Beiträge von Naszumi

    Man kann auch einfach Glück mit dem Hund haben. Mit Furina habe ich nie Rückruf trainiert und der hat doch zu 99,90% funktioniert (vielleicht auch 100%, mir fällt aktuell keine Situation ein, wo sie nicht gekommen ist, außer einmal, da hat sie mich kurz aus den Augen verloren und ist in die falsche Richtung gelaufen - also weg von mir. Hat in ihrer Panik nicht mehr richtig gehört).
    An Straßen war sie trotzdem angeleint, ich wollte nicht riskieren, dass sie auf die Straße läuft und überfahren wird, auch wenn es dafür keine realistische Grundlage gegeben hat, dass sie das tun würde.
    Für Furina war es am wichtigsten bei mir zu bleiben, auch wenn sie einen größeren Radius hatte, indem sie schnuppernd unterwegs war - ich war interessanter als andere Tiere, Hunde, Menschen, was auch immer. Also einfach Glück.

    Mit Taya trainiere ich mehr als mit jedem anderen Hund zuvor. Gut, nach 4 Monaten kann man nicht viel erwarten, aber es ist schwierig nach einem so perfekten/einfachen Hund wie Furina, damit zurecht zu kommen, dass vieles manchmal klappt und dann wieder gar nicht.

    In Sattledt/Oberösterreich gibt es die einzige Klinik - abgesehen von London und Paris und einer in Japan - die OPs bei Mitralklappeninsuffizienz durchführt.
    Ich war im Herbst 21 dort mit Furina auf der Warteliste. Im April 22 hieß es dann, dass sie die OP nicht mehr anbieten. Wegen Personalmangel.

    Also die Klinik besteht weiterhin, aber es ist natürlich ein großer Schaden, wenn eine so seltene OP gar nicht mehr gemacht wird.

    Ich hab über gebliebene Medikamente beim Tierarzt zurückgegeben, die fahren auch ins Ausland und können sie dort gut brauchen.
    Bei der vorigen Hündin, habe ich sie einer Orga gespendet. Die, die Medikamente natürlich nur nach Rücksprache mit TA verabreichen.

    Kleinerer Hund wird auf die Seite gelegt, Fell wird rasiert (quasi unter der Achsel - sieht man kaum) für Ultraschall. Fürs EKG wurden Klemmen angebracht. Das lief während dem Ultraschall mit.
    Sedierung braucht man nicht. Hat sogar meine sehr ängstliche Hündin geschafft ;)

    Ja, du solltest auf jeden Fall selbstständig einen Termin beim Kardiologen machen! Manche TA meinen, dass das schon passt, wenn sich die Symptome bessern, nach der Medikamentengabe, aber ohne eigentliche Diagnostik.


    Bei uns war es so, dass unser TA - mit dem ich über Jahre sehr zufrieden war - nur leichte Herzgeräusche gehört hat, aber es nicht dramatisch fand. Ein weiterer TA, bei dem wir mal im Notdienst waren, wegen Durchfall, sah es genauso.
    Heute weiß ich, dass das Unfug ist. Furina gehörte zu den Hunden, die keine Symptome zeigen - kein Husten, kein Leistungsabfall, einfach nichts. Bevor ein typisches Symptom auftrat ist sie umgekippt, sah aus wie eine Synkope, war aber keine, da sie das Bewusstsein nicht verloren hat.
    Danach sah man im Röntgen das Lungenödem und eine Woche später im Ultraschall, dass sie schon in einer der letzten Stufen der Mitralklappeninsuffizienz ist.
    Ein auf diese Krankheit spezialisierter Kardiologe hat mir dann erklärt, dass es bei jungen Hunden oft sie, dass sie keine Symptome zeigen und die Krankheit sehr rasch voranschreitet.
    Ältere Hunden hingegen sterben oft an etwas anderem, da dauert es meist wesentlich länger bis das Herz deutlich schlechter wird.

    Es hätte das Leben meiner Furina verlängert, wenn ich früher gewusst hätte wie schlecht es m ihr Herz bestellt ist und genau das kann man nur im Ultraschall feststellen. Und nur mit genauer Diagnose, kann man die beste Medikamenten Kombination finden.

    Meine Lehre daraus: Bei irgendeiner Auffälligkeit am Herz - sofort ab zum Kardiologen. Ein Ultraschall kostet nicht viel und man kann die Therapie genau anpassen, bzw erfährt unter Umständen, dass es schlechter (oder auch besser) aussieht, als der Haustierarzt gedacht hat.

