Erst heute bin ich wieder mit meinem Sturkopf-Opa 15 min gestanden (er sass auf seinem Popo), weil er nach 200m schon wieder zurück wollte und ich nicht. Für eine Strecke von 20 min haben wir heute 45 min gebraucht - also 35 min bis zur Hälfte und 10 min zurück ;-) - weil er zwischendurch auch immer mal wieder stehen blieb. Keine Ahnung, was ihm heute nicht passte.
Einige Zeit lang (im Winter) war es bei ihm ganz extrem und, glaube ich, genau umgekehrt... vermutlich war es ihm zu viel Abwechslung. Alles mögliche habe ich ausprobiert und wir sind auch mal 30 min vor dem Haus gestanden, weil er nicht weiter wollte. Letztendlich konnte ihn nur das "Druck rausnehmen" dazu bewegen weiterzulaufen. Ich habe das Gefühl, dass dadurch auch seine Kompromissbereitschaft gestiegen ist
In die Spaziergänge habe ich dann Routine gebracht: morgens immer den Weg rechts, abends immer links und nachmittags habe ich ihn ins Auto gepackt. Irgendwann hat er auch wieder mehr Interesse an der Umgebung bekommen, wollte mehr entdecken und wir sind wieder grössere Runden gelaufen und haben andere Orte ausprobiert. Es ist nun eben so, dass ich ihn mehr oder weniger aussuchen lasse, wo wir entlang laufen. Kompromisse müssen wir dann jedoch immer mal wieder finden. Und wenn ich am Anfang schon merke, dass er wenig Lust hat, dann nehme ich halt die kleinst mögliche Runde. Wenigstens das muss er dann mit mir laufen.
Ich habe mich schon dran gewöhnt, dass mein Hund in Wirklichkeit die Dauer der Spaziergänge bestimmt. Damit kann ich leben.
Wenn es sich bei dir nur um 50m handelt, damit er sein wichtigstes Geschäft erledigen kann, könntest du es mal zur Not mit einer Leckerli-Spur probieren. Also, ihn nicht anlocken, sondern auf dem Weg immer mal wieder ein Häppchen fallen lassen, sodass er ein paar Schritte laufen muss, um zum Leckerli zu kommen. Ihn dabei nicht gross beachten. Ich hatte ja Bedenken, dass mein Hund dann nur noch läuft, wenn es Leckerli gibt. Dem war zum Glück nicht so. Wenn es ein schwieriger Tag ist (zB. es tröpfelt draussen), dann braucht er zum Start auf den ersten paar Metern eben meist noch ein paar Leckerli und dann läuft er. An guten Tagen (das sind die meisten) kann es ihm jedoch nicht schnell genug gehen.
Du kannst auch mal wie whitekessy vorgeschlagen hat, die Strecke ändern oder ihn ins Auto packen, falls eins zu Verfügung steht.