Hallo an alle,
ich habe mich schon vor ein paar Wochen durch alle 13 Seiten durch gelesen und heute noch einmal, weil ich unsicher mit der Entscheidung war, wann wir unsere Hündin kastrieren lassen sollten.
Es gab einige sehr hilfreiche Antworten, aber eins finde ich wirklich schade:
Stellenweise hatte man das Gefühl, das man von gewissen Mitgliedern fast verbal gesteinigt, geteert und gefedert wird, weil man sich überhaupt für eine Kastration entscheidet. Deshalb möchte ich dazu auch etwas sagen, denn vor dieser Entscheidung steht irgendwann fast jede Hundehalterin:
Erst einmal ist es jedem selbst überlassen, ob man es macht oder ob nicht. Aber ich finde es wirklich nicht gut, das Hundebesitzer durch gewisse User so enorm verunsichert werden. So ging es nämlich mir.
Wir haben uns bei unserer Hündin für eine Frühkastration entschieden. Und ich denke, die Entscheidung war richtig.
Natürlich gibt es auch die Argumente, das eine Hündin dann inkontinent werden könnte. Allerdings ist dies bei einer Frühkastration nicht so häufig der Fall wie nach der Läufigkeit.
Das Krebsrisiko ist durch eine Frühkastration auch geringer, auch für die Hündin ist es wesentlich entspannter, weil der Schnitt nicht so groß wird und gewisse Hormone noch nicht produziert wurden (wichtig wegen eventueller Scheinschwangerschaften später).
Im Grunde genommen hat für mich gegen eine Frühkastration nur gesprochen: Eventuell doch eine Inkontinenz und das es ein operativer Eingriff ist.
Allerdings stand für mich fest, das sie so oder so kastriert wird. Bevor hier gleich die ersten Steine geworfen werden, möchte ich mal anmerken: Natürlich ist dies ein Eingriff. Allerdings finde ich es eher verantwortungsbewusster, sein Tier kastrieren zu lassen: Die Tierheime sind voll! Wenn ich sowas lese wie "ich passe IMMER auf meine Hündin auf..." jaja. Das habe ich schon mehrfach im Bekanntenkreis gesehen, wie flux das Tier sich doch mal durch den Fortpflanzungstrieb davon stehlen kann. Selbst ein Sprung über einen 2 Meter hohen Gartenzaun hat die eine Hündin hin bekommen!
Was mich auch stört, ist die Aussage, das eine Frühkastration das Wesen eines Hundes ungemein beeinflusst und er/sie nicht erwachsen werden würde.
Mit Verlaub, aber das halte ich für eine Theorie.
Es gibt verspielte Hunde und auch ruhigere Artgenossen. Bei Menschen ist dies auch so. Oder sind manche Frauen, die sich mit 30 immer noch recht kindisch benehmen, auch die Gebärmutter ausgeräumt worden?
Womit ich zu der einen Aussage fließend übergehen kann, wo eine Userin von einem Fall aus ihrem Bekanntenkreis schrieb, eine Frau, der die Gebärmutter auch raus genommen werden musste und die dann Depressionen hatte, aggressiv war, etc. Ich denke, eine Hündin in diesem Fall mit einem Menschen zu vergleichen, geht nicht so richtig. Für jede Frau, bei der die Gebärmutter raus genommen werden muss, ist dies ein Eingriff, der ihr sehr wohl bewusst ist, was das bedeutet: Keine Kinder mehr bekommen zu können. Das da eine Frau drunter leidet, aggressiv und depressiv wird, kann man nur zu gut nachvollziehen. Ein Hund weiß allerdings nicht, das ihm jetzt die Gebärmutter entfernt wird.
Wenn man es vor der ersten Läufigkeit gemacht hat, dann hat die Hündin auch noch nicht die Hormone produziert, die später für die eventuellen Scheinschwangerschaften verantwortlich sind.
Ich denke, jeder muss das selbst für sich entscheiden. Ich persönlich begrüße jedenfalls die Einstellung, sein Tier kastrieren zu lassen. Wenn nämlich jeder Mensch so denken würde wie gewisse User hier, die Kastrationen ohne medizinischem zwingenden Grund verteufeln, dann hätten wir hier wahrscheinlich tausende Straßenhunde und Tötungsheime wie in anderen Ländern.
Abgesehen von den vielen Tieren, die in viel zu schlechten Händen letztendlich landen, weil da dann doch mal ein Wurf geschehen ist und "irgendwohin" muss der ja.
Aber letztendlich muss das jeder für sich selbst entscheiden. Ich wollte nur mal etwas positives zum Thema Kastration sagen.