Beiträge von Ellen2014

    Ich finde es auch wichtig, dass der Vorfall einen möglichst offiziellen Weg geht (vielleicht mal beim örtlichen Tierschutzverein nachfragen?). Für die Versicherung ist es relativ schnell abgehandelt.


    In der Schweiz müssen Beissvorfälle beim Veterinäramt gemeldet werden. Da bekommt der Hund bzw. der Halter dann wohl einen Eintrag und es werden je nach Fall Massnahmen ergriffen (Leinen-oder Maulkorbzwang, Enteignung, Halteverbot). Das klingt zwar erstmal sehr streng, doch wenn man darauf achtet, dass es den Hunden gut geht, gibt es auch weniger solcher Vorfälle.

    Würde ein Hund mit Beschützerinstinkt denn nicht auch wenigstens kurz vorwarnen bevor er beisst?


    Mein Mimöschen reagiert auch total über, wenn ihm unbehaglich ist (zB. im Fell nach Zecken suchen) . Sein Warnen ist dann recht theatralisch, jedoch ohne zu beissen. Er ist allerdings vom Tierschutz und hat wohl einiges erlebt, dass er nun so dramatisch tut. Also, wenn auch die anderen Zirkushunde schnell zubeissen, finde ich das schon alarmierend.


    Was das Beschnuppern an der Hand angeht, hat mich mein Hund auch eines besseren belehrt. Früher dachte ich immer, dass es eine höfliche Geste gegenüber dem Hund wäre, wenn man ihn an der Hand schnuppern lässt. Meiner findet es wohl eher bedrohlich, wenn eine fremde Hand auf ihn zukommt. Oft schnüffelt er dann zwar dran, regt sich danach allerdings noch mehr auf. Am liebsten wird er ignoriert und schnuppert dann mal am Hosenbein.


    Meine Hundetrainerin geht zur Begrüssung immer seitlich in die Hocke, lässt die Hunde (wenn sie wollen) an ihrem Ärmel schnuppern und schaut sie dabei nur aus dem Augenwinkel an. Das findet meine Drama-Queen voll ok :smile:

    Ist die Reaktion deines Hundes denn abhängig von der Distanz zum anderen Hund?


    Also, da ich selbst einen unsicheren Hund habe und immer ausweichen muss, mache ich bei einem Mensch-Kinderwagen-Hundeteam sowieso einen extra grossen Bogen. Denn wenn ich mir vorstelle, ich hätte eine Hand am Kinderwagen (oder gar das Kind auf dem Arm) und an der anderen Hand eine Leine mit aufgeregten 30kg zu managen... puh.


    Ich weiss nicht, wie weit bekannt der "Gelbe Hund" ist. Man kann eine gelbe Schleife um die Leine oder ein gelbes Halstuch um den Hund binden. Das soll bedeuten: mein Hund braucht mehr Abstand, bitte Rücksicht nehmen.


    Bei meinem Hund konnte ich auch noch nicht raus finden, warum er manche Hunde doof findet und manche nicht. Ich tröste mich damit, dass er in Sachen Hundekörpersprache 13 Jahre mehr Erfahrung hat als ich und er auch eine bessere Nase hat als ich. :smile: Ausserdem wurde ich noch nie von Hunden gemobbt oder vermöbelt.

    Da ich mit meinem Hund noch im Training bin, habe ich sowieso immer Leckerli dabei. Diese habe ich auch schon nähernden Hunden entgegen geschmissen, um sie abzulenken und sie von meinem (reagiert angst-aggressiv) fern zu halten bis der Besitzer zu Hilfe kommt. Bei zwei Grossen hat es einmal überhaupt nicht gewirkt. Die beiden haben meinen Hund dann leider angegriffen und geschüttelt. Seither bin ich natürlich besonders vorsichtig. Jetzt für den Sommer habe ich mir auch schon überlegt eine kleine Wasserflasche für den Notfall mitzunehmen. Notfall Nr. 1: mein Hund hat Durst, Notfall Nr. 2: freilaufender unfreundlicher Hund belästigt meinen Hund ;)


    In meiner Leckerli-Tasche habe ich auch noch ein extra Stück Leine, das ich notfalls bei dem fremden Hund (theoretisch) als Lasso oder so ähnlich anwenden könnte (in das Halsband greifen schaffe ich bestimmt nicht). Desweiteren habe ich gelesen, dass man den "Angreifer" mit einem tiefen und bestimmten "Sitz" eventuell erreichen kann (würde mir bei einem Labbi bestimmt auch nicht gelingen). Ein Hundebesitzer hat mal erzählt, dass er zur Abwehr des fremden Hundes, diesem reflexartig auf den Popo gehauen hat. Der war dann so erschrocken, dass er sofort hilfesuchend zu Frauchen rannte.


    Doch das ist alles nur Theorie. In Wirklichkeit geht ja alles rasend schnell. Ich versuche zwar diverse Situationen im Kopf durchzuspielen, doch real kommt es dann sowieso wieder ganz anders :???:

    Hallo MayaBenny!