    Bei einem Menschen würde man eine ganze Ecke mehr an Diagnostik betreiben und nicht einfach Medis geben und zufrieden sein, wenn Symptome sich erstmal bessern.
    Bei Hunden sind die Therapiemöglichkeiten doch eingeschränkter. Und einfach mal dran denken wie wichtig das Herz ist ;) Ich würde mich da niemals mehr mit "ach, passt schon " zufrieden geben, egal wie gut der TA bislang war.

    Wünsche euch viel Glück!

    Am Wochenende waren wir in einer großen Freilaufzone. Dort ist eine große Wiese auf der wir Taya schon oft ohne Leine laufen lassen haben. Wobei Freilauf bedeutet - die darf hinter Ball/Stock her laufen und zurück kommen (ob mit oder ohne Ball ist erstmal egal).
    Das funktionierte in letzter Zeit auch ganz gut.
    Nun lag ziemlich viel Schnee und ich wollte ihr das gönnen, dass sie mal richtig durchflitzen darf. Sie hinter dem Ball her, Ball geschnappt, und statt zu uns zurück, ist sie Richtung Weg gelaufen, wo gerade ein Rollerfahrer lang kam. Den hat sie kräftigst verbellt. Der Mensch war so nett anzuhalten und zu warten bis wir den Hund einsammeln. Mein Mann hat sich auf den Weg gemacht, aber die Leine hatte ich :omg:
    Bis er dort war, sind hinter dem Rollerfahrer noch zwei Jogger aufgetaucht, die hat Taya sich dann auch noch gleich zur Brust genommen.
    Auch die sind stehen geblieben und haben nur gelacht. - Klar, sie ist ein Winzling. Trotzdem ist so was unnötig, ich würde auch nicht über so einen kleinen Zwerg stolpern wollen und beim Roller hätte es für sie blöd ausgehen können.
    Naja, jetzt ist sie wieder an der Schleppleine.
    Heute gab es dort gar keine Freilauf, weil ein Fiaker unterwegs war. Der ist die Straßen mal rauf, mal runter gefahren und Taya hat völlig durchgedreht. Gefiept, geschrien... :flucht: 
    Sie kann da ja nicht weg gucken, oder weiter gehen - nein, wenn sie etwas aufregt oder stört, dann muss sie das lautstark kommentieren und versuchen hinzukommen.
    Wenn sie so drauf ist, gibts nicht mal mit Schleppleine Freilauf. Das hab ich immerhin schon gelernt :bindafür:

    Ich weiß natürlich, dass der Vorfall mit Roller/Jogger mein Fehler war. Trotzdem hab ich mich auch über sie geärgert. Ganz klar muss ich noch länger üben an Rollern vorbeizugehen. Eben mit längerer Leine, denn an der kurzen Leine geht es ja gut.

    Mein aufrichtiges Beileid für den doppelten Schicksalsschlag und viel Kraft für die nächste Zeit! Ich hoffe du hast Menschen die dir beistehen und dich auffangen!
    Fühl dich lieb umarmt, wenn du magst.

    Mein Beileid!

    Ich musste Furina am 10. Oktober 23 gehen lassen. Sie war schwer herzkrank. Das kam im Sommer 21 allerdings auch total plötzlich, davor gab es keine Anzeichen und kein TA hat was bemerkt.
    Ich hatte also mehr Zeit als du mich darauf vorzubereiten. Zudem war Furina auch schon mein dritter Hund, also wusste ich in etwa was auf mich zukommt. Genau damit nicht alle Routinen wegbrechen, wollte ich einen Zweithund. Das hab ich dann aber gelassen, weil ich Furina keinem zusätzlichem Stress aussetzen wollte.
    Nach dem Tod meines ersten Hundes ist ein gutes Jahr vergangen, bis der nächste Hund eingezogen ist.
    Als diese dann mit fast 16 gestorben ist, habe ich sehr rasch nach einem neuen Hund gesucht und bald Furina gefunden. Es war eigentlich zu früh und Furina entpuppte sich als Angsthund, der unter sich pinkelt, wenn man ihn anspricht. Darauf war ich überhaupt nicht vorbereitet und war sehr überfordert. Glücklicherweise hat sich das zügig gegeben, sie hat rasch Vertrauen zu mir gefasst und wurde zu einer tollen Begleiterin :growing_heart:
    Es hat die Trauer nicht gemildert, aber ich war abgelenkt, weil ich mich wieder um einen Hund kümmern musste. Das hat alles etwas einfacher gemacht. So wie bei dir, als du wieder zur Arbeit bist.
    Einfacher war es bei Jeannie und ihrer Vorgängerin auch, weil beide wirklich alt geworden sind. Ja, sie fehlen trotzdem entsetzlich, aber man weiß, sie hatten ein schönes langes Leben.
    Bei Furina war es anders, weil sie nur 9 Jahre alt werden dufte.
    Und ich habe gekämpft, wollte ihr die Mitralklappen OP ermöglichen, habe aber keinen Termin bekommen. (Da gibt es nur 3 Tierkliniken in Europa die diese OP durchführen). Das war ein ständiges Wechselbad aufs Hoffnung und Verzweiflung.

