Hallo an alle,
viel Arbeit ... verzeiht ... aber ich wollte mal ne Zwischeninfo geben.
Also, die Hundetraingsstunden mir der alten Trainerin habe ich beendet. Unsere 1. richtige Stunde mit dem neuen Trainer haben wir diesen Samstag. Und dann 1x monatlich (weil der ja ziemlich weit weg ist....)
Zwischenzeitlich habe ich mal einfach nach Bauchgefühl gehandelt:
wenn es klingelt, dann muss Orlando auf seinen Platz ins Wohnzimmer. Zwar bellt und "mault" er, aber er bleibt. EIN RIESEN FORTSCHRITT!!!! ich binde ihn nirgends fest und sperre ihn auch nicht weg, er soll lernen, dass ich das regle und er bleibt, wo er bleiben soll...
Beim Spaziergehen nehme ich die kurze Leine, habe noch ein Geschirr besorgt, dass ich ihn im Fall des Falles besser halten kann. Zusätzlich hänge ich es nur ein, wenn wir mit der langen Leine gehen, da er sonst nicht so gut lenkbar ist (durch das Geschirr kommen Leinenimpluse am Halsband nicht gut an..., ohne Geschirr gehts besser)
Liegeplätze zuhause umgestellt, er kann nicht mehr bewachen und ich korrigiere ihn sofort, wenn er es wieder tun will ;-)
so, ich denke das reicht für den Anfang - lieber 3 Sachen klappen, als keine.... den Rest erklärt mit hoffentlich der neue Trainer.
Jedenfalls klappen die Spaziergänge an gewohnten Gassiwegen super mit der kurzen Leine. Ich muss weniger nervös sein, denn selbst wenn jemand kommt, der Hund ist ja bei mir und nicht 5 m entfernt, wo er etwas anstellen könnte. Ich muss ihn also nicht erst zu mir rufen, was ihn wieder in "hab Acht Stellung" bringt.... auf gewohnten Wegen kann ich die Leine locker quer über meine Schultern hängen und er geht brav bei Fuß. Je entspannter mein Gang, desto entspannter der Hund. Klappt wunderbar!!!! Bei gewohnten Wegen...
Bei ungewohnten Wegen ist er noch sehr aufgeregt, lässt sich nach kurzer Zeit aber auch relativ gut lenken. Letztens waren wir mit der Familie an einem gut besuchten Wanderweg: andere Hunde, Radler, Jogger, kleine Kinder ....
Er hat eigentlich meistens gezogen, um zu markieren oder um zu schnüffeln oder weil ein anderer Hund kam, wo er hinwollte. Ansonsten gab es keinerlei Probleme mit Menschen, selbst wenn wir dicht an ihnen vorbei mussten. Ich habe zwar immer gesichert, aber war nicht mehr so hektisch wie sonst, ich habe Orlando also keinen grund gegeben, die Menschen als "gefahr" einzustufen.
Mir ist allerdings aufgefallen, dass er zum einen bei einem kleinen Kind, das auf dem Lauflernrad unterwegs war, sofort die Ohren hochgestellt hat und -ich weiß nicht ob es schon fixieren war - das Kind zumindest aufmerksam beobachtet. Wir sind dann aber weitergegangen und der Hund dann auch - ich würde aber vermuten, das kleine Kinder unter bewegung bei ihm einen Impuls auslösen, der nicht erwünscht ist .... vielleicht bin ich aber auch einfach nur wieder panisch....
Dann ist mir was mit Radlern passiert: Wir hatten zufällig nachbarn mit einem Hund getroffen und uns unterhalten, die Hunde waren brav nebeneinander gesessen. Mitten im Weg. Dann kamen Radler und ich habe zwecks der Ablenkung (Gespräch) gleich hektisch an der Leine gezogen und wollte Orlando auf die Seite ziehen. Das war der Auslöser für sein undegebell und "Angriffversuch" an die Radlfahrer. Das muss ich also noch üben. Die waren ihm zu schnell unterwegs, und ich hab ihm durch hektik und Leineziehen auch noch signalisiert: Achtung, Gefahr. Vermute ich zumindest...
Zum Halti: Ich sollte eigentlich noch nicht, aber vorgestern hab ich es ausprobiert. ES WAR DER WAHNSINN!!!!!!
Seit über einem Jahr trainiere ich mittlerweile Leinenführigkeit und es klappt nicht. Auch wenn Orlando das Halti nicht besonders mag.... er ist auf dem chlag so brav bei Fuß gegangen, wie ich es noch nie zuvor erlebt habe!!!! Ich habe es kurz ausprobiert, ihn gelobt, es wieder abgemacht und gespielt mit ihm, dann wieder dran.... er hat es zwar trotz Eingewöhnung versucht abzuschütteln, ich habe aber ruhig "Nein" gesagt und er hat es begriffen....
