Ich würde auch das Menschenleben höher priorisieren als ein Tierleben.
Allerdings kann das nicht heißen, dass sobald irgendeine Gefahr für einen Menschen besteht, jedes Tierleben völlig egal ist.
Wie man auf dem Vidoe erkennt (und auch an der Zeugenaussage), führte der Gorilla nicht böses gegen das kidn im Schilde, sondern wollte es wohl sogar beschützen. Vermutlich hat das Geschreie der Menschen am Gehegerand ihn dazu bewogen, das Kind von dem Publikum wegzuschleppen.
Ob es einem Wärter gelungen wäre, den Gorilla dazu zu bewegen, das Kind rauszurücken, weiss man nicht, aber ich finde es erschreckend, dass es offenbar nichtmal versucht wurde.
Da der Gorilla offenbar das Kind nur beschützen wollte, aber man ihn direkt abknallt, ohne andere Wege zumindest zu versuchen, ist doch bezeichnend dafür wie mit selbst hochentwickelten Tieren umgegangen wird.
Schlimm, auch, wie einige Medien dann darüber berichten, z.B. die Basler Zeitung titelt:
Gorilla nach Angriff auf Kind erschossen
Auch in anderen wird es tendentiell so dargestellt, als wäre der Gorila über das Kind hergefallen oder irgendwie aggressiv gewesen.
Auch ist davon die Rede, dass der Gorilla das Kind verletzt habe. Dabei ist über die Verletzungen nicht genaueres bekannt. Ist es nicht wahrscheinlicher, dass die Verletzungen vom 4 meter tiefen Sturz in den Graben stammen?
Da ist von womöglich traumatisierten Kind die Rede. Allerdings wolllte das Kind ja in das Gehege gehen, und es hat, wie man auf dem Video sieht, auch gar keine Angst vor dem Gorilla. Traumatisiert dürfte es wohl eher durch das erschießen des Gorillas sein, wenn überhaupt.
In den Fall mit dem nackten Mann im Löwengehege sehe ich es ähnlich. Wieso die Rettung des Lebens eines Menschen, der a) die Situation selbst im vollen Wissen der Gefahr herbeigeführt hat und b) offensichtlich sterben wollte und somit gar keinen Wert auf seine Rettung gelegt hat, trotzdem noch mehr Wert sein soll als von unschuldigen Tieren, leuchtet mir ebenso nicht ein.