Elvis hat manchmal auch so Momente auf Couch und Bett, an denen er in irgendwas reinbeißen muss. Darum liegt meistens irgendwo in Griffnähe eines seiner Spielzeugtiere, die geb ich ihm dann zum Knautschen, damit er die Decken & Kissen nicht so vollsabbert.
Das mache ich auch so - schiebe ihr dann ein Kauseil oder ein Plüschtier rüber, oder auch mal direkt ins Maul. Auch wenn sie in die Hände beißen will. Aber da hat sie keinen Bock drauf. So ein Ersatz wird leider nicht akzeptiert.
Vielleicht unterschätze ich wie sensibel der Hund - zumindest zuhause - dann doch sein kann. Mit ihrer eigenständigen, selbstbewussten Art und dem ständigen nach vorne gehen, verliert man das leicht aus dem Blick.
Darum hinterfrage ich mein Verhalten ja auch...Ich finde deine Art cool, wie du da rangehst.
Zum Unterschätzen: Ja, das kann schon sein, bzw. haben die Viecher einfach viele Facetten.
Elvis ist z. B. total erkundungsfreudig, hat keine Angst (außer vor Feuerwerk) und wenn ihm was einfällt, macht er das meistens einfach, wenn er nicht aus viel Erfahrung weiß, dass ich das blöde finde und ihn da stoppen werde. Auch nach seinen Knie-OPs war er schnell und entschlossen wieder auf den Beinen. Daher habe ich ihn immer als Kämpfer und ein bisschen als Dampfwalze eingeordnet – und habe überhaupt nicht gecheckt, was den einen Abend los war, an dem er einfach kein Gassi gehen, sondern bloß liegenbleiben wollte. Er konnte irgendwie nicht richtig aufstehen, wirkte dabei aber nicht beunruhigt. Am nächsten Tag hat sich rausgestellt, er hatte einen Bandscheibenvorfall und dann einfach aufgegeben.
Mein Elvis. Aufgegeben. Das hat mich wirklich erschüttert und mein Bild von ihm erweitert. ... man denkt, man kennt seinen Hund.
Solche Situationen kenne ich leider auch. Es ist oft wirklich schwer den Hunden anzumerken, wenn sie Schmerzen haben. Im Nachhinein tut einem dass dann voll leid... Man kann sich nur sagen, dass man sein Bestes gegeben hat und draus lernen wird.
Streichelfallen ist ein so netter Ausdruck Mir ging es bei Furina ganz oft so, dass ich nicht an ihr vorbeigehen konnte, sie einfach knuddeln musste und ihr sagen wie lieb ich sie habe.
Mit Taya ist das noch nicht so, dazu ist unsere Beziehung irgendwie zu instabil.
Argh, das erinnert mich! Die ersten Monate, die ich ihn hatte, wollte Elvis in jeden Hauseingang reingehen, in jedes Austo einsteigen, zu jedem Menschen hin. Und wir wohnen mitten in der Großstadt, direkt an einer Hauptstraße. Das war ein Spaß!
Damals war ich mit ihm auch noch oft im Hundeauslauf, dort ist er dann jeden Hundebesitzer abgelaufen. Lustig war, dass er dabei jedem Mensch eine Art festes Zeitkontingent gegeben hat und wenn das abgelaufen war, musste er weiter zum nächsten. Das war wirklich, als müsse er Termine einhalten.
Ich weiß gar nicht mehr genau, wann sich das gegeben hat. Aber da dachte ich anfangs auch öfter "Ist es so schlimm bei mir, dass du woanders hinwillst?"
In der Situation ist sowas ja nicht so lustig, aber im Nachhinein ja schon. Klingt auf jeden Fall charmant Vielleicht wollte Elvis mal Probearbeiten für einen eventuellen Job als Schaffner Zügig alle abchecken und ein paar höfliche Worte wechseln, sich aber nicht zu lange aufhalten.
Das kenne ich auch sehr gut, dass man sich gar nicht mehr genau erinnern kann wann etwas aufgehört hat.
Furina hatte so eine Phase, wo sie abends immer wollte dass Herrchen ins Schlafzimmer geht, damit sie schlafen gehen kann. Da ging nicht, dass sie alleine vor ging. Und morgens wollte sie nicht mit ihm raus gehen, da musste ich sie oft vom Bett schubsen, und irgendwann war das vorbei und keiner hat mitgekriegt wann das aufgehört hat.
Ich habe Taya heute mal testweise auf der Wiese stehen lassen und bin abgezischt um mich hinter Bäumen zu verstecken. Sie hat es mit gefasst ertragen, ist stehen geblieben und hat nur geguckt, gar nicht versucht in meine Richtung zu laufen.
Auch nicht als ich sie gerufen habe. Ich musste dann hingehen und sie abholen.
Da denke ich dann eben: Ist es dir total egal, wenn ich weg bin?
Das hat schon besser funktioniert, sonst hätte ich die Schleppleine gar nicht los gelassen.