Zwar hatte er schon mal versucht, vor zugehen, stehenzubelieben... ein leichtes Zupfen am Halti hat aber gereicht, und er wusste sofort, was von ihm erwartet wird. SPITZENDING!!!!!
Ich hoffe nur, dass das später alles auch ohne Halti funktioniert. Ich will es nicht für immer nutzen müssen....
Trotz der kurzen Leine mache ich auch Spaziergänge mit langer Leine, um ihm die Möglichkeit zu geben, Hund zu sein und mehr Auslauf zu haben. Das funktioniert jetzt auch schon besser - ich muss gar nicht mehr zerren so wie früher, weil er einfach weiterläuft... - er belibt stehen und achtet mehr auf mich, und er wirkt zufrieden und fröhlich :-)
Zwar habe ich die Erlaubnis vom Tierheim, ihn privat vermitteln zu dürfen und das Tierheim schreibt ihn zur Vermittlung aus - ich bin nach wie vor der Meinung, wenn ein Halter kommt, der es einfach kann, ist es das beste für alle ... doch ich trainiere so lange natürlich weiter. Vielleicht passiert ja doch noch ein "Wunder" ;-)
Jedenfalls hatte sich meine Mutter bereits geäussert, dass sie ihn evtl. auch nehmen würde sie kann es noch nicht sicher sagen, denn ihr Lebensgefährte muss auch noch zustimmen.... aber beide sind hundeerfahren, hatten früher ja auch selbst einen (gut erzogenen) Hund. Als der gestorben ist wollten sie keinen mehr, denn die Trauer war so groß. Allerdings hatte der Lebensgefährte wohl schon mal durch die Blume verläuten lassen, eventuell wieder bereit zu sein... daher kam ihr der Gedanke, mal vorsichtig nachzufragen, ob er schon soweit sei... und dann evtl. unseren zu nhemen.
Wenn das klappt, dann wäre ich wirklich sehr erleichtert, denn da würde es uns unserem Orlando wirklich sehr gut gehen. Die haben Erfahrung mit kleinen und großen Rassen, ich kenne meine Mutter im Umgang mit Hunden und sie ist auch der einzige Besuch bei uns zuause, der von Anfang an sich hier frei bewegen konnte, ohne Attaken von Orlando befürchten zu müssen. ich hatte ihn nicht mal mit einer Leine sichern müssen, er war brav - die ganze Zeit lang. das war bisher bei keinem anderen Besuch, den Orlando nicht mindestens schon ne ganze Weile kannte... ich denke, bei ihr würde er das bisherige Territorialverhalten und "Aggressionen" nicht zeigen.
Übrigens:
Vor einigen Tagen war der Hundefüherer der Polizei (wegen dem Schnapper-Vorfalle gegen das Kind) bei uns und hat sich unseren Hund angeschaut. Logischerweise hat Orlando wild gebellt und wollte den Eindringling vertreiben, war sehr aggressiv! Dennoch hatte es nicht lange gedauert, das war er nur noch misstrauisch und hat sich sogar auf den Boden gelegt, gegähnt und haöbwegs entspannt. Der Polizist ist sogar in die Hocke gegangen und Orlando zu ihm (einem Fremden!!!) und hat ihm das Gesicht abgeschnüffelt.
Ich war wie gelähmt, ich hatte die wildesten Vorstellungen und dachte schon, o Gott, der beißt ihm gleich ins Gesicht und dann erschießt er ihn.... aber nichts, Orlando war nur neugierig, hat geschnüffelt und ist wieder zu mir gekommen...
Der Hundeführer hat gesagt, ich würde den Hund "blockieren", er ist nicht aggressiv, höchstens ein Angstbeißer. Der Hund wirkt nervös. Bellen darf er, das wäre sein recht wenn es seine Aufgabe auf dem Hof sei - er darf nur niemanden Verletzen. Letztendlich hatte uns der Polizist geraten, weiter zu trainieren. Es wird nur eine Empfehlung an das zuständige Ordnungsamt geschrieben, dass der Hund eine Leine tragen muss. Maulkorb braucht er aus seiner Sicht nicht.
Ich habe es jetzt quasi "amtlich" von der Polizei, dass mein Hund nicht agressiv ist, sondern wir ihn verunsichern und er deshalb auch so territorial ist und zugeschnappt hat.
So, ich berichte nächste Woche wieder, wenn das erste richtige neue Training geschafft ist :-)