    Mein Hund ist auch sehr unsicher bei vor allem grösseren Hunden. Beim Spazierengehen ist er aus Angst dann immer aggressiv nach vorne geschossen nach dem Motto "Angriff ist die beste Verteidigung". Ablenkung mit Leckerli hat nicht wirklich geholfen. Wir mussten also ein alternatives Verhalten üben. Mithilfe der Hundeschule (ein sogenannter Social Walk) und mit meinem konsequenten Vermeiden von Hundebegegnungen, haben sich bald schon Fortschritte gezeigt. :smile:


    Vor freilaufenden Hunden hauen wir grundsätzlich ab (mein Hund wurde schon von zwei grossen Hunden vernudelt) oder ich halte sie von meinem Hund fern, und um die angeleinten machen wir einen grossen Bogen (anfangs über 50m). Inzwischen kann meiner schon manche Hunde auf viel kürzere Distanz (manchmal 3m) ertragen ohne sich aufzuregen und die Bürste zu stellen. Parallel zu dieser "Angstvermeidung" habe ich ihn für das Ausweichen und ruhig bleiben gelobt oder auch mit Leckerli belohnt. Anfangs war er dann noch zu gestresst und konnte noch gar nicht gleich fressen. Inzwischen kuckt er mich nach dem Ausweichen schon erwartungsvoll an... Lob alleine ist eben nicht immer genug ;)


    Vielleicht kannst du es mal eine Zeit lang ausprobieren, dass du den fremden Hunden erstmal in grossem Bogen ausweichst, sodass deine Hündin die anderen erstmal aus sicherer Distanz beobachten kann.


    Bei meinem Hund habe ich nämlich auch den Eindruck, dass er inzwischen schon viel mehr differenziert. Es wird nicht mehr pauschal jeder andere Hund angepöbelt, sondern oft beobachtet er die anderen einfach und bei ein paar wenigen motzt er dann noch. Woran genau er das ausmacht, kann ich nicht erkennen. Dazu ist meine Nase zu schlecht und meine Kenntnis über die Hunde-Kommunikation ;)


    Es ist ja toll, dass du schon einen coolen Hund als Trainingspartner hast. Vielleicht gibt er als Coach deiner Hündin noch mehr Sicherheit.


    Viele Grüsse, Ellen

    Wenn Amy schon anzeigt, dass sie eigentlich so schnell wie möglich gehen möchte, würde ich das mal aufgreifen und es mit ihr so üben. Vielleicht lernt sie dann, dass du ihre Angst verstanden hast und dich nun darum kümmerst. Darauf hoffe ich jedenfalls bei meinem Hund ;)


    So viel Distanz schaffen, dass sie ruhig bleiben kann. Vielleicht hilft es ihr dann, wenn sie sich aus sicherer Entfernung (evtl. im Sitz) dann in Ruhe die Situation anschauen kann. Oder vielleicht will sie auch gar nicht mehr kucken. Das zeigt sie dann bestimmt. Ich habe auch einige Wochen lang riesige Umwege mit meinem Hund gemacht, bin manchmal auch komplett umgekehrt. Dass es für ihn eine gute Strategie war, habe ich daran gemerkt, dass er gerne den Richtungswechsel gemacht hat (was er sonst völlig überflüssig findet). ;)


    Das "Touch" werde ich mit meinem Hund auch üben. Es ist bestimmt ein super Hilfsmittel, um den Hund aus einer blöden Situation zu holen. Und es macht ihm dann auch noch Spass ;)

    Kennst du den Zeitpunkt, wenn Amy vom Fixieren ins Knurren übergeht? Ist sie in der Situation ansprechbar? Vielleicht könntest du es ausprobieren, dass du diesen Moment abfängst und dann mit ihr die nächste Zeit einfach mal soweit den Leuten aus dem Weg gehst (Distanz schaffen), damit sie nicht in ihr aggressives Muster fällt. Das Ausweichen und ruhig bleiben könntest du dann belohnen.


    Bei meinem Hund habe ich bemerkt, dass er ruhiger bleibt, wenn ich etwas sage, sobald er etwas bedrohliches entdeckt hat. Sieht er es vor mir und ich verpasse den Moment, dann fängt er meist mit dem Bellen an.

    Zitat


    Uns wurde geraten, sie da durchzuführen damit sie am Ende sieht, das nichts schlimmes passiert.


    Bei meinem Hund habe ich das Gefühl, dass Hundebegegnungen für ihn sind, wie Geisterbahn fahren für Leute, die Angst in Geisterbahnen haben ;) Da jede Hundebegegnung jedoch individuell ist (unterschiedliche Hunde, unterschiedliche Orte), ist keine Geisterbahn wie die andere. Und jemanden durch zahlreiche Geisterbahnen zu führen, um ihm zu sagen, dass er sich nicht erschrecken soll (weil nichts passiert), hat meiner Einschätzung nach lediglich einen hohen Stresslevel zur Folge. An den erwünschten Lerneffekt glaube ich nicht.


    Mein Hund muss keine Geisterbahn mehr fahren (ein bis zwei Geister pro Tag mit genügend Distanz reichen auch). Und er ist sichtlich froh darüber... Sein Stresspegel ist nun niedriger und er übt nun die Hunde auf immer nähere Distanz auszuhalten... und ich übe mich in Geduld ;)

    Also, eine Verhaltenstherapie habe ich mit meinem Hund streng genommen nicht gemacht. Da ich ihn vom Tierschutz übernommen habe, brachte er ein paar Themen mit. Sein grösstes Problem ist seine Angst vor fremden Hunden, auf die er mit der Strategie "Angriff ist die beste Verteidigung" reagiert. Mithilfe der Hundeschule trainieren wir seit 4 Monaten daran und er hat schon enorme Fortschritte gemacht. Zusätzlich nehme ich ab und zu Einzelstunden bei der Hundetrainerin.


    Wie lange hast du deine Holly denn schon?