Also, ich finde die Beschimpfungen ersten etwas drüber und zweitens wenig hilfreich.
Ehrlich gesagt begegne ich im Alltag zu 90% anderen Hundehaltern mit jahrelanger Erfahrung, die wenig Ahnung von der Körpersprache der Hunde haben. Und das liegt denke ich daran, dass sie bisher das Glück hatten zufälligerweise unkomplizierte Hunde zu haben. Auch meine hundeerfahrenen Nachbarinnen beugen sich über meinen Hund, um ihn über den Kopf zu streicheln. Das hätte ich früher wohl auch getan. Genauso wie ich früher fremden Hunden die Hand zum Beschnuppern hingestreckt habe.
Ein absolutes "no go" für einen unsicheren Hund wie meinen Tierschutz-Senior. Und das habe ich auch erst durch ihn und durch unsere Hundetrainerin gelernt.
Hätte ich vorher gewusst, was es bedeutet eine geplagte Hundeseele bei mir aufzunehmen, hätte ich es mir gar nicht zugetraut. Man denkt ja einfach, man tut was Gutes. Dass es mehr als das ist, muss man selber erfahren. Denn das vorherrschende Bild (süsser kleiner armer Hund braucht ein neues Plätzchen und zeigt seine Dankbarkeit) verhindert Information und Aufklärung.
Klar, wenn die Tierschutzorganisationen und Tierheime umfassend über die Probleme und Macken aufklären, rennen noch mehr Leute zu den Züchtern aus Angst vor "gestörten" Hunden (wie meine Nachbarin). Und am Ende pöbeln auch ihre Züchterhunde Mensch und Hunde an... Doch das nur am Rande.