ZitatFast richtig, nur dass nur eines der "Systeme" im limbischen System lokalisiert ist (das, was du low road und andere Hinterhirn nennen) und das andere im frontalen Cortex lokalisiert ist (Vorderhirn).
Mag sein, dass ich nicht mehr ganz up to date bin... ich kenne es eben so:
low road: Thalamus => Amygdala
high road: Thalamus => Cortex => Hippocampus => Amygdala
ZitatWenn der Hund sehr stark im "Hinterhirnbereich" unterwegs ist, kann es durchaus sein, das er Signale etc. nicht umsetzen kann und sehr impulsiv und emotional agiert.
Genau das vermutete ich ja bei meinem Hund, da er anfangs innerhalb kürzester Zeit von null auf hundert war, wenn er einen Hund (oder was einem Hund ähnlich sah) in 100m Entfernung gesehen hat.
ZitatIch finde aber, das gerade unter dem Aspekt der funktionalen Verhaltensanalyse Strafe durchaus auch ihre Berechtigung haben kann.
Negative Strafe ist ja ein Teil der heutigen Erziehungsmethoden. Ich finde es eben unfair einen Hund dann zu strafen, wenn es bei ihm um einst überlebenswichtige Emotionen geht wie zB. Angst. Wenn mich der Hund aus Frust anbellt, weil er nicht schnell genug sein Abendessen bekommt, kann ich ihn ja mal damit negativ strafen, dass es dann eben noch länger dauert
ZitatDas bei sämtlichen Hundesichtungen erstmal das Periaquäduktales Grau aktiviert wird, halte ich auch für sehr unwahrscheinlich bei den meisten! Hunden. Daher würde ich diesen Maßstab definitiv nich bei dem durchschnittlichen Hund anwenden.
Dafür vielleicht beim ganz durchschnittlichen ängstlichen Hund (so wie meinem)
Doch die low road könnte man als Erklärung ja nicht nur bei Angst heranziehen, sondern auch zB. bei ganz leckerem Rehduft. Hardcore-Jagdhunde-Halter wissen ja, wie wenig ansprechbar ihr Hund ist, wenn es ums Jagen geht. Ich vermute da auch, dass der Rehduft vom Thalamus ohne Umwege direkt in die Amygdala saust und dort eine erstmal extrem schöne Emotion auslöst. An diesem Punkt dem Hund wiederum Wasser über den Kopf zu leeren, halte ich ebenso für unfair, wenn es eine Strafe sein soll. Und um seine Aufmerksamkeit zu bekommen, kann man sicherlich freundlichere Sachen finden.
Ich denke, das ganze Anti-Jagd-Training basiert ja darauf, Zugang zum Bewusstsein seines Hundes zu bekommen (high-road). Genauso wie beim Anti-Angstpöbel-Training.