Beiträge von Sanshinemaus

    Hallo, nach längerem Beobachten des Threads klinke ich mich hier auch mal ein, da ja häufiger behauptet wurde, es gäbe keine Negativerfahrungen zum absoluten Billigfutter.
    Ich zumindest habe rechts und links schlechte Erfahrungen mit Trofu vorzuweisen und gebe somit hier meinen Senf dazu ;) Natürlich sind das dann nur meine persönlichen Erfahrungen und haben keinen wissenschaftlichen Beweiswert, aber soviel Gültigkeit wie: "Ich kenne Aldifutter Hunde, die gesund alt wurden" haben sie alle mal ;)
    Da ich in einem Haushalt, in dem genau diese Einstellung ("unser Hund ist kerngesund mit dem Futter schon über Jahre. Nie Tierarzt außer zum Impfen") vorherrschte, großgeworden bin, habe ich diese Einstellung (leider) auch für meinen Kleinen übernommen. Im Abstand von einem Jahr hatte er dann zweimal so starke Blasen-/Nieren-Probleme, dass er Blut pinkelte. Beim zweiten Mal riet mir die TA zumindest, bis der Infekt vorbei sei, lieber Dosenfutter zu füttern oder zu barfen. Natürlich weiß ich nicht, ob die Erkrankung direkt darauf zurückzuführen ist. Das ist auch hier nicht mein Punkt: Hätte man mich vor dieser Ernährungsumstellung gefragt, wie es meinem Hund ginge, hätte ich immer gesagt: toll! Er hatte einige Probleme wegen Überzüchtung, als ich ihn bekam, aber ansonsten war er quicklebendig, froh und ohne Auffälligkeiten. Würde man mich jetzt fragen, würde ich zumindest sagen: Nicht ansatzweise so gut wie heute. Nicht einmal wegen der Nierenprobleme - die er seitdem noch nicht einmal wieder hatte - sondern vom Fell her, vom Geruch her, den Analdrüsen (früher mussten die jede Woche geleert werden, einen Umstand, den ich ebenfalls auf Überzüchtung schob) und - für mich überraschenderweise - charakterlich. Sein Fell ist unglaublich weich (das ist kein borstiger Jagdhund mehr sondern ein Schmusehund, fast schon peinlich für nen Beagle ;) ), die Analdrüsen sind mir das letzte Mal vor einem halben Jahr aufgefallen und er ist unglaublich viel ruhiger und entspannter geworden (ich schiebe es halbwissenschaftlich auf die deutlich reduzierten KH in seiner Ernährung). Mit diesem Blick auf u.A. diese Gesichtspunkte auf z.B. unsere alte Hündin zu schauen, tut mir fast schon weh. Sie wurde zwar stattliche 16 Jahre alt, hätte aber m.E. deutlich früher eingeschläfert werden müssen. Die letzten zwei oder drei Jahre war sie inkontinent. Hibbelig ihr ganzes Leben lang und ihr Fell... das eigentlich durch die Spitz-Mischung deutlich glänzender und feiner sein hätte sein können, an manchen Stellen stumpf - gerade im Alter. Bei dem Hund von Freunden (Aldifutter) sind mir genau dieselben Symptome ebenfalls schon deutlich aufgefallen.
    Damit will ich hier sicherlich nicht (allein) gegen das Aldifutter wettern oder barfen in den Himmel loben. Das geht meiner Meinung nach an der Thematik völlig vorbei. Unsere alte Hündin damals bekam einen "Markennamen" gefüttert, aber eben auch relativ uninformiert.


