Ich bin der unkomplizierte Typ Wenn die Orga zu mir nach Hause kommen will, um zu gucken wie/wo ich lebe - gerne. War bei Furina so und wir haben stundenlang Wohnung geputzt
Die Fragebögen stören mich nicht, hab nur immer gedacht ob es wirklich jemand gibt, der diese Fragen negativ beantwortet. "Wenn der Hund einen Pantoffel ankaut, ist das ein Grund zur Abgabe", "Habe bereits 5 Tiere abgegeben". Solche Sachen.
Ich könnte auch mit Nachkontrollen gut leben, die hat es aber nie gegeben.
Ich fand es aber besser, als ich noch ins Tierheim fahren konnte und einfach Hunde angucken. So bin ich zu meinem ersten Hund gekommen. Da gab es gar keine Fragen. (War 1982).
Vor Furina habe ich wieder im Tierheim geguckt. Da musste ich aber erst einen Interessentenbogen ausfüllen, bekam daraufhin einen Anruf von einer Mitarbeiterin, die hat sich länger mit mir unterhalten und dann Hunde ausgesucht, die mir beim Besuch einige Tage später auch vorgestellt wurden.
Das fand ich wirklich toll! Es war zwar kein passender Hund dabei. Aber es hätte auch anders sein können.
Furina hab ich auf der Webseite einer Orga gefunden, angerufen, dann hingefahren Hund angucken, dann kam die Pflegestelle zu uns, dann wir nochmal hin Hund abholen.
Dabei natürlich auch Fragebogen ausgefüllt. Kontostand wollte aber niemand von mir wissen.
Für mich war das okay. Anstrengend war nur, dass es mehrere Anfragen für Furina gab und ich nicht wusste, ob ich sie bekomme.
Als Furina im Oktober gestorben ist, habe ich mich wieder auf die Suche gemacht.
Im Tierheim hatte ich keine Chance, weil ich in der Stadt lebe. Dass der Augarten keine 100 Meter neben der Wohnung ist, der Prater 1km entfernt, Donau ebenso, dass ich jeden Tag große Runden von 8 bis 12 km gehe - das hat keinen interessiert.
Das hat mich sehr gestört. Haus mit Garten, aber wenn der Hund dann nur im Garten lebt, dann ist es auch egal. Hauptsache es gibt den Garten.
Ich verstehe vollkommen, dass manche Hunde, gerade Angsthunde aus dem Ausland, unter Umständen gar nicht in der Lage sind Gassi zu gehen und ein Garten dann einfach notwendig ist. Aber dass das bei allen so ist und man da auch nix dran trainieren kann, das glaube ich nicht.
Die Orga von der ich Furina habe, hätte mir natürlich wieder einen Hund überlassen, da gab es aber keinen für mich passenden. Also hab ich bei anderen geguckt.
Ich wühle mich durch Beschreibungen und Fotos, überlege, denke, könnte das passen.... Schreibe mir mehrere Hunde auf, die evtl in Frage kämen und als ich nachfrage, stellt sich heraus, dass die Hunde nicht nach Österreich vermittelt werden. Nur in Ausnahmefällen und nur wenn es gar keine anderen Anfragen gibt.
Das war für mich der nächste Tiefschlag nach dem Erlebnis mit dem Tierheim.
Ich kann doch nicht einen Hund aussuchen und dann nur hoffen, dass es nicht zufällig einen Menschen in Deutschland gibt, der den Hund auch möchte, denn sonst bekommt der ihn. Damit war ich da raus und hab bei allen Orgas als erstes per Mail gefragt ob sie überhaupt nach Österreich vermitteln.
An dem Punkt habe ich begonnen mich auch auf Züchterseiten umzusehen. Weil ich das Gefühl hasse jemandem so ausgeliefert zu sein. Was ich leisten kann, wie ich lebe - das interessiert keinen. Ich werde zuvor schon aussortiert, bzw komme bestenfalls als Notnagel in Frage wenn alle anderen Stricke reißen.
Eine Hündin, die mir sehr gefallen hatte, war im Handumdrehen weg. Ich hatte angerufen und die Pflegestelle erzählte, es sei nun doch ein Problem aufgetreten, nämlich Ressourcenverteidigung. Ich wollte wissen wie sich das genau äußert. Wurde mir erklärt, worauf ich meinte, ich würde abends mit meinem Mann drüber reden und mich am nächsten Tag melden.
Am nächsten Tag hieß es, der Hund ist schon weg, der ist Probewohnen. Wenn er zurückkommen sollte, würde sie mich informieren. Hätte ich gewusst, dass es ein Probewohnen gibt, hätte die Hündin natürlich auch ohne Bedenkzeit zu uns kommen können.
Da habe ich dann das Gefühl für mein, die Dinge überdenken, gucken ob das wirklich passt, bestraft zu werden. Ist wahrscheinlich Blödsinn, aber mich hat das sehr frustriert.
So die gesamte Situation. Mir ist dann eingefallen, dass es mit Furina ja auch sehr kippelig war, wer den Hund dann bekommt.
Bei einer Orga die Hunde aus Rumänien vermittelt hatte ich noch angefragt, wie es aussieht, wenn ich einen Hund direkt aus dem Shelter übernehmen möchte. Da kam die Antwort, davon werde abgeraten, weil ich in der Stadt lebe, ich solle mich bei den Hunden umsehen die schon in Deutschland auf Pflegestelle sind.
Ja, das ist ein schönes Stück. Ein Hund war zb in Hamburg. Wenn ich nach Hamburg fahre, kann ich auch gleich nach Rumänien fahren und die Hunde direkt im Shelter kennenlernen.
Fand ich jetzt einerseits verantwortungsbewusst, weil ich von ausgehe, dass diese Menschen mehr Erfahrung haben als ich, aber damit war meine Hoffnung einen Hund von dort zu adoptieren auch hinüber.
Mag ich mir gar nicht vorstellen - ich fahre nach Hessen um einen Hund kennenzulernen und dann gibt es noch andre Interessenten und alles war umsonst.
Ich wollte keinen Welpen und hab nicht daran gedacht, dass es bei Züchtern auch erwachsene Hunde geben kann. Sonst hätte ich diesen Weg eingeschlagen, einfach weil ich so frustriert war und das Gefühl hatte keiner hört mir zu. Es interessiert niemanden ob ich viel trainiere, der Hund viel Auslauf bekommt, dass ich zuhause bin, usw...
Aber ich denke an den Punkten die mich stören kann man wenig ändern. Wäre ich Pflegestelle, würde ich meine Hunde auch den Menschen geben, die mir am geeignetsten erschienen. Und dabei spielt die Sympathie natürlich eine große Rolle.
Auf jeden Fall hat sich unglaublich viel verändert, von meinem ersten Besuch im Tierheim und Hund einfach mitnehmen, zu nicht mal mehr ins Tierheim fahren brauchen, weil es dort sowieso keine Hunde für mich gibt.