    Das Ende kam dann doch rasch und trotz allem unerwartet. Wir hatten noch auf ein neues Entwässerungs Medi umgestellt und die Kardiologen waren nicht der Meinung, dass wir ganz am Ende sind.

    Ich dachte, nun kann der Zweithund einziehen, den ich zuvor aus Rücksicht auf Furina nicht genommen habe. Nur ist es total schwierig überhaupt einen Hund zu finden, wenn man so trauert. (Ging mir beim Hund davor genauso).
    Und ich hatte und habe auch das Gefühl Furina zu verraten, wenn ein neuer Hund einzieht.
    Dabei hat mir die Überlegung mit dem Zweithund etwas geholfen. Oder auch der Gedanke, dass ich auch mehrere gute Freunde haben kann, das entwertet auch keinen. Nur ist Logik eben Logik und das Gefühl sagt was ganz anderes.

    Nach nur 2 Wochen ist der "Zweithund" eingezogen. Das lief etwas blöd, weil die Pflegestelle den Hund zu mir nach Hause gebracht hat und ich dann schwach geworden bin. Davor hab ich noch zu meinem Mann gesagt, dass wir nur gucken, aber den Hund nicht aufnehmen.
    Wenn ich ganz ehrlich bin, habe ich diese Entscheidung nun schon oft bereut.
    Es lief nämlich nicht so gut wie bei Furina damals. Ja, die hatte mit ihrer Angst ihre Baustellen, aber sie hat schnell eine Bindung zu mir aufgebaut. Sie hat mir vertraut und wenn ich etwas als okay befunden habe, hatte sie kein Problem damit. Ich musste keinen Rückruf aufbauen und ewig trainieren, denn sie ist einfach bei mir geblieben und immer gern zu mir gelaufen gekommen. Egal was da sonst noch war!

    Mit Taya habe ich nun erlebt, dass es (natürlich!) auch ganz anders laufen kann. Sie hatte Probleme mit Autos, Radfahrern, Rollern, hat an der Leine gepöbelt und geht generell erst mal nach vorne.
    Genauso einen Hund wollte ich nicht mehr. (Die ersten beiden waren genau solche Typen und erst mit Furina habe ich gelernt, wie entspannt es sein kann, wenn man der Hund mehr WTP hat).
    Nun ja, ich habe also trainiert und trainiert und mache das immer noch. Und ich vermisse meine Furina um so mehr, wenn ich sehe/erlebe was nun alles nicht mehr möglich ist.
    Entspannte Spaziergänge sind Geschichte und an Freilauf ist nicht zu denken. Ich kann froh sein, dass es an der Leine mittlerweile gut läuft und ich an anderen Hunden vorbeikomme.
    Zur Trauer ist noch Arbeit und Stress dazugekommen. Und Angst und Frust. Und ich tu mir so schwer eine richtige Bindung zu Taya aufzubauen. Ja, ich kann und soll sie nicht mit Furina vergleichen und klar, sie ist ein ganz anderer Typ. Und ja, es ist meine Schuld - ich hätte sie gar nicht übernehmen sollen, weil von der Optik schon deutlich ist, dass da ein Jack Russel oder Dackel dabei ist. Rassen die ich eigentlich nicht mehr haben wollte.
    So fühle ich mich dann auch noch schuldig.
    Ich habe mit noch keinem Hund so viel trainiert wie mit Taya. Ich mache Tricks mit ihr, ich streichle sie, spiele mit ihr... und trotzdem ist da eine Wand zwischen uns.

    Ich vermisse Furina jeden Tag :(