Kann mich an dieser Stelle leider nur Laura anschließen (deswegen auch die Sitter-Idee oben). Abgesehen von anderen eventuellen Problemen scheint sein Verhalten ja auf jeden Fall noch schlimmer zu werden, sobald er alleine ist. Was auch immer die Ursache ist, das müsste meiner Meinung nach absolut systematisch geübt und trainiert werden. Und zwar dann so, dass "einmal kurz in den Garten" und soweiter eben auch eventuell schon dazu gehört. Für den Hund ist das - wenn er drinnen angeleint ist und nicht folgen kann - eben nicht einmal kurz in den Garten sondern schon eventuell eine zu lange Trainingseinheit am Anfang. Ich sage das nicht, um zu entmutigen, sondern um noch einmal zu betonen, dass auf jeden Fall die Stressursachen (und Verstärker) abgeklärt werden sollten (oder falls es doch kein Stress ist, was es denn nun genau ist) und dass ihr euch (in der ganzen Familie!) einmal zusammensetzen und besprechen solltet, ob dann die Erziehungsmethoden die tatsächlich von all den Vorgeschlagenen umzusetzen sind, überhaupt machbar sind in eurer derzeitigen Situation. Deine Beschreibungen klingen nun einmal bereits nach einem deutlich problematischen Hund und der macht meist viel Arbeit. Mit Überbrückungslösungen (MK, Wegsperren) schadet man häufig eher weiter, als dass es hilft.
lg San
Beiträge von Sanshinemaus
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Motzbellen klingt ansonsten toll, finde ich. Ich nehme ein Motzbellen gerne über jede Angst oder Hysterie. Da komme ich persönlich besser mit klar. Hoffe, dir geht es auch so (lässt du ja auch anklingen)
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Danke für die aufbauenden Worte. Heute morgen war dann wieder toll, heute mittag wieder totaler mist und heute Nachmittag irgendwo dazwischen
Ja, das Einkaufs-stressproblem kenne ich auch. Das sitzt jetzt wohl auch schon so tief, dass ich nicht glaube, dass sich das so schnell ändert, selbst sollte das mit Byron irgendwann mal länger gehen. Wir sind eigentlich inzwischen bei einer absolut sicheren halben Stunde. Aus dem Haus gehe ich deshalb noch lange nicht. Wenn der Hund dann mal fertig mit dem Training ist, brauche ich welches. :datz:
Habe zu solchen Alleinlass Situationen schon einige Male geflucht, dass ich keine Hundebesitzer hier in der Nähe kenne, die haargenau dasselbe Problem haben. Dann könnte man immer mal, ohne sich schlecht fühlen zu müssen günstig ohne Hundesitter einmal in der Runde sitten lassen. Jeder nimmt mal den anderen einen Hund ab und alle haben somit einen Tag ohne den ganzen Wahnsinn. *träum* -
Du solltest nicht davon ausgehen, dass der Maulkorb bis morgen so positiv konditioniert ist, dass du ihn gleich so nutzen kannst wie du planst o_O . In besten Umständen würde ich keinen Hund mit einem MK längere Zeit alleine lassen, aber bei den von dir geschilderten Umständen schon gar nicht. Damit er das Ding nicht als negative Einschränkung sieht, bedarf es Ruhe und Geduld und die Trainingszeit sollte keine einzige negative Verknüpfung beinhalten anfangs (die du sofort hättest, wenn du ihm morgen das Ding umlegst und spontan aus dem Haus verschwindest und sei es noch so kurz.) Wie sieht es mit einem Sitter aus? Ich denke ab und zu wäre das für euch eine Entlastung und für den Anfang seeeeehr hilfreich.
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Meinst also, das ist unbedenklich?
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Muss nicht zwingend ein großer Hund sein. Ein "Jagd"hund reicht auch, damit eine junge Frau von Prinzip aus schon einmal überfordert ist. Da sinds dann meistens die besorgten älteren Herren, die sämtliche Rasseklischees auspacken und der uninformierten Besitzerin erst einmal erklären, was sie eigentlich für einen Hund hat, den sie gar nicht halten dürfte.
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Zitat
Moin,
natürlich, Ihr habt Recht, das muss man üben und lernen, mein Tipp war auch nur für "vorerst" damit er eben nicht die weitere Wohnung derart zerstört, sozusagen, eine Feuerwhermassnahme. Denn uns alles ist wohl klar, das ist kein Problem, das ich in drei Tagen löse, sondern unter Umständen ein sehr langer Lernprozess.... und in diesem sollte das Zerstören als Tätigkeit durchaus unerbrochen werden.
Oder würdet Ihr einem solchen Hund freien Zugagn zu all Euren Einrichtungsgegenständen lassen und daran glauben, eines Tages wird das neue Sofa (das wievielte dann) alt werden, er wird es nicht zerstören....... Klar, das Ziel ist ein anderes, aber als Feuerwehrmassnahme? Oder Euch auf den Tisch pinkeln lassen? Dann habt Ihr meinen Respekt, aber bei mir hörte es da auf, ich würde das unterbinden und nach einer Lösung suchen und daran arbeiten - nur andersherum wird bei mir kein Schuh daraus.
Im Korb bleiben oder einen festen Platz haben ist ein guter Ansatz, zur Ruhe kommen aber auch.... nochmal, möglicherweise hat er je gelernt, das er, wenn er etwas zerstört, große Aufmerksamkeit bekommt? Und es gehört längst in sein Repertoire. Erlerntes Verhalten...... wie auch immer.
Sundri
Hmm,.... weiß nicht ob ichs nicht lieber anders herum drehen würde. Wenn der Hund Stress hat, durch sein Verhalten Stress abbaut.... denke ich, sollte man ihm die Möglichkeit (so schlimm es im ersten Moment ist) nicht auf diese Art und Weise kategorisch nehmen. Ein Unterbinden, wenn man daneben sitzt, ist selbstverständlich etwas anderes. Wenn allerdings deutlich wird, dass der Stresslevel sinkt, aber das zerstörerische Verhalten bleibt (weil es sich zu einem selbstbelohnenden Mechanismus ausgewachsen und verselbstständigt hat), sollte man noch mal schauen, wie es weitergeht. -
Ach so, noch einmal kurz, habe die anderen Kommentare noch einmal überflogen und würde gerne noch einmal als Beaglebesitzerin gerne meine Erfahrungen dazugeben: Ich denke tatsächlich, er sollte in der Wohnung lernen ein wenig zur Ruhe kommen. Das kann am Anfang nervenaufreibende Arbeit im Sekundentakt sein, hilft aber in vielen Situationen. Zudem - es wurde ebenfalls schon erwähnt - ist da die Sache mit dem Leinentraining. Leider ist es nicht selten, dass Beagle gerne mal an der Leine ziehen (sei es aus Jagdtrieb, Schnüffelreiz, Hibbeligkeit, oder einfach purer Sturheit und Ungeduld - sehr vermenschlichend ausgedrückt.) Aber wenn du in diesem Zustand, in dem er sich nach deinen Beschreibungen, immer mehr aufputscht, dann so lange spazieren gehst, würde ich annehmen, dass es ihn eher noch ein wenig gestresster macht. Was z.B. auch helfen könnte, wäre häufiger mal seine Aufmerksamkeit auf dich zu lenken. (z.B. durchs Klickern einen Befehl wie "schau" beibringen). Das kann einerseits für bessere Konzentration auf dich bei nachfolgendem Training (von z.B. Leinenführigkeit) gut sein, andererseits, ab und zu für ein wenig mehr Gesamtruhe sorgen, sobald du auch nur im Ansatz merkst, dass er wieder gestresst ist.
Möglichkeiten für gut auslastendes Training ohne zu großes Aufputschen wären wie oben auch schon irgendwo genannt ZOS und alles erschnüffelbares. Oder ein kürzerer Spaziergang (du und er alleine zur Reizminderung) mit dafür intensiverer Beschäftigung mit ihm und vereinzelten dafür aber konsequenten Befehlen.
Allerdings sind meine Erfahrungen auch, dass die Übernahme eines bereits verhaltensauffälligen Beagles aus zweiter Hand eine immense Arbeit darstellen kann. Oder zumindest eine Neudefinition des Begriffes "Konsequenz" nötig macht. Ach und vielleicht ein Trost: Meiner drehte auch in etwa mit einem Jahr urplötzlich noch einmal so richtig auf. Pubertät oder was auch immer: zu der Zeit waren alle existierenden Probleme noch einmal verstärkt. Aber das muss ja kein Dauerzustand sein.
Wie auch immer, ich wünsche euch viel Erfolg -
Zitat
Bevor der Hund mit Maulkorb versehen oder in eine Box gestopft wird, sollte man dringend an den Lebensbedingungen was ändern! Der Hund randaliert aus der Not, nicht weil er es geil findet!
Naja, der Vorschlag war ja auch nicht, ihn "in eine Box zu stopfen", sondern insgesamt die eventuell existierende Reizüberforderung zu mindern, um den Stresspegel zu senken. Der Tipp war ein bewusstes Gewöhnen an diese - für meinen Hund ebenfalls tolle und schützende - "Höhle". Die ist strenggenommen nicht deutlich etwas anders als ein konsequentes Platztraining mit drei Wänden drumherum und vorne eine offene (!) Tür. Das Platztraining würde ich hier an dieser Stelle auch für sinnvoll halten. Wenn der Hund dort dann die klare Regel hat, "da bleibst du jetzt, bis ich dich wieder abrufe", sorgt das zumindest kurz für Stressminderung. Mal ganz davon abgesehen, dass da dann auch nichts zu zerstören wäre. -
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Generell bin ich ne Zeitlang gar nicht mehr mit anderen Hunden gelaufen. Eben aus diesem Grund, weil Hundi sich hochgespult hat. Außerdem neigt man dann doch dazu, zu quatschen, und sieht die Zeichen des Hundes (die es sehr wohl meist gibt!) dann nicht oder zu spät, und der Abruf kommt zu spät - nämlich, wenn der Hund schon unterwegs ist. Du mußt Dir ein Zeitfenster aufbauen, in dem Du noch eingreifen kannst (z.B. Vorstehen klickern und dann zeitlich verlängern, damit das Zeitfenster für Dich größer wird), und dieses auch in vollem Umfang nutzen können --> dann gibt´s halt nur noch solo-Spaziergänge für ne Weile, bei denen die Augen zu 100% auf dem Hund liegen, sodaß Du rechtzeitig reagieren kannst.War ich schlecht drauf, oder es dämmerte bereits abends, war der Hund immer an der Leine. War ich in Gruppen unterwegs, war der Hund an der Leine. Hatte ich ne Woche nix mit dem Hund gearbeitet, war er die ersten (Kilo-)meter erstmal an der Leine. Gab es Wild, war der Hund an der Leine. usw. halt.... ;-)
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Lern Deinen Hund kennen und schätze ein, wann Du ihn laufenlassen kannst und wann nicht. Hat er am Vortag gehetzt, bleibt der mal ein paar Tage an der Leine, bis alle Streßhormone wieder abgebaut sind. Denn dann genügt ein Blätterrascheln oder knacksender Ast, und er ist wieder weg. Ist er gut ausgelastet, kann er laufen. Hört er heute Vormittag erst auf den 3. Rückruf - zack, Leine dran. Nachmittags dann erstmal angeleint, dabei checken, wie gut er "bei Dir!" ist, bevor Du Freilauf gewährst. etc. etc. Gehst Du im Wald spazieren, gibt´s grundsätzlich Leine, und die Wege werden nicht verlassen. "Raus!" ist nicht nur dafür ein sehr nützliches Kommando. Raus aus dem Blumenbeet im Garten, raus aus Nachbar´s Vorgarten, raus aus dem Gebüsch...... ;-)Such Dir Hunde-Auslaufgebiete (Parks o.ä.) - hier sind tagsüber kaum Hasen anzutreffen (die sind ja nicht doof *gg), und der Hund kann mit großer Sicherheit frei laufen, ohne auf Wild zu treffen (und wenn doch tatsächlich welche dort sind, die rennen dank Hune-Gewöhnung eh nimmer weg, und der Hetztrieb wird somit nicht so angesprochen wie durch fliehende Beute)
Und wenn´s denn Gruppen-Spaziergänge sein müssen: nehmt solche Gebiete dafür, macht nur kleine und überschaubare Gruppen, vereinbart, die Hunde ab und an auszubremsen und runterzufahren (mal 500 Meter gehen an der Leine zwischendurch), und quatscht nicht, sondern beobachtet die Hunde dabei. Einfach selbst einschätzen, wann und wie lange Freilauf der Hund verträgt, und wann´s zu viel wird.
Wow, hast du dir Mühe gemacht. Genau das, was du im Zitat beschrieben hast, war bei mir auch absolut wichtig. Hunde bekommen einfach zu gut mit, wann der Besitzer genau auf sie achtet, und wann nicht. Habe in letzter Zeit mal wieder etwas mehr trainiert und dachte, ich hätte nen Tip Top gehorchenden Hund ... kaum war ich dann doch mal wieder mit meiner Freundin und ihrem BC unterwegs, hat der Abruf auf einmal wieder dreimal länger gedauert. Einerseits, weil er von Anfang des Spazierganges an (und anderen vorherigen) abgespeichert hatte, dass ich mich ja ohnehin mit ihr unterhalten würde und nicht so streng auf ihn achte, und andererseits, weil die Aufregung und die Reizschwellen wieder deutlich höher waren. Für Erfolge braucht es aber eben ein ganz gründliches Grundlagentraining mit voller Konzentration deinerseits (auf Hund, Umwelt etc) und so geringen Reizen wie möglich. Und ja, es ist toll, wenn der Abruf dann irgendwann fast 100%ig klappt, aber das heißt nicht, dass der Hund nicht einmal einen schlechten (unkonzentrierten, nervösen etc) Tag haben kann, an dem man das Niveau dann wieder runterschrauben sollte, um nicht rückwärts zu laufen.Zitat
Schön ;-) Aber funktioniert hat´s so gesehen trotzdem: Die Handlung hat der Hund ja abgebrochen in dem Moment...... *gg Also, wenn das ein Trainer ohne Absprache macht, sowas, davon halt ich auch nix - das sollte schon vorher abgesprochen werden, ob der Halter damit einverstanden ist, denn der kennt den Hund normalerweise etwas besser, und weiß aus dem Alltag, wie empfindlich der Hund ist.
Naja, es war die erste Spielstunde bei ihr ohne dass sie ihn kannte, als er sich etwas "geklaut" hatte. Keine Basis dafür, dass sie seinen Charakter einschätzen konnte (außer vll anhand von - zugegebenermaßen hier zutrefender - Beagleklischees)
Und ja, ähem, es wäre sogar irgendwie ein Erfolg gewesen, hätte sie nur seine Konzentration stören wollen. Aber es war bei ihr nicht "Nein" und zeitgleicher Wurf oder etwas in der Art. Sondern "Nein" - wie der hört nicht - dem pfeffer ich etwas vor die Nase. Es gibt halt wirre Leute...