Beiträge von Ellen2014

    Habe ich es richtig verstanden, dass er das Leber-Massnahmepaket durchgängig bekommt?


    Ansonsten hätte ich auch einen Vitamin-/Mineralmangel für die Appetitlosigkeit in Betracht gezogen. Gerade wenn man fast ausschliesslich Fleisch füttert, könnte ich mir das vorstellen.


    Mit meinem Patienten habe ich gerade ähnliche Thematik. Zur Zeit hat er allerdings mehr Appetit und hat wieder ein bisschen zugenommen.

    Also, ich finde die Beschimpfungen ersten etwas drüber und zweitens wenig hilfreich.


    Ehrlich gesagt begegne ich im Alltag zu 90% anderen Hundehaltern mit jahrelanger Erfahrung, die wenig Ahnung von der Körpersprache der Hunde haben. Und das liegt denke ich daran, dass sie bisher das Glück hatten zufälligerweise unkomplizierte Hunde zu haben. Auch meine hundeerfahrenen Nachbarinnen beugen sich über meinen Hund, um ihn über den Kopf zu streicheln. Das hätte ich früher wohl auch getan. Genauso wie ich früher fremden Hunden die Hand zum Beschnuppern hingestreckt habe.


    Ein absolutes "no go" für einen unsicheren Hund wie meinen Tierschutz-Senior. Und das habe ich auch erst durch ihn und durch unsere Hundetrainerin gelernt.


    Hätte ich vorher gewusst, was es bedeutet eine geplagte Hundeseele bei mir aufzunehmen, hätte ich es mir gar nicht zugetraut. Man denkt ja einfach, man tut was Gutes. Dass es mehr als das ist, muss man selber erfahren. Denn das vorherrschende Bild (süsser kleiner armer Hund braucht ein neues Plätzchen und zeigt seine Dankbarkeit) verhindert Information und Aufklärung.


    Klar, wenn die Tierschutzorganisationen und Tierheime umfassend über die Probleme und Macken aufklären, rennen noch mehr Leute zu den Züchtern aus Angst vor "gestörten" Hunden (wie meine Nachbarin). Und am Ende pöbeln auch ihre Züchterhunde Mensch und Hunde an... Doch das nur am Rande.

    Irgendwelche Erfahrungen, was würdet/hättet/habt ihr in so nem Fall gemacht?

    Was immer hilft sind folgende Dinge:


    eine gute Portion...
    - Humor
    - Wohlwollen
    - Ruhe reinbringen/ der Hund soll viel schlafen
    - Stress vermeiden und Druck rausnehmen
    - ruhige Spaziergänge
    - leckeres Essen
    - Geduld
    - Gedul...
    - Gedu...
    - Ged...
    - Ge...
    - G...
    - ...


    :smile:


    Was ich machen würde:


    - dem Hund das Geschirr anlassen mit einer Hausleine dran (dann musst du nicht übergriffig werden)
    - jedesmal wenn der Hund in das falsche Körbchen geht, freundlich und in aller Ruhe die Hausleine in die Hand nehmen und ihn auf seinen Platz führen, dabei überschwenglich für seine Kooperation loben und auf seinem Platz fett belohnen


    Das wäre mal die erste Hausregel für seinen allerersten Tag: "Schau, das ist dein eigener Platz" Mehr braucht es finde vorerst ich nicht.


    Und mit dem Pipi. Ja, mei. Das gibt sich wieder :-) Ich putze auch mehrmals in der Woche. Mein Opi macht es jedoch krankheitsbedingt.

    Also, meinen Tierschutz-Hundeopi habe ich bekommen als er auch 12 Jahre alt war...
    Patricia McConnell schrieb mal, dass so eine Eingewöhnung entweder 3 Tage, 3 Wochen oder 3 Monate dauert. In manchen Fällen bis zu einem Jahr.
    Bei uns war letzteres der Fall. Nach 4 Monaten hatte ich den Eindruck, er ist in seinem neuen Zuhause angekommen. Und nach über einem Jahr erst fing er an sich so wirklich zu entspannen.


    Wenn der Hund, wie du sagst, so viel Beschäftigung und Aufmerksamkeit braucht, dann denke ich, liegt das am Stresspegel durch die Veränderung.

    Also nach den letzten 2 Tagen bin ich mir (fast) sicher, dass es tatsächlich Reizüberflutung und fehlende Ruhe war.

    Das war nach dem Lesen des Ausgangsposts auch mein erster Gedanke.
    Anhanddessen, wie sich mein Tierschutzopa in der ersten Zeit verhielt (wurde in der Eingewöhnungszeit auch noch von zwei grossen Hunden zerrupft) und so wie er jetzt ist... Seine Drama-Ausbrüche aus dem scheinbaren Nichts sind nun zu 99% verschwunden.
    Ich hatte auch verstärkt darauf geachtet, dass er zur Ruhe kommen kann und dann auch wirklich tief schlafen darf. Und ich glaube, dass ihm das sehr geholfen hat.

    Letztlich ist es nicht verbleibende die Lebenszeit, sondern die Lebensqualität die zählt.

    Das tut mir sehr leid für euch!
    Wir machen das mit der verbleibenden Lebenszeit auch so: Qualität vor Quantität.
    Qualität heisst bei uns auch, dass es keine weiteren plagenden Untersuchungen mehr gibt und ebenso Tierarztbesuche (es sei denn, es wäre was ganz ganz wichtiges). Das habe ich meinem Hundeopa versprochen.


    Behandelt wird nur noch palliativ und Schwester Ellen gibt ihrem Patienten täglich sein Metacam. Für die schlimmeren Stunden gibt es Tramadol...geiles Zeug! Das will ich auch mal, wenn ich Schmerzen habe.


    Ansonsten gibt es leckeres Essen (damit mein inzwischen mäkeliger Sturkopf überhaupt was isst), schöne Spaziergänge, viel Ruhe und Eiteitei. Also eigentlich alles wie bisher auch :-)

    Gute Besserung für Bruno!


    Falls es sich bei dem Schlaganfall (der bei Hunden scheinbar kaum vorkommt) tatsächlich um das Vestibularsyndrom handelt, kann ich auch noch ein paar beruhigende Worte hinzufügen. Mein Senior hatte das letzten Herbst, durfte nach zwei Tagen Infusion in der Klinik wieder nach Hause (Bedingung der TÄ war, dass er alleine aufstehen kann) und hatte nach wenigen Tagen schon wieder Interesse am Katzen jagen. Einen ganz leichten Schwips hat er vom VS zurück behalten, ansonsten wurde er schnell wieder ganz der Alte (auch Dank der physiotherapeutischen Tipps von Chris2406 !)