    Was mich wundert, ist der Nihilismus, auf den man hier gleich stößt, sobald man anstößt, ob man ein klein wenig informiert nachschauen sollte. Und damit meine ich jetzt nicht eine Recherche, die einen zum Hundeernährungsberater qualifiziert. Alle hier im Forum haben sich offensichtlich bereits Gedanken gemacht und hängen doch wohl offensichtlich sehr an ihren Hunden. Ein kurzer Blick auf die Zutatenliste des Produkts (unabhängig vom Preis) sagt einem zumindest, ob man für nährstoffarmen Müll + Getreide Unsinn ausgibt. Wenn ich mir zumindest vordergründig Gedanken um die Ernährung meines Hundes (unabhängig von den Haltungsbedingungen der "Nahrungsquelle, die bei Fertigfutter außer in absolut schwindelerregend teuren Ausnahmefällen auch wirklich nicht nachzuverfolgen sind) mache, sollte klar sein, dass der Fleischanteil höher sein sollte, als der Getreideanteil. Und dass die enthaltenen Fleischprodukte sinnvoll zusammengestellt sein sollten. Und dazu zumindest existiert tatsächlich teilweise eine Deklarationspflicht. Zumindest in dem Maße, dass das was draufsteht, auch wirklich drin (in der Gewichtung der Reihenfolge) drin ist. Und Produkte, die höherwertige Zutaten haben, als sie deklarieren, müssten schon aus Werbezwecken extrem inkompetent sein. Natürlich - ich bin auch dafür alles kritisch zu hinterfragen, aber nicht bis zum Punkt des Nihilismus, weil dies tatsächlich meist dann eher eine Ausweichhandlung ist a la "Ist doch eh alles egal." ist. Wenn ich aber die Wahl habe, auf Vertrauensbasis an die Deklarationspflicht zu glauben (womit das eine Produkt nun einmal wirklich inhaltlich minderwertiger ist) und zu handeln, oder auf Gut Glück ohne weitere Informationsbasis einfach mein Portemonnaie zu befragen, wähle ich zumindest ersteres.
    Eine mögliche Zwischenlösung, die eben nicht zum totalen Belesen und täglichen Futterplänen führt und euch nicht abhängig macht von Medien oder überspitzten Futterpredigern, wäre als Minimalschritt doch wohl zumindest einmal z.B. sich 30 min für sein Tier zu nehmen und mit ein wenig Vorwissen im Futterladen des Vertrauens (und meinetwegen im Discounter) die Inhaltslisten vergleichend anzuschauen. Und dann selbst kritisch zu überlegen, wo steckt was in welchen Mengen drin und was kann ich meinem Hund zumuten. Sinnvoll ist es da dann auch zu berechnen, wie viel Euro euch das Futter z.B. vergleichsweise pro Monat mehr abverlangen würde. Meist sind die Summen zwischen einem vernünftigeren Futter und anderem gar nicht so horrend, wie man sich das ausmalt. Bei mir zumindest nicht, wenn ich reinrechne, dass ich es für die (vielleicht auch nur eventuelle) Steigerung in der Lebensqualität meines Hundes tu und mir dafür vll einmal im Monat selbst eine Kleinigkeit einspare.
    So. Tut mir Leid, mal wieder viel Text mit viel eigener Meinung,
    aber zumindest die gewünschten Gegenbeispiele gegen Trockenfutter enthalten ;)

    Hallo allerseits,
    ich weiß, dass es zu dem Thema "Alleine bleiben" schon recht viele Diskussionen gibt, da ich aber eine sehr konkrete Frage habe, deren Antwort ich nicht über die Suchfunktion finden konnte, dachte ich, mache ich dann doch auch noch mal selbst einen neuen Thread hier auf.
    Ich habe mit meinem 5 Jahre alten Beagle, der massive Probleme mit dem Alleinsein hat, vor zweieinhalb Wochen dann doch noch einmal einen neuen Versuch gewagt und schon riesige Fortschritte zu verzeichnen. Absolute Konsequenz in allen Situationen, dauerhafte Videoüberwachung wenn ich "weg" bin, mehrfach Training am Tag haben sich tatsächlich ausgezeichnet. Allerdings haben die großen Fortschritte auch dafür gesorgt, dass ich Angst übermütig bei der Steigerung zu werden und Panik vor Rückfällen habe. Zudem glaube ich, schaffe ich es nicht, mehr lange diesen strikten Trainingsplan aufrecht zu erhalten. Ja, es waren - diesmal - bisher noch nicht einmal 3 Wochen, aber ich beschäftige mich fast jede Minute mit ihm und träume schon davon ;)
    Mein Erfolg: Ich habe mit Byron inzwischen auf bis zu 50 min alleine bleiben trainiert. Meist legt er sich nach kurzem Tür anstarren von selbst in seinen Kennel, und schläft,... wird aber gerne so ab Minute 35 wach, manchmal unruhig. Wenn ich das Gefühl habe, dass er zu unruhig wird, warte ich, bis er sich kurz wieder zumindest teilweise entspannt und breche das Training dann eben auch schon 5-10 min früher ab, damit er sich gar nicht erst reinsteigern kann und jault (seit zwei Wochen kein Jauler mehr dabei gewesen :roll: ). Ich habe allerdings - gemessen an meinen sonderbaren schnellen Erfolgen vorher - das Gefühl wir haben fürs erste eine Art Lernplateau erreicht.
    Hier also meine Frage:
    Würdet ihr an dieser Stelle schon weitersteigern? Oder trotzdem erst festigen? Wenn ihr steigern würdet, wie habt ihr die Abstände weiterhin gehandhabt? 1 min? 5 min? 10? Mehr?
    Wie gesagt, ich versuche flexibel über die Videokamera mir immer selbst eine Meinung zu bilden, was schon drin ist, aber ab einer gewissen Zeit wirds dann eben schwer (stundenlang auf mein Handy zu starren, während ich halbherzig irgendwo rumsitze und lese, wird ab spätestens dreimal am Tag 50min verflucht anstrengend...)
    Irgendwo habe ich auch mal gelesen, dass ab einer bestimmten Zeitdauer die Hundewahrnehmung ein wenig "verschwimmt" und man deutlich gröber weitertrainieren kann. Ist diese Schwelle ein Mythos? Wenn nein, ab welcher Zeitdauer gibt es sie?
    Freue mich über jede Antwort,
    lg
    San

