Beiträge von Ellen2014

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    Ich bin dann in die Muckibude gefahren, und habe ein paar schrankbreite Männer um Hilfe gebeten. Die sind dann zu dritt zu dem Vater und einer von denen hat ihm gesagt wenn noch einmal jemand seiner Cousine (Familie zieht da immer ;) ) zu nah kommt, dann schepperts.


    Hammergeil!!! :lachtot:


    Also, was das Verhältnis von Menschen aus der Türkei zu Hunden angeht, so habe ich dieses Jahr überraschende Beobachtungen gemacht, als ich ein paar Tage in Istanbul war. In der Gegend um mein Hotel gab es zahlreiche Strassenhunde, die völlig entspannt an der Strasse entlang gingen oder auch die engen Gässchen überquerten. Dabei hatten sie überhaupt keine Probleme mit den Autos, und die Autofahrer schienen auch kein Problem mit den Hunden zu haben. Alle paar Meter gab es ein kleines Restaurant und die Hunde wussten, wo sie was zu Essen bekamen. Was ich sah war zB ein Hund der zu einem Mann vor dem Restaurant lief, dieser gab ihm was und der Hund ging entspannt wieder weg. Ich sah keine Gewalt und keine eingeschüchterten Hunde. Den Katzen schien es auch gut zugehen. Eine bekam im Schaufenster eines Kleidergeschäftes ein warmes Plätzchen und eine andere bekam beim Fischstand auf dem Markt ein kleines Fischchen :-) Also, Alles in Allem hatte ich den Eindruck, dass diese Gegend in Istanbul recht tierfreundlich ist.

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    Ich würde vermuten, das es ihm gut tut, hinter Dir zu bleiben. Das Besuch ihn ignoriert und aus dem Weg geht und das er lernt, das Du die Dinge für ihn regelst. Das braucht vor allem einfach Zeit.


    Das hat meinem Hund auch geholfen. :-) Wenn es klingelte ist er total aufreget nach vorne geschossen, hat dann den Besuch angekläfft und sich kaum beruhigt. Er ist was Besuch angeht eben ein Schisshase. Dann habe ich angefangen den Hauseingang als meinen Raum zu beanspruchen (ein Tipp von dem berühmten und von mir eigentlich weniger geliebten amerikanischen Hundetrainer). Mit dem Signal "zurück" und vorsichtig auf ihn zugehen (wirklich nur sanft, weil er schnell eingeschüchtert ist), habe ich meinen Hund vom Eingangsbereich zurückgedrängt. Vom Eck aus darf er von mir aus schauen wer da ist und auch bellen. Da er es total schlimm findet von Besuch Aufmerksamkeit zu bekommen, haben die Gäste des Hauses ein Ignorier-Gebot (klappt leider nicht immer).


    Inzwischen schlägt er nur noch selten an, wenn es klingelt (kann jedoch auch mit seinem Senioren-Gehör zusammenhängen). Wenn doch, dann motzt er von seinem Bett aus. Und wenn er doch mal schauen kommt, bleibt er von sich aus weiter hinten und bellt ein paarmal. Ich habe den Eindruck, dass er ganz froh ist, muss/darf er nicht mehr so nah an den Besuch. Er beruhigt sich auch schnell wieder, solange er nicht beachtet wird.


    Das Ganze hat er eigentlich recht schnell kapiert und das, obwohl wir gar nicht soooo viel Besuch bekommen.


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    den jungen Dalamtiner meiner Tochter binde ich schlichtweg an, nur dann entspannt er und schaltet sich quasi ab. Lasse ich ihn laufen, läuft er stundenlang und kommt nicht zur Ruhe, je konsequenter ich da bin, desto ruhiger wird er im Alltag, mittlerweile legt er sich schon mal von alleine hin.


    So musste eine Hundehalterin aus der Hundeschule mit ihrer jungen und völlig überdrehten Labrador-Hündin Ruhe üben :-)

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    In einigen Ecken ist es nunmal normal dass der Hund im Naturschutzgebiet seinen Freilauf hat.


    Das ist in den Naturschutzgebieten von denen ich spreche nicht so. Die Gebiete sind mit einem grünen Schild gekenntzeichnet, welches unter anderem auf die Leinenpflicht für Hunde hinweist (andere kenne ich nicht). Die Polizei, die bei uns patroullierte schaute nur danach, ob die Hunde an der Leine sind oder nicht - unabhängig davon ob ein Hund nun Jagdtrieb hat. Zu Beginn der Wildschonzeit wurde auch im Wald kontrolliert. Hundebesitzer mit problemlosen, jagdfreien, freilaufenden Hunden mit perfekt sitzendem Rückruf nervt das, und Hundebesitzer mit einem unsicheren Hund sind froh darüber. :smile:


    Es ist vermutlich ähnlich wie mit dem Tempolimit beim Autofahren. Jeder, der sich nicht daran hält, hat seine eigenen guten Gründe etwas schneller zu fahren. Diese Gründe können unter Umständen von jemand anders schon wieder negativ gewertet werden. Für Verantwortungsbewusstsein und Rücksichtnahme gibt es eben kein geeichtes Mass. Deshalb gibt es gesetzliche Regeln und Strafen, um die Wahrscheinlichkeit für Unfälle auf ein Minimum zu reduzieren.

    Zwar kenne ich nicht die ganze Geschichte dieser Hundebesitzerin mit ihrem Hund, doch mein spontaner Gedanke war, dass ich es fairer finde, das unerwünschte Verhalten des Hundes über die Distanz zu korrigieren (also, erstmal weg von dem Reiz). Ich weiss, diese Methode finden viele auch wieder blöd. Doch bei meinem Hund hat es gut funktioniert (kleine Rückfälle gibt es dennoch, wenn auch selten und auch nicht mehr so heftig). Meine Hundetrainerin muss mit ihrem Hund auch ausweichen und wird deswegen halbjährlich von einem Dorfmitbewohner und Hundebesitzer belehrt, dass ihr Hund doch inzwischen schon andere Hunde passieren können müsste. Sie sagt, klar könne sie ihrem Hund über Leinenruck, Strafe, etc. schneller beibringen ruhig zu sein, doch es ist einfach nicht ihr Weg :-)


    Was die Wasserflasche als Erziehungsmittel angeht... ich habe auch immer ein dabei für die Fälle wenn ein freilaufender, aufdringlicher, respektloser Hund - der auch nicht zurückgerufen wird - meinen Hund belästigt. Der Tutnix wird von mir dann im Ernstfall mit Leckerchen ablenkt und die Wasserflasche hebe ich mir für den Besitzer auf ;) ... kam allerdings noch nie zum Einsatz. Die Leckerchen schon, Wasserflasche nicht. In Gedanken habe ich sie jedoch schon ein paarmal rausgeholt.

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    in einem Naturschutzgebiet, sollte jeder Hundebesitzer vernünftigerweise, schon aus Respekt gegenüber der Natur
    seinen Hund anleinen.


    :gut:


    (ergänzend) ... und aus Respekt vor den Hundebesitzern, die sich für die Spaziergänge extra Naturschutzgebiete wegen der Leinenpflicht ausgesucht haben, weil ihr Hund schlechte Erfahrungen (tierarztreif) mit freilaufenden Hunden gemacht hat und nun keine fremden Hunde mehr an seinem Genick oder an seinem Popo haben will.


    ... und aus Respekt vor Spaziergängern, die möglicherweise Angst vor Hunden haben bzw. keine schnüffelnden Hunde an ihrem Bein haben möchten.


    Übrigens hat in meiner Gegend auch schon die Polizei im Naturschutzgebiet patrouilliert.

    Drei Wochen sind für einen Tierschutzhund wahrscheinlich noch nicht genug, um wirklich angekommen zu sein. Bei meinem Tierschutz-Opa hat es vielleicht so vier Monate gedauert, bis sich sein Verhalten allmählich stabilisiert hat. (vielleicht wäre es schneller gegangen wenn er in der Anfangszeit nicht noch von zwei grossen Die-wollen-nur-spielen gebissen worden wäre). Auch jetzt nach einem Jahr gibt es noch kleine Unsicherheiten, die sind jedoch selten und halten nicht mehr so lange an. Erst rückblickend ist mir bewusst geworden, wie gestresst mein Charly damals eigentlich war. Das ist mir anfangs gar nicht aufgefallen, da ich ihn noch nicht so gut kannte und sein Verhalten als normal einstufte. Zum Beispiel dachte ich die ersten paar Wochen, dass er wie Windhunde die Rute eher weit unten trägt. Dabei hat es einfach einige Zeit gedauert und nun dirigiert er beim Spazierengehen mit seinem Schwanz ;)


    Ich denke auch, dass gerade unter Stress die Reizschwelle enorm niedrig ist. Das kennt man ja aus eigenen Erfahrungen. Und ich habe auch den Eindruck, dass Hunde mit problematischer Vergangenheit viel eher explodieren, weil sie gelernt haben, dass sie mit "plötzlich" aggressivem Verhalten schneller zum Ausdruck bringen können, wenn ihnen was nicht passt. Wohingegen ein Familienhund aus behütetem Haus vielleicht erstmal weggeht oder geduldig und deutlich vorwarnt.

