Ich assoziiere damit einen Hund der misstrauisch, unsicher auf Menschen, Geräusche, Tiere, Außenreize etc reagiert und oft im Fluchtmodus bleibt.
Ich weiß, das ist nur ein Teil deiner Aussage, aber der Teil hier trifft zumindest auf meinen Hund zu.
Das ist aber nichts was ich als Angsthund bezeichnen würde. Misstrauisch ja, besorgt auch, aber keine Angst. Für mich völlig in Ordnung. Ich persönlich finde diese Seite sogar interessant, nicht einfacher, aber faszinierend, auf eine Art. Das bedeutet für mich nur, dass sie mitdenkt, nicht einfach völlig unbedacht in Situationen rasselt, sondern erstmal abwägt, wie sie Etwas einschätzt. Manchmal braucht es dabei Unterstützung, lieber ist mir, sie kann’s alleine. Aber daran kann man gut arbeiten. Nach vorne gehen aus Angst, klar ist möglich, nach vorne gehen, weil die Individualdistanz unterschritten wurde, ist auch in solchen Momenten möglich. Muss man gucken, was das ist. Nicht zwingend Angst.
Grundsätzlich würde ich auch meinen Hund nicht als Angsthund bezeichnen, denn eigentlich kommt sie gut zurecht, bis auf einige Situationen. In denen aber war/ist sich kaum mehr zugänglich. Aber daran können wir arbeiten.
Wir konnten rechtzeitig die Reissleine ziehen, bevor sich das völlig verselbstständigt hat, mit Medikamenten und zZ auch teilweise mit einer VT. Wobei ich mich meistens auf mich selbst verlasse, meine Intuition und mir auch zutraue, meinen Hund am Besten zu kennen. Ein Mix. Ich nehme mir das, was für uns Sinn macht, den Rest streiche ich, meist kompromisslos.
Über meinen Hund weiß man nicht allzuviel. Sie wurde mit ca. 2 Monaten in der Nähe des TH gefunden, ausgesetzt mit ihrer Schwester, die dann verstorben ist, und verbrachte dann ca. 3 Monate in einem sehr großen Shelter. Ich würde sie aber nicht als depriviert bezeichnen. Eigentlich ist sie sogar eine recht coole Socke dafür. Natürlich hat sie einige Macken, zb kann sie nicht in geschlossenen Steinhäusern (die mediterranen) schlafen.
Als Angsthund würde ich persönlich einen Hund bezeichnen, der keinerlei Strategie hat mit den Umweltreizen umzugehen, nicht zugänglich ist und deshalb in einer Angstschleife festhängt, welche beeinträchtigend auf sein Leben ist? Wobei ich da differenzieren würde, ob sich das auf alles auswirkt oder nur auf bestimmte Situationen. Ob der Mensch Zugang findet oder nicht. Ein Hund, dem sprichwörtlich der Himmel auf den Kopf fällt, immer, der Angst vor der Angst hat in alltäglichen Situationen, das ist für mich ein Angsthund. Ansonsten, Hunde, die grundsätzlich mit ihrem Leben klar kommen, aber situativ nicht, sind für mich keine reinen Angsthunde. Angst in bestimmten Situationen ja, aber nicht vor dem Leben allgemein.
Vielleicht liege ich auch falsch, weil ich mit dem Thema Angsthund nicht richtig vertraut bin. Aber mich bemühe. Wobei ich das Thema Angst als besonders schwer empfinde und auch als besonders einschränkend, für den Hund.
Für mich ist es einfach so, nicht alles finde ich prickelnd, nicht alles gefällt mir, manches schränkt mich (auch den Hund) ein, aber solange wir ein grundsätzliches gutes Leben führen, ist das ok, ich akzeptiere das. Ich bin nicht immer glücklich damit, aber ok. Es ist wie es ist.