    einmal kurz zur Wackeligkeit der günstigeren Modelle: Ich habe vor einigen Jahren für meinen 12 kg Beagle meinen Wagen im Angebot gekauft (c.a. 130 €) und finde ihn soweit in Ordnung. Die Wackeligkeit, die vielleicht auftritt, hat nichts (zumindest bei meinem Modell) mit der Fahrtsicherheit zu tun, trat aber gerne mal beim Einsteigen auf und hat somit den Hund verunsichert. (vll auch sogar dann ein wenig bei der Fahrt). Grundsätzlich ist er aber gut gefedert, man muss sich bloß darüber im Klaren sein, dass man gerade etwas schreckhaftere Hunde sehr schön langsam daran gewöhnt (weniger an den Wagen an sich - zumindest bei kennelgewohnten Hunden - sondern eben vielmehr an das leichte Schaukeln.)

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    Die Veganer und Vegetarier bewirken meiner Meinung nicht wirklich was in Bezug auf die Massentierhaltung - dafür sind es zu wenige und zuviele essen eben zu große Mengen an Fleischprodukten. Mit überschüßigen Fleischprodukten werden dann auch Märkte in anderen Ländern von uns kaputt gemacht oder es wird einfach vernichet - damit man weiterhin so viel produzieren kann.


    .... was genau der Grund ist, weswegen so viele Veganer/Vegetarier Aufklärungsarbeit leisten (äh Verzeihung, missionieren und bekehren). Weil sie genau wissen, dass ihre Eigenleistung noch nicht einmal ein Tropfen auf dem heißen Stein ist. Und weil sie der Meinung sind, das Fatalismus und Nihilismus dann auch eher eine bequeme "Lösung" sind. Gerade weil es schon lange gerade bei Massentierhaltung nicht mehr um ausschließlich um Tierrecht geht sondern auch Menschenrechte, riesige Waldrodungen, Monokulturen, Klimaerwärmung mit bisher nicht ahnbaren Auswirkungen etc. Was die wirkliche Wirkung auf Massentierhaltung angeht, dann kannst du mal durch Leipzig wandern, das ich unter den mir bekannten als eine der am besten funktionierende in unglaublich schneller Zeit "veganisierten" Städte einschätze, und anfangen zu rechnen, wie viel Auswirkung Veganismus bei vernünftiger (nicht dogmatischer nachhaltiger und bewusster) Anwendung in Verbindung mit (nicht bekehrender) Aufklärungsarbeit leisten kann.

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    Würden die meisten Menschen einfach weniger Fleisch konsumieren - würde das schon viel an der Haltung der Tiere verbessern - einfach, weil nicht mehr diese Massen produziert werden müssten.


    einmal uneingeschränkte Zustimmung. :gut: Und ja, auch wenn ich es grundsätzlich falsch finde, selbst Fleisch zu essen (was ich leider trotzdem ganz selten einmal tue, wenn ich einen extrem schlechten Tag habe), meine ich damit auf keinen Fall totale Abstinenz (s.o.) Kleine Schritte vieler Menschen bewegen unglaublich viel.

    Ich weiß. Unsere Hunde früher habe damals auch (ein wenig stümperhaft da gekocht, als Ergänzung zum echt minderwertigen Trofu) alles was übrig war vom Wild von meiner Mutter bekommen. Ein wahrer Festtagsschmaus für die Lieben. Kenne sogar einen Jäger, aber keinen den ich diesbezüglich fragen mag. Und kaufen denke ich, kann ich mir leider zur Zeit nicht leisten als derzeit arbeitslose Studentin (knacke gerade an den Kontroll-/Trennungsproblemen) meines Hundes. Frage häufiger mal bei den Schlachtern auf dem Markt nach fleischigen Knochen, da im Umland schon immer mal kleinere Höfe sind, und der Rest läuft über meine Ansässige Hundefleischtheke aber das A und O für mein Gewissen ist das nicht. :(


    Das klingt toll. Wünschte ich hätte auch solche Bedingungen. Naja, vielleicht ziehe ich ja irgendwann wieder aufs Land oder lerne einen Jäger kennen. Leider ist das allerdings nicht der Normalfall. Und auch die Leute, die ihre Hundenahrung selbst ausweiden (oder sich zumindest damit auseinandersetzen mögen, wie ihr essen in sämtlichen Stadien mal aussieht) sind m.E. ebenfalls in der Minderzahl.

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    Es gibt viele Veganer, die nicht nur auf Tierrecht Acht geben sondern auch auf Menschenrechte. Die kaufen nicht unbedingt im Winter die Tomaten aus Spanien oder Kleidung bei Kik, sondern geben für gute Qualität und Fairness auch mehr Geld aus. Ich persönlich z.B. kaufe überwiegend Secondhand und überwiegend regional.
    Aber so gesehen hast du schon recht: lieber Fleisch kaufen und auf Fairtrade & Co. achten, statt vegan zu leben aber in jeglichen anderen Hinsichten unenthisch leben. Aber wenn man beides macht, ist es noch besser ;)


    Genauso sehe ich das auch. Bzw. handhabe ich das auch.

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    Einen Heiligenschein trägt aber natürlich niemand.

    außer vielleicht all jene, die dauernd von oben herab urteilen, dass Leute, die sich bemühen, bewusst zu leben (und leider häufig scheitern und schlaflose Nächte deswegen haben), dies nur tun, um ihre Mitmenschen kleiner zu machen und zu ärgern. So wichtig seid ihr mir nicht, sry ;)

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    Darf ich fragen warum du das so siehst? (Ist nicht böse gemeint, sondern aus Interesse)


    Sry, war gestern nach endloser und vor allem sinnloser Kreisdiskussion ein wenig grummelig und undifferenziert:
    Das Video an sich war nicht schlecht und informativ. Allerdings hattest du es primär gepostet, um darauf einzugehen, warum man als Veganer überhaupt Tiere halten "darf" und da fand ich, hat es nicht getan, was es sollte. Es hat gezeigt, welche Tiere man am besten halten sollte, wenn überhaupt, aber nicht besonders gut begründet, wie sich beide Grundsätze miteinander vertragen. Allerdings denke ich, sollte man sich an dieser Stelle ohnehin nicht rechtfertigen müssen - vor allem nicht vor ebenfalls unperfekten Menschen, die allerdings besser zu wissen scheinen, was Veganismus ist, als man selbst (sind wir nicht alle einfach nur Buddhisten und stark religiös) oder das Argument: "dann halt halt keinen Hund" bringen, um die Diskussion zu vereinfachen, dem Gegner die Mitsprache-Legitimisierung zu entziehen oder einfach am einfachsten ihre Meinung durchsetzen können ohne sich weiter mit weiterführenden Gedanken auseinanderzusetzen.


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    Wozu? Nun, weil auch Veganer Tiere mögen und Freude an Hunden oder anderen Tieren haben können.

    Genau das wäre übrigens ein Argument, das ich bei Tierrechtsdebatten vor Leuten, die dein Recht ein Tier zu halten, weil es nicht in deine (von ihnen ausgelegte) Lebensphilosophie passt, in Frage stellen, nicht gerade an erster Stelle nennen würde. Ich weiß, dass du es nicht so meinst (im Video war es glaube ich dann irgendwo im Nebensatz als "symbiotisch" beschrieben, aber es klingt so, als würdest du an dieser Stelle dein eigenes Bedürfnis vor das Ernährungsbedürfnis deines Hundes stellen. Und davon gehe ich anhand all deiner vorigen Kommentare nicht aus.


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    Gibt es überhaupt irgendein artgerechtes Hundefutter? Was versteht man denn in Bezug darauf unter Artgerecht? Genau das gleiche geben, was auch Wölfe gefressen haben? (Aber haben Chins oder andere Rassen wirklich noch soo viel Ähnlichkeit mit Wölfen?) Ist es artgerecht, einen Napf zu füllen? Mit Fleisch von einem Tier, das in einem Stall gelebt hat? Oder meinetwegen auch mit Kartoffeln & Co.? Ist Haustierhaltung an sich artgerecht?
    Darüber kann man doch ewig diskutieren. Daher würde ich mit "artgerecht" oder "natürlich" nicht argumentieren, das passt hinten und vorne nicht.


