelt wird nur sehr selten. Meistens ist er etwas nervös, manchmal bleibt er ruhig und inzwischen ignoriert er fremde Hund auch ab und zu.


    Mit einem konsequenten, geduldigem und wohlwollenden Training könnt ihr eurer Hündin bestimmt Sicherheit geben und nach einiger Zeit wieder etwas entspanntere Spaziergänge geniessen :smile: