Beiträge von Sanjoka

    Und irgendwie bin ich auch froh, nicht die einzige mit"so" einem Hund zu sein :)

    so gehts mir auch xD
    Mein Hund hat komplett meine Maßstäbe verändert, ich habe mir irgendwann vorgenommen, über allen anderen Blödsinn, den das Hundetier den lieben langen Tag mal anstellen kann, einfach nur zu lachen. Ernsthafte Probleme habe ich genug und der ganze andere Blödsinn ist es nicht wert sich drüber aufzuregen ;)

    Ich ignoriere mein Hund auch lieber wenn er bellt.
    Wenn ich aus oder sowas sage wird es nur schlimmer bei ihr.
    An Abruchsignal hatte ich gedacht ,aber das soll man ja nur machen wenn es echt garnicht mehr anders geht und zu oft soll man das ja auch nicht machen.

    Eine gutes Zwischending zwischen Strafe und Ignorieren finde ich: Körperlich dazwischen gehen, ruhig und gelassen, ohne Kommentar, aber von der Körpersprache bestimmt -> dann mit dem Hund zB eine Kehrtwende machen, um die Fixierung aufzulösen.
    Wenn man die Fixierung des Hundes ignoriert, und zulässt, dass er sich in die Bellerei reinsteigert, hat der Hund aus seiner Sicht ja sehr oft Erfolg.
    Beispiel: Man steht auf dem Bürgersteig, jemand will an einem vorbei, auf 2 m Entfernung spring der Hund in die Leine und bellt, der Passant geht schnell vorbei und wenn er ein paar Meter entfernt ist beruhigt sich der Hund wieder. Da lernt doch der Hund "puh, gottseidank, uns ist nichts passiert, gut dass ich den verjagt hab, das mach ich nächstes mal einfach genauso".


    Hat den Vorteil, dass man die Situation selber klärt und dem Hund auch signalisiert, dass man sich kümmert. Man beansprucht dann sozusagen die "Gefahr" für sich selber. Voraussetzung ist, dass der Hund kurz genug geführt wird, damit man schnell einschreiten kann.


    Oder alternativ auch die Fixierung auflösen mit Hilfsmitteln wie Lajosz beschrieben hat.

    Ich bin ja auch der'Fan von positive Verstärkung anders könnte ich nicht'mit mein Hund'trainieren.
    Wenn sie was nicht richtig macht ignoriere ich das Verhalten.
    Wasserpistole oder sonst was kommen mir nicht ins Haus.
    Ich habe natürlich auch Glück im Dorf zu leben wo ich mal ca 5 Leute treffe am Tag.

    Ja klar, es ist natürlich immer die Frage, was man erreichen will/muss und in welcher Zeit.
    Mir ist erst durch unseren Terrorhund so richtig klar geworden, wie wahnsinnig groß die Herausforderungen in der Stadt sind. Den größten Respekt habe ich mittlerweile vor alltagstauglichen Hunden, die "einfach so" mitlaufen und gar nicht groß auffallen ;)


    Ich stehe dem Ignorieren eher kritisch gegenüber. Oft ist ein bestimmtes Verhalten des Hundes ja selbsbelohnend und durch Ignorieren lässt man das Verhalten zu und es wird sich in der Folge verstärken. ZB Zeugs vom Boden fressen, Jagen etc. Und bei Aggression hat man ja leider auch das Problem, dass der Hund damit uU sein Ziel erreicht (zB Distanz).

    @buihuu
    kannst du vielleicht noch bisschen was über deinen Hund erzählen?
    Wie war/ist der allgemein so drauf?
    Was glaubst du, waren die Hauptgründe für sein Aggro-Verhalten?
    Hattest du das Problem auch an anderen Orten oder "nur" bei euch daheim?
    Wie alt ist er wie lange habt ihr ihn schon etc :)
    Würdest du ihn als unsicher bezeichnen, also auch was andere Umweltreize angeht?


    Ich muss sagen, entsprechend unerschrockene Trainingspartner zu finden ist gar nicht sooo einfach und dann selber noch "drüber" zu stehen, wenn sich Herr Hund daneben benimmt ist wirklich schwer. Ist auch erstaunlich, wie unterschiedlich man einen Hund wahrnehmen kann, also wir fanden ihn nie sonderlich beeindruckend, aber das sehen ganz viele Menschen auch ganz anders

    Was ich auch ganz wichtig finde..wenn ein Hund in Konfliktsituationen auch mal gehemmt wird, trage ich die Verantwortung, dass ihm möglichst nix passiert. Diese Verantwortung ist meiner Meinung nach größer, wenn man dem Hund bestimmte Verhaltensoptionen nimmt. Sie dann nicht zeigen zu dürfen und dann auch noch mit Auslösern über der Komfortgrenze konfrontiert zu werden..örks...

    da stimme ich auf jeden Fall zu!
    Das Problem ist, dass "es passiert nichts" für einen Hund sehr subjektiv ist. Unser Kandidat geht halt im zweifelsfall eher mal nach vorne, anstatt in irgendeiner Form selber deeskalierendes Verhalten zu zeigen. Wenn der Hund damit Erfolg hat, wird er in Zukunft auch immer öfter nach vorne gehen und evtl auch aus anderen Motivationen heraus

    So, und bevor mein Post jetzt völlig falsch verstanden wird ;)
    Ich gönne jedem problematischen Hund ein ruhiges Umfeld, indem er einfach nur er selbst sein kann und man sich die Zeit nehmen kann, alles ganz stressfrei anzugehen - @Sunti & Co.


    Selber bin ich halt in einer ganz anderen Lebenssituation, ja und ihr dürft mich jetzt gerne alle schimpfen, dass wir uns einen dazu völlig "unpassenden" Hund angeschafft haben ;)
    Der Vorwurf ist auf jeden Fall gerechtfertigt, aber jetzt ist es so und wir versuchen, das Beste draus zu machen.... Ergebnis noch offen...

    Danke erstmal allen Beteiligten für die tollen Diskussionsbeiträge und natürlich @buihuu für den ausführlichen Erfahrungsbericht!!!!


    Ich hoffe sehr, dass wir unsere Diskussionsgruppe so konstruktiv weiterführen können, denn Hundeerziehung ist immer ein sehr kontroverses Thema, und insbesondere wenn auch aversive Maßnahmen diskutiert werden, wird es uU schnell ungemütlich ;)
    Das ist hier eine riesen Chance, mit unseren unterschiedlichen Erfahrungen voneinander zu lernen. Und was dann jeder wie umsetzt, ist ja jedem selbst überlassen und jeder mensch und jeder Hund ist auch unterschiedlich.


    Also erstmal vorab, ich bin heilfroh, dass sich in der Hundeerziehung in den letzten Jahren einiges gewandelt hat und will ganz sicher nicht zum "Kasernenhofton" und der Einstellung "nicht bestraft ist genug gelobt" zurück.
    Ich bin ganz klar der Meinung, das Training so positiv wie möglich zu gestalten und möchte zB nie meinen Hund bestrafen, wenn er eine halbe Sekunde zu langsam das Sitz ausführt.


    Jetzt ein paar ABER ;) (kann natürlich nur für mich und meinen Hund sprechen)


    - wir sind durch unsere Wohnsituation gezwungen, immer wieder Situationen zu meistern, die zu schwierig sind, um rein positiv zu arbeiten. Das heißt nicht, dass wir ihn völlig unsensibel überall durchzwingen, aber wir brauchen einen "Notfall-Plan". Und seit ich mich wieder traue, den einzusetzten, klappt alles viel besser, weil mein Hund doch eher mal ein Sekündchen über die Konsequenzen nachdenkt, anstatt direkt abzudrehen.


    - unser Hund kann auch alles andere als nett sein, und er ist zwar ein sehr unsicherer Hund, aber er hat auch nicht immer Angst. Bei Menschen hat er ganz klar gelernt, dass er diese im Zweifelsfall kontrollieren kann. Und auch mit Maulkorb kann er eindrucksvoll genug sein, um seine Interessen durchzusetzen (idR Distanz)


    - Verständnis und Mitleid (aufgrund einer schlechten Vergangenheit oder so) finde ich menschlich gesehen eine tolle Eigenschaft, aber in der Praxis nützt sie einem leider wenig. Man muss auch echt aufpassen, dass man seine eigenen Interessen nicht permanent hinter die des "armen" Hundes stellt (in meinem Beispiel zB Besuch zu empfangen, auch von Leuten, die der Hund nicht kennt).


    - es ist generell immer schwierig dagegen anzutrainieren, wenn sich ein Hund etwas gewaltig "falsch" angewöhnt hat und damit bisher auch gut durchgekommen ist. Meiner Meinung nach schließt sich der Einsatz von "Bestrafung" und ansonsten positivem Training eben nicht grundsätzlich aus. Man muss aber dann die nächstbeste Gelgenheit nutzen, um dem Hund wieder positive Erfahrung zu vermitteln. Und die "Strafe" darf natürlich auch nicht unangemessen sein.


    -Ehrlichkeit und Spontanität dem Hund gegenüber finde ich sehr wichtig. Lieber freue ich mich von Herzen, wenn er was toll gemacht hat und raunze ihn auch mal an, wenn mir was nicht passt, anstatt erstmal nachzulesen, ob ich das jetzt "darf". Ich werde auch ganz gerne sehr frustriert, wenn ich mir zuviel Gedanken um alles mögliche mache und das ist dann richtig doof (auch dem Hund gegenüber).


    Ich finde, ein Problem bei der Hundeerziehung ist, dass sehr viel verkompliziert wird und das Bauchgefühl völlig verloren geht. Ohne Erziehungskonzept, Trainingsplan und den passenden Trainer kann man anscheinend keinen Hund mehr erziehen ;)
    Wie gesagt, ich bin ein großer Freund von positiver Verstärkung, aber für manche unserer speziellen Probleme konnten mir die entsprechenden Konzepte leider nicht weiterhelfen.

    Ich belohne sich wenn die Person an uns vorbei ist.
    Sie Fixiert die Person erst an, nimmt dann eine angespannte Haltung an ,brummelt erst ein wenig ,und dann geht sie nach vorne und bellt wenn ich mich nicht vor ihr stelle. Ansprechbar ist sie sobald sie fixiert nicht mehr.
    Ich überlege ob ich ihr ein Handtouch beibringen soll ,damit sie nicht mehr so fixieren kann.
    Nein am besten ist bei ihr wenn ich versuche auf Abstand zu gehen dann erst beruhigt sie sich.

    Genau, das Timing der Belohnung würde ich auf jeden Fall ändern. Du musst ja die Verknüpfung hinbekommen "da vorne kommt jemand + cool, da krieg ich ein Leckerchen"
    Klar kannst du auch mal loben, wenn eine kritische Situation gemeistert ist, aber nicht ausschließlich.


    Super, dass sie so viele Vorzeichen zeigt, das ist ja schon die halbe Miete :)
    Und genau an dem Punkt musst du ansetzten.
    Das Abschirmen ist als Übergangslösung und für besonders kritische Momente ok, aber scheint keine wirkliche Lösung zu sein oder?
    Touch oder "Schau" kann ja hilfreich sein, funktioniert aber erst, wenn Hundi ansprechbar ist. Konkret würde ich erstmal das Timing der Belohnung ändern.
    Nächstes Ziel: versuchen, in Bewegung zu bleiben, aber darauf achten, dass DU erstmal zwischen Hund und der "Gefahr" bist, an der kurzen Leine, DU gibst die Richtung an, überrasche sie mal mit einer plötzlichen Kehrtwende, wenn sie anfängt zu fixieren (dann muss sie die Fixierung ja auch lösen) und bleibe ruhig aber durchaus selbstbewusst und bestimmt. Vielleicht hilft auch eine kleine verbale Korrektur, wenn sie noch nicht in der Lage ist, sich auch dich zu konzentrieren zB "Heh" oder "schhh" oder "Amy!"


    Reagiert sie immer so, oder nur bei manchen Leuten?


    Je besser irgendwann die positive Verknüpfung, desto entspannter der Hund, und desto mehr Freiheiten kannst du später wieder geben. Und nicht vergessen, jede Begegnung ohne Ausrasten ist erstmal ein Erfolg ;)


    Wie reagiert sie, wenn du einen Bogen läufst, bevor sie anfängt zu bellen bzw zu fixieren? Welchen Abstand braucht sie da ca (sofern man das so pauschal sagen kann)?


    Holt sie sich manchmal Rückmeldung von dir (Anschauen etc)? nicht unbedingt bei Menschenkontakt, aber generell


    Verhält sie sich manchmal zögerlich? Oder will sie manchmal von sich aus einen größeren Abstand nehmen draußen?

    @buihuu
    Klasse, das macht mir tatsächlich ein bisschen Mut, dass wir unsere Probleme daheim (besser) in den Griff kriegen.
    Ich hoffe, es stört dich nicht, wenn ich dich noch ein bisschen mit Fragen löchere? :)


    Sind nämlich gerade auch fleißig am Besuchertraining, und eine "Erfolgsgarantie" gibts natürlich nicht, aber zumindest arbeiten wir jetzt dran, anstatt nur frustriert zu sein ;) Draußen hat es sich ja schon wahnsinnig gebessert, aber da gehen auch die "Trainingspartner" nicht aus ;)


    Inwiefern habt ihr Kontakt zum Besuch zugelassen?
    Musste sich euer Besuch anfangs an bestimmte Regeln halten?
    Durfte sich euer Hund frei bewegen?
    Wie habt ihr korrigiert? (wegschicken, auf den Platz schicken etc?)
    Wie habt ihr den Hund bestätigt?
    Kannte euer Hund die Besucher oder waren da auch komplett Fremde dabei?
    Bzw klappt das nun auch zuverlässig mit Fremden?


    Also bei uns ist es aktuell so, der kritische Punkt ist wirklich schon Sichtkontakt mit fremden/halbfremden Besuchern. (Postboten etc ist kein Problem, aber die kommen ja auch nicht rein, da bleibt der Hund dann auf seinem Platz)
    Vorzeichen erkennen wir zwar gut mittlerweile, und Hundi ist dann auch noch ansprechbar. Aber wenn er erstmal richtig loslegt, dringen wir verbal nicht mehr zu ihm durch (und das ist momentan schon bei Sichtkontakt der Fall drinnen). Mit Leine geht das zwar, aber das hat wieder andere Nachteile und reduziert nicht den Stress. Das Nach-Vorne-Gehen kann auch ratzfatz gehen, ohne großes Vorwarnen, wenn zusätzlich was Unvorhergesehenes passiert. Insgesamt ist sehr viel Stress im Spiel, und ja, wir sind auch nicht perfekt, tiefenentspannt sind wir halt auch nicht mehr in solchen Situationen (auch wenn ich mir bewusst bin, wie wichtig das ist)^^