    Dem stimme ich deutlich zu. Wobei veganes Futter auch sicherlich nicht das non-plus Ultra und unter vielen Aspekten fragwürdig ist, finde ich es lustig, wie viele sich hier auf "artgerechtes" Futter berufen, während die Threads hier überquellen von Streitigkeiten über Fehlernährungen. Nassfutter gegen Trofu, Bio gegen normal, künstliche Zusätze gegen Bosch, reine Barfer gegen alle, unter den Barfern Getreide gegen ohne.... hach. Aber alles anerkannterweise Artgerecht. Nur die veganer sind dumm :D Die haben ja keine 100%ige wissenschaftliche Basis. Im Gegensatz zu allen anderen ;)



    Ach ja, ganz kurz noch:

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    Aber was mich wirklich nervt sind zwei Grundannahmen:
    1. Das vegane Ernährung gesünder ist als eine Allesfresserdiät und


    2. dass immer wieder versucht wird, den Hund, weil er alles mögliche fressen und verdauen kann, einfach mal umzudefinieren.


    zu 1. Das hat so eindeutig meines Wissens nach hier niemand so behauptet, zumindest nicht bezogen auf normales gutes Futter. Hunde die mit Essensresten, unbedacht wahllos oder mit AldiTrofu gefüttert werden, (also der Durchschnittshund außerhalb des Forums) hats aber wohl kaum schlechter, wenn er statt eine volle Getreideportion, chemischen Mists und Borsten etc. stattdessen zumindest bezogen auf Nährstoffe wohldurchdachte Nahrung (ja, meinetwegen bestehend aus "Linsen, Getreide, Gemüse und jeder Menge Chemie". )
    Zu 2. ähem... versucht hier glaube ich auch niemand. Worauf genau beziehst du dich?

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    Hunde sind Beutefresser. Die Tatsache, dass sie aus vielerlei Kram Nahrung für sich rausholen können, heisst noch lange nicht, dass es erstrebenswert ist, sie dazu zu zwingen.


    und was heißt hier für dich zwingen?

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    dann kann der Lundehund nur Fisch essen und ein Hirtenhund lebt von Maisbrei und Käse. Und? Das sind Einzelfälle.


    und was berechtigt dich dann im Wissen um die Existenz von Einzelfällen allgemeingültig zu werten?


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    Aber man darf sich nicht wundern, wenn man für so eine bizarre Fütterung kritisiert wird.


    Über Kritik wunder ich mich meistens nicht. Über berechtigte oder zum Denken anregende Kritik von ebenfalls kritikfähigen und sogar selbstkritischen Leuten freue ich mir meist sogar ein Loch in den Bauch. Das bringt mich häufig weiter und war auch sicherlich nicht das, worüber ich mich weiter oben aufgeregt habe.

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    Wäre nicht z.B. Folgendes ein Kompromiss: Ich habe mich nochmal genau über Terra Canis Futter erkundigt. Terra Canis bezieht das Fleisch aus einer zertifizierten Münchener Metzgerei. Das Fleisch stammt (laut Aussage von Terra Canis) nicht aus Massentierhaltung. Verwendet werden für das Futter nur Schlachtabfälle, also, wie ja auch schon gesagt wurde, nur Fleisch, das sonst quasi weggeschmissen würde und nicht stattdessen für den menschlichen Verzehr ausgelegt wäre.


    :gut:
    Finde schon. Klingt zumindest um Welten besser als alles, was mir bisher so an Fertigfutter über den Weg gelaufen ist, für den Fall, dass man nicht gerade die Idyllische Wiese mit 3 Kühen drauf in der Nachbarschaft hat.

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    die Rinder die ich esse ( und auch mein Hund) stehen quasi nebenan auf der Weide, ganz artgerecht. Ich kaufe nur beim Bauern meines Vertrauens. Oder gehe selbst auf die Jagd. Und da mein (Jagd-)Hund mich begleitet, darf er anschließend die “Reste“ fressen.
    Bei uns gibt es außerdem recht selten Fleisch, höchstens 1-2mal die Woche. Auch der Hund hat Gemüse- und Obsttage. Wenn wir auf Jagd waren, hat er auch schon mal ein-zwei Tage “Futterfrei“. Ja, ich würde schon sagen bei uns ist es ziemlich artgerecht.


    Dagegen habe ich zumindest auch nie etwas gesagt. Wenn man diese Bedingungen vorweisen kann, ist das natürlich die perfekte Hundehaltung (aus meiner Sicht). Aber das ist nun einmal nicht überall gegeben. Und damit befasst sich ja dann grundsätzlich das Thema.

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    Dieses "Aber Du und Dein Hund sind schuld, daß die arme Kuh sterben muß!" ist einfach nur eine Schutzbehauptung, um der veganen Fehlernährung ein moralisches Mäntelchen umhängen zu können.