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    sondern draußen nur ruhige Sachen mit Umwelt wahrnehmen üben, möglichst ruhig und langsam Gassi schlendern, zwischendurch mal rumsitzen und die Seele baumeln lassen usw...


    Ja, genau. Und alleine das kann schon schwierig genug sein. Meinen Tierschutz-Hunde-Opa habe ich nun ein Jahr und wir haben immernoch nicht genug geübt, dass wir draussen beim Spazierengehen auch mal gemütlich eine Pause machen können. Statt sich auszuruhen, steht er dann da und beobachtet die Umgebung. Nach spätestens fünf Minuten wird alles lautstark kommentiert, was sich bewegt und wenn es nur ein Traktor in 400m Entfernung ist... :???:


    Als mir bewusst wurde, dass seine Nervosität vielleicht mit der Überforderung durch die Umweltreize zusammenhängen könnte, habe ich darauf geachtet, dass er genug Zeit hat wahrzunehmen. Bevor er ins Auto steigt, steht er meist noch ein bisschen rum und schaut sich die Gegend an. Wenn ich es nicht eilig habe, soll er das ruhig dürfen. Ich glaube, es tut ihm gut.


    Anfangs konnte er sich auch nicht entspannen, wenn er draussen vor dem Haus oder im Garten in der Sonne lag. Nach gut einem halben Jahr, kann er vor dem Haus auch richtig tief schlafen. Doch Biergarten und Restaurants sind manchmal noch sehr aufregend. Gepflegte Langeweile will eben gelernt sein ;)


    Beim Reagieren auf andere Hunde konnte ich beobachten, dass es zwischen Hundesichtung und Aufregen einen Moment des Innehaltens (zwischen Erstarren und Explodieren) gibt. Wenn man diesen Moment erwischt, kann man den Hund mit entsprechendem Training aus der Situation rausholen. Bei meinem Charly hat sich im Laufe der Monate dieser Zeitpunkt ausgedehnt. Dh. er regt sich nicht so schnell auf, sondern lässt sich mehr Zeit beim Einschätzen der Situation.

    Mein Charly ist schon ein Senior und hatte Probleme mit den meisten Artgenossen, die er durch aggressives Verhalten zeigte. Wäre er nicht an der Leine gewesen, hätte er angegriffen (Drohschnappen, in die Seite zwicken usw). Wir haben es mithilfe der Hundeschule seit einem Jahr nun soweit in den Griff bekommen, dass wir entweder umkehren oder einen grossen Bogen machen und Charly bleibt dabei ruhig. Bei ihm war es jedoch definitiv keine Leinenaggression aus Frust heraus, weil er nicht zum anderen Hund durfte. Sondern bei ihm war es die Angst.


    Trainiert haben wir das Alternativverhalten über Distanz. Ablenken mit Leckerli hat anfangs geholfen, um überhaupt Charlys Aufmerksamkeit zu bekommen. Doch letztendlich war es für ihn schon belohnend, Distanz zu schaffen. Fressen konnte er erst, wenn wir genug weit weg waren. Inzwischen können wir je nach Hund auch mit 3m Abstand passieren.


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    es tut mir in der seele weh, wenn ich spielende hunde in der hundezone sehe und meine kann da nicht dazu....sie tut mir dann immer extrem leid, andererseits denke ich mir, dass sie da auch selbst schuld dran ist.


    Ich dachte auch immer, dass alle Hunde mit anderen Hunden spielen wollen. Mein Charly nicht. Seine Hundefreunde findet er zwar nett (da wird höflich beschnuppert), doch das reicht ihm auch schon. Gespielt wird nicht (ok, er ist auch schon alt). Nach der Begrüssung ignoriert man sich gegenseitig oder man schnüffelt mal gleichzeitig am gleichen Grashalm.


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    zumal ich sagen muss, dass mir schon einige gesagt haben, dass ich ein bißchen mehr strenge in der stimme haben sollte, ich habe so eine piepsi-stimme die sie nicht ernst nimmt. und wenn sie sich mal wieder so aufhört, ist es jetzt schon öfter so, dass ich strenger und auch ein bissi lauter mit ihr rede!


    Patricia McConnell hat eine Untersuchung gemacht und rausgefunden (ich glaube sie hat mit diesem Thema promoviert), dass eine hohe Stimme auf Tiere animierend wirkt und eine tiefe Stimme beruhigend (mal ganz simpel ausgedrückt). Deshalb verwendet sie für ihre Signale bei den Hunden unterschiedliche Tonlagen. Ein "Komm mit" darf dann ruhig auch mal hoch und piepsig sein. Und ein "warte" eher tief.
    https://www.youtube.com/watch?…l2UsfRiApzSA&noredirect=1
    Ich persönlich finde es überflüssig bei einem jungen Schäferhund, der ein viel besseres Gehör als Menschen hat, laut zu werden. Bei meinem Charly hatte ich den Eindruck, dass es ihm hilft, wenn ich irgendwas ruhiges rede, sobald er einen anderen Hund sieht. Bekomme ich es nicht mit, wenn er den Hund entdeckt, dann ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass er sich aufregt.

    Hallo Sappy,


    deinen Ärger kann ich echt verstehen. Bei mir ist es nur etwas anders... mein Hund ist schon ein Senior und im Allgemeinen mit Artgenossen unverträglich (bis auf einige Ausnahmen), wurde schon von zwei grossen Tutnixen zerrupft (vermutlich nicht das einzige Mal) und er wird nicht gerne von fremden Leuten angefasst. Ich habe den Eindruck, dass manche Leute wirklich taub auf den Ohren sind und meine Warnung nicht ernst nehmen und meinen Hund trotzdem streicheln. Dann kommt die blöde Situation, dass mein Charly es den Leuten selbst sagen muss... Er wird dann recht theatralisch dabei ;-) Ich glaube, kleine Hunde werden sowohl von Leuten als auch von grösseren Hunden nicht richtig ernst genommen. Bei einem süssen Junghund ist das sicherlich ähnlich. :/


    Was die Begegnung mit Tutnixen angeht, handhabe ich es inzwischen so, dass ich die anderen Hunde abblocke (bei grösseren Hunden ist es einfacher als bei den Kleinen). Oder wenn sie gar zu aufdringlich werden, versuche ich sie mit Leckerchen abzulenken, bis der Besitzer endlich seinen Hund abholt.


    In den allermeisten Fällen zeigt mir mein Charly auch an, wenn er den anderen Hund blöd findet. Meistens weiss ich gar nicht genau warum, doch neulich war es mir mal wieder klar. Da kam so eine freilaufende Hündin auf uns zugeschossen (wir sind zuvor auf den Acker ausgewichen), ich stelle mich vor sie, Charly an der Leine hinter mir und die Hündin galoppiert im Kreis um uns herum. Irgendwann schaffte sie es doch noch an meinen Hund ranzukommen. Nach einem kurzen angespannten Schnüffeln hat Charly ihr dann die Meinung gegeigt und wie ich finde völlig zurecht. Es ist respektlos (vor allem von deren Besitzer, der keine Anstalten machte, trotz Bitten den Hund zurückzurufen) sich so einem Artgenossen zu nähern. Bei einer freundlichen Hundebegegnung stürmt man nicht aufeinander los, sondern die Bewegungen werden verlangsamt und ein paar Meter vorher machen die Hunde einen Bogen bis sie sich dann gegenüber stehen. Das sind dann auch diese Art von Begegnungen, wo mein Charly eher ruhig bleibt oder gar den anderen Hund kennenlernen möchte.


    Heutzutage wünscht man sich ja als Familienhundbesitzer, dass der Hund geduldig, freundlich und höflich zu Mensch und Artgenossen ist. Doch wie soll man das von seinem Hund verlangen, wenn andere Leute sich nicht an die einfachste Regel halten können: kommt ein angeleinter Hund, wird der eigene Hund auch angeleint. Sofern der Freiläufer unter Kontrolle des Halters ist und sich nicht für meinen Hund interessiert, kann er meinetwegen auch ohne Leine weiter in seinem Gras schnüffeln (mit genügend Abstand). Allerdings, wenn plötzlich so ein "Hallo hier bin ich und stecke gleich meine Nase in deinen Popo!" vor uns steht, bekomme ich inzwischen echt 'nen Hals (Charly schon lange).


    Unsere Hundetrainerin erklärte mal, dass auch dann eine Leinenaggression entstehen kann, wenn der Hund anfangs Kontakt an der Leine hatte und irgendwann darf er nicht mehr. Aus Frust wird dann Aggression. Deshalb denke ich, sollte man es von Anfang an immer gleich handhaben. Doch da kann ich ja nicht aus Erfahrung sprechen, da ich mit meinem Hunde-Opa sowieso andere Bedingungen habe ;)