Ich habe auch ein Überraschungsei aus dem Tierschutz. Es ist ein alter kleiner Hund und war schon alt (und klein) als er letzten Herbst zu und gekommen ist. Es ist mein erster (eigener) Hund und ich kann nur von den Erfahrungen mit ihm berichten. Vielleicht ist ja was hilfreiches dabei....
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Unser Problem ist das klassische Klingel/Besuch Problem.
Ich habe mal das Buch von Turid Rugaas "Das Bellverhalten der Hunde" (oder so ähnlich) gelesen. Ein tolles Buch! Und die Türklingel-Problematik wird auch beschrieben. Gemäss dem Buch, ist es eine ganz einfache und schnelle Sache: dem Hund ein Handzeichen geben, dass er von der Tür fernbleiben soll und man das alleine regelt. Leider ist es nicht ganz so einfach, da mein Hund das Buch nicht gelesen hat. Dennoch hat er nach ein paarmal schon kapiert, dass ich mich um den Störfaktor vor der Tür kümmere. Er bellt zwar noch (gemäss Buch wäre er mucksmäuschenstill), bleibt jedoch hinten und schiesst nicht mehr zur Tür vor. Ich habe den Eindruck, dass er ganz froh ist, wenn er den Türsteher-Job nicht übernehmen muss.
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Wenn jemand kommt, dann rennt er zur Tür, schiebt sofort eine Bürste
Bürste verknüpfe ich mit Unsicherheit.
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Genau so ist es wenn jemand über den Garten zur Terrasse kommt. Wenn dort jemand nur vorbei läuft kann er das tollerieren, aber wehe jemand bleibt stehen und glotzt uns aufs Grundstück oder wagt es vielleicht sogar uns anzusprechen. Dann flippt Djego wieder aus.
Mein Hund findet Anglotzen auch total doof, sowohl von Menschen als auch Hunden. Am liebsten wird er von allen ignoriert, die keine Bezugspersonen sind. Das ist oft sehr anstrengendes Management (Besuch, Nachbarn etc.). Auch hier vermute ich die Unsicherheit. Bei meinem Hund lassen die Sinne nach, und er kann oft Situationen nicht mehr einschätzen. Vielleicht kann dein Hund Situationen "noch nicht" einschätzen. Das macht genauso unsicher.
Gerade wenn mein Hund draussen "Leerlauf" hat, fängt er schnell an zu motzen. Bei einem Picknick zB. übernimmt er nach etwa 10 min Rumliegen, die Rolle des Kommentators. Alles was sich bewegt wird kommentiert. Es kann auch mal ein Traktor in 400m Entfernung sein... Ich vermute, dass er in den vielen Jahren zuvor sehr reizarm gelebt hat und nun mit den vielen Wahrnehmungen noch überfordert ist. Es ist jedoch schon besser geworden.
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Draußen hat er auch vor kurzem eine Frau angebellt, die neben uns aus einem Bus gestiegen ist und dann meine Freundin angesprochen hat. Ich weiß manchmal gar nicht was das soll.. Meist interessiert er sich draußen gar nicht für Menschan.. und dann kommt sowas.
Das kenne ich auch. Für mich erkläre ich es so, dass ich nicht alles riechen kann, was mein Hund riecht. Eventuell empfand dein Hund auch plötzliche Aufmerksamkeit von dieser fremden Person. Das kann auch verunsichern.
Wegen einer "guten" Hundeschule: meines Wissens gibt es ja alles mögliche an Trainingskonzepten. Hast du denn schon eine Vorstellung nach welcher "Philosophie" du deinen Hund trainieren möchtest? Für mich war es ganz klar: ohne Gewalt (auch keine entsprechenden Hilfsmittel), ohne Druck, ohne Dominanz-Gedöns und mit positiver Verstärkung. Somit habe ich eine Hundeschule in der Nähe gefunden. Das "Leitbild" war mir sehr sympathisch und mit meinem unsicheren Tierschutz-Hundeopa bin ich dort super aufgehoben.