Hallo,
mein Mann und ich haben letzten Samstag eine ca 1jährige Pinschermixhündin zu uns genommen, die vom Tierschutz aus der Slowakei nach Österreich gebracht wurde. Hier lebte sie 5 Wochen bei einer Pflegestelle - dort gab es Haus mit (kleinem) Garten, 5 oder 6 andere Hunde und eine Menge Katzen.
Mir wurde gesagt, dass die Kleine anfangs etwas ängstlich ist. Als wir sie besuchten machte sie überhaupt keinen ängstlichen Eindruck - ist an allen hochgesprungen, hat sich auf meinen Rücken gestellt...
So, es war natürlich klar, dass sie Probleme haben wird sich auf eine neue Umgebung einzustellen. Aber mit dem was nun los ist bin ich total überfordert.
Sie pinkelt los sobald man sie (ganz sachte! dezentes "nein") zurechtweist. Ein paar Dinge hab ich leicht herausfinden können - zb dass ich Halsband besser oben lasse (Geschirre zernagt sie) und mich beim ab - und anleinen hinhocke, warte bis sie herkommt.
Aber ich weiß nicht was ich von dem Pinkeln halten soll. Gestern hab ich sie gelobt - aus 4 meter entfernung - und sie hat sofort wieder auf die couch gepinkelt. Sie bleibt dann auch da drin liegen. Egal obs auf der Couch oder auf ihren Platz passiert.
Andererseits ist sie auch hartnäckig - besteht darauf ins Bett zu kommen - ich erlaube es nicht, sie pinkelt, versucht wieder rein zu kommen, ich verbiete es, sie pinkelt...
Pinkelt sie generell aus Aufregung? Weil es beim Loben ja auch passiert ist.
Was ich auch nicht recht verstehe - draußen zeigt sie null Ängstlichkeit, geht auf Menschen und Tiere zu, betrachtet alles (scheinbar) interessiert. Nur ist sie dabei extrem hektisch! Dieser Hund findet draußen keine Ruhe.
Ich werde draußen ignoriert. Wenn es mal gelingt ihre Aufmerksamkeit zu erhalten, dann versucht sie an mir hoch zu kriechen oder sie unterwirft sich.
Ich hatte den Plan mit ihr grundlegende Dinge zu üben, damit sie einen Plan kriegt was richtig, was falsch (bzw was erwünscht, was unerwünscht) ist und so selbstsicherer werden kann.
Aber das ist graue Theorie. In der Praxis muss ich zugeben, hab ich keine Idee wie ich da vorgehen soll.
Dazu kommt dass sie mir auf Schritt und Tritt folgt. Auch aufs Klo will sie mit (und dann an mir hochklettern *geht gar nicht *) - ich schubse sie sanft zurück, wenn sie auf Stimmkommando nicht hört - und sie pinkelt. Erst im Klo, dann noch auf der Couch.
Ich hätte so einen Hund ganz klar nicht genommen, wenn ich gewusst hätte, dass sich solche Probleme auftun. Da mir klar ist, dass ich damit nicht wirklich umgehen kann. Und ich muss auch mal weg von zuhause, was aber so sicher mal nicht geht.
Wenn es nur ums Alleinebleiben ginge - okay - dann würde ich das wie mit einem Welpen üben.
Aber bei soviel Baustellen?
Jetzt überlegen wir - Hund wieder zurückgeben? Will ich eigentlich nicht, weil das für sie doch nur noch mehr Stress ist. Aber wenn ich nicht mit ihr klarkomme und sie dann Wochen oder Monate hier war, ist dann doch noch schlimmer für sie.
Aber ich bin überfordert, weiß nicht was tun. Laut Tierschützerin soll ich einfach warten. Das kann wohl aufgehen und Probleme werden mit der Zeit besser, muss aber nicht sein.
(Ich hab meinen ersten Hund vor über 30 Jahren aus dem Tierheim geholt und viele Probleme ließen sich beheben, aber einige blieben...)
Hat da jemand eine Idee? Wie das Verhalten der Hündin einzuschätzen ist? Oder hat jemand ähnliche Probleme gehabt...?
Ich weiß grad echt nicht weiter.
Lg
Sabine