Dieses Jahr kommt definitiv nicht in der Top10 der besten Jahre. Weder privat noch als Hundejahr.
Wenn ich nur das Hundejahr betrachte, ging es eigentlich noch schön los. Emmi wurde im Februar schon 6 Jahre alt, wie schnell die Zeit verfliegt. Wir machten einige schöne Ausflüge.
Irgendwann im Laufe des Frühjahrs fing Emmi an zu lahmen, es wurde mal besser, dann wieder schlimmer. Physio folgte. Dann im Frühsommer hatte wir eine lange Gewitterphase, die dazu führte dass die Fluse völlig in sich zusammenbrach. Sie war in einer Angstspirale gefangen. Alles wurde für sie furchtbar, sämtliche Geräusche versetzten sie in Angst. Die Nächte waren grauenvoll. An Schlaf war gar nicht mehr zu denken. Ich „schlief“ immer bei ihr, im Wohnzimmer. Eigentlich schliefen wir beide nicht.
Das Lahmen wurde schlimmer. Es folgte ein Diagnose-Marathon mit allem PiPaPo. Röntgen, Ultraschall, CT, Spritzen, Schmerzmittel. Emmi war ein Wrack, physisch und psychisch. Es tat so weh, sie so zu sehen. Was wir fanden war wenig greifbar. Leichte Entzündungen, aber eigentlich nichts, was ihr Lahmen über so langen Zeitraum erklären konnte. Wir schonten, wochenlang, am Ende sogar monatelang. Es stand im Raum, die Bizepssehne zu durchtrennen. Für mich keine vernünftige Lösung.
Gegen die Ängste bekam sie ein Antidepressivum. Und es funktionierte. Sie konnte wieder schlafen. Nahm die Welt wieder anders wahr. Das war die Rettung und ich bin sehr dankbar dafür.
Gleichzeitig blühte die Anaplasmose auf. Auch die wurde dann behandelt.
Statt OP wollte ich nochmal einen Versuch mit Osteopathie starten und das war der Durchbruch.
Alles zog sich über Monate. Wir kämpften zusammen, um ihr Wohlbefinden, Selbstbewusstsein und Glück.
Schritt für Schritt eroberten wir uns zusammen die Welt wieder, alles wurde neu bewertet, bekannte Wege, die fremd und angsteinflössend geworden waren, erkundeten wir aufs Neue.
Jetzt läuft und lacht meine Fluse wieder. Hat Spaß am Leben und ist selbstbewusster denn je.
Uns beide hat dieses Jahr ein gutes Stück mehr zusammengeschweißt.
So gesehen hatte das alles sogar auch was Gutes.
Trotzdem, gebraucht hätten wir das alles wirklich nicht. Aber ab jetzt gehts steil bergauf!
Falls jemand Lust und Laune hat, ein Jahresrückblick in Bildern