Beiträge von Sanjoka

    Interessante Diskussion mit dem Stress!

    etwas Stress lässt die Hunde im Nachhinein ruhiger werden

    Das kann ich für uns nur bestätigen!
    Ohne Stress geht es bei uns eh nicht, hier ist es halt einfach stressig und Milo hat anfangs ja so ungefähr alles überfordert. Ist ja bei uns Menschen auch so, würden wir nichts machen, was uns stresst, würden wir uns auch nicht weiterentwickeln.


    Ich finde es in dem Zusammenhang wichtig, den Stress lange genug "auszusitzen", bis sich Hund und Mensch an die Situation gewöhnt haben und wieder ruhiger werden.
    Bei unserem ersten Übungsbesuch hat es ca eine Stunde gedauert, bis Herr Hund sich ein kleines bisschen beruhigt hatte und eine andere Verhaltensweise in Betracht gezogen hat als bei jedem Kinkerlitzen an die Decke zu gehen (und ich auch wieder etwas entspannter wurde).


    Dass der Hund dann über Tage viel nervöser ist als sonst, kenne ich auch, allerdings sehe ich das eher als "Übergangsproblem". Hatten wir auch letzte Woche, die letzten beiden Tage waren dann recht ruhig und Milo pennt den ganzen Tag (hat wahrscheinlich einiges zu verarbeiten)

    Ich benutze die Wörter 'Rückschlag oder 'Rückschritt' nicht mehr. Auch wenn es Vorfälle gibt, die eine bestimmte Baustelle wieder schwieriger machen, gehen wir ja nicht wirklich zurück.

    Ja da hast absolut recht :) Ich streich das Wort auch ;)
    Seit ich in der Lage bin, die ganzen Leute draußen selber nicht mehr als "Bedrohung" oder "Hindernis", sondern als Trainingspartner zu sehen, läufts auch viel viel besser. Bei den Nachbarn im Treppenaus fällt mir das schon schwerer, weil mir ja da nicht völlig egal ist, was die über den Hund und uns denken.


    @Joco und Co Das hört sich doch alles voll gut an :bindafür:


    Drinnen mit Besuch hatten wir jetzt auch schon ein paar schöne Erfolgserlebnisse. Das Boxentraining ist super, danke nochmal @buihuu
    Unser kleiner Kontrolletti mochte sich bisher zwar nicht verstecken, sondern muss immer ganz genau beobachten, was vor sich geht. Aber das ist auch erstmal ok, solange er nicht vorschießt. Bei der ersten Session war er kaum zu beruhigen und hat mehrerer Minuten durchgeknurrbellt und musste jede Handbewegung und jeden falschen Blick kommentieren und ich musste ihn mehrfach ziemlich unsanft in seine Box zurückbeordern. Am Freitag war eine Bekannte da, die der Hund noch nie gesehen hat, beim Reinkommen musste er sich auch melden und wir mussten ihn auch mal in seine Box zurückschieben, aber er hat sich sofort beruhigt und dann relativ entspannt geguckt was passiert. Sie "durfte" sich auch schon fast frei in der Wohnung bewegen, das ein oder andere Mal musste Milo sch melden, aber er ist nicht unkontrolliert vorgeschossen und hat sich schnell wieder beruhigt. Und er hat voll oft uns angeschaut, vllt hat er zum ersten Mal in seinem Leben darüber nachgedacht, dass wir die Situation auch selber im Griff haben :D Er ist dann auch mal ganz vorsichtig rausgekommen, ganz friedlich, dann durfte er sich auch bisschen bei mir anschmusen und die Bekannte aus nem Meter Entfernung angucken, bevor ich ihn wieder ganz freundlich in die Box geschickt habe. Und Kekse gabs denn auch einige für das Hundetier fürs enspannt liegen bleiben und mich angucken.


    Was ich eine unglaubliche Befreiung finde ist, dass da eben kein Trainingsplan dahintersteckt, man keine verkrampfte Übung machen muss, sondern es ist einfach Alltag. Klar, es muss immer einer ein Auge auf das Hundetier haben und ab und an eingreifen, aber man kann trotzdem "ganz normal" zusammensitzen, einen Kaffee trinken, sich unterhalten.

    @lajosz
    ich führe am Halsband, habe das Hundetier auch unter Kontrolle und weit kommt er nicht, wenn er vorgehen will. Aber im Treppenhaus zB komme ich einfach "emotional" nicht mehr an ihn ran. An der Haustür ist zusätlich das Problem, dass ich etwas Spiel nach vorne geben muss, sonst kommen wir nicht vernünftig aus der Tür raus.

    Wie geht ihr denn eigentlich mit Rückschlägen um bzw wie fühlt ihr euch dabei?


    Ich muss sagen, das ist ein Punkt, den ich am meisten unterschätzt habe mit "so" einem Hund. Es ist ja schon klar, dass nicht stetig alles besser werden kann, aber Rückschläge machen mir doch mehr zu schaffen, als mir lieb ist.
    Vor allem, wenn es Situationen sind, die "eigentlich" kein Problem (mehr) sind (wie zB heute morgen im Hauseingangsbereich). Und ich dann auch keine Ahnung habe, wo das Problem liegt. Hat der Hund nen schlechten Tag? Gehts ihm nicht gut? Habe ich nen schlechten Tag? War die Situation doch besonders schwierig für den Hund?
    Ganz blöd finde ich auch immer, wenn ich zwar schon merke, dass der Hund Stress aufbaut, aber ich ihn da einfach nicht mehr rausholen kann, weil ich nicht mehr richtig an ihn rankomme...

    @MadameWuff
    Geht Lilly aktiv nach vorne, um jemanden "anzumotzten"? Hast mal probiert, sie kürzer zu führen und abzuschirmen? Besteht das Problem nur im Treppenhaus oder auch draußen und in fremder Umgebung?


    Naja, vllt kann noch jemand einen Rat geben, wie gesagt, so richtig in den Griff bekommen haben wir unser Treppenhaus-Problem ja auch nicht.
    Bei uns geht es mittlerweile meistens, wenn wir unsere Nachbarn einfach passieren mit dem Hund an der kurzen Leine, oder den Hund absitzen lassen und die Nachbarn vorbei lassen.
    Aber was bei uns immer noch sehr schwierig ist, ist der Bereich um die untere Haustür. Unser Hund möchte sowieso jede Tür verteidigen, und er verpackt auch den Überraschungsmoment nicht, wenn man die Tür aufmacht und da "plötzlich" einer steht.
    Heute morgen zB gehe ich das Treppenhaus runter, man hat im Eingangsbereich was gehört und Hund war auch schon sehr angespannt, gehe aus der Tür raus und ein Nachbar steht in mehreren Metern Entfernung da und mein Hund geht ab wie Schnitzel. War ein krasser Rückschritt, denn auf die Entfernung war das eigentlich kein Problem mehr. Keine Ahnung, ob es ein schlechter Tag ist oder er diesen speziellen Nachbarn nicht "riechen" kann und er deswegen schon so gestresst war.
    Kriege den Hund im Treppenhaus leider nicht "entstresst" wenn er so angespannt ist. Habt ihr Ideen??

    @Reddy
    ich verstehs schon, denk mir auch of *boah muss das jetzt sein* wenn man dadurch in Situationen kommt, die besonders schwierig sind. Aber schlussendlich sind wir halt alle freie Menschen und können so schnell oder langsam gehen wie wir wollen, oder stehen bleiben wo wir wollen etc. Und wir als Hundehalter sind dann in erster Linie für das Verhalten unseres Hundes verantwortlich. Klar freut man sich trotzdem, wenn jemand "mitdenkt" oder man gar eine positive Rückmeldung bekommt.
    Und die meisten denken sich in solchen Fällen wirklich nix, weil sie sich nicht mal vorstellen können, dass so eine Situation schwierig sein könnte für Hund+Frauchen.

    Nunja... Lilly bellt halt auch, wenn der Typ mit der Familie rumgeht. Die Family interessiert wie gesagt weniger, wenn er nicht dabei ist. Ich möchte aber eigentlich vermeiden, dass deren Kids Angst vor Hunden haben, nur weil der Typ mit seinem Verhalten das Ganze auch noch puscht.


    Klar, ich kann es ignorieren. Aber irgendwie will ich halt nicht, dass die Kinder Lilly als bösen Hund interpretieren, wo sie eigentlich nur Angst vor dem Kerl hat. Nähert er sich ihr unbewusst, klemmt sie nämlich den Schwanz und verschwindet.


    Bei anderen Menschen wird auch erst mal gemotzt, weil fremd. Sie lässt sich aber relativ schnell von mir beruhigen. Es sei denn, der Mensch ist männlich, breitschultrig, trägt schwarze Kleidung und hat weißblonde Haare. So sah wohl das erste Herrchen aus und da hat sie extrem Angst, fiept, schreit und läuft weg. Furchtbar, wenn man sowas erlebt, sag ich Euch.

    Naja, als grundsätzliche Maßnahme finde ich erstmal alles hilfreich, was den Hund aus der Situation rausnimmt und wodurch er sich weniger zuständig fühlt. Also hinter dich bringen, evtl absitzen lassen und bisschen abschirmen.
    Du könntest auch mal versuchen, ihr ohne großes tamtam einen Kausnack ins Maul zu schieben, wenn ihr den Nachbar seht (dann siehst du auch, wie gestresst sie ist). Hektik vermeiden, ruhig bleiben.
    Um die Meinung der Kinder würde ich mich erstmal nicht kümmern, hört sich ja nicht so an, als ob ihr wahnsinnig viel Kontakt habt u haben wollt.


    Was heißt, sie "motzt" die Leute an? Und wie beruhigst du sie? Und wie reagiert sie dann nach dem Beruhigen auf die Leute (duldet sie die dann in eurer Nähe etc).


    Ich muss noch sagen, wir haben auch besonders Probleme im Treppenhaus mit einem speziellen Nachbarn und eine Lösung sehe ich da momentan nicht wirklich (außer den Hund unter Kontrolle zu halten), deswegen :ka:

    @Icephoenix
    ist echt lustig, wie unterschiedlich unsere Hunde drauf sind, bei uns ists draußen ja ganz gut und drinnen dafür Land unter. Finde es ja echt cool, dass deine in Kneipen so gechillt ist. Könnten mal Hundetausch machen, kriegst meinen Spinner zum Kneipentraining und ich übernehm bei deinem Jogger/Radfahrer/sonstige Passanten :ugly:

    Bleibt der Radfahrer plötzlich stehen, kramt sein Handy raus und fängt erstmal an ne SMS zu schreiben Dabei war es mehr als offensichtlich, dass wir auf ihn gewartet haben. So wichtig kann so ne SMS doch nicht sein, dass man dafür nicht erst noch ein paar Meter weiter fahren kann, oder?

    Hm, wenn ihr noch soweit weg wart, war ihm vllt wirklich nicht klar, dass ihr auf ihn wartet (das Sitz kann ja auch eine x-beliebige Dressurübung sein). Oder er hat Angst vor Hunden und hatte es so gar nicht eilig an euch vorbei zu müssen ;) Ich finde, solche Situationen muss man nehmen wie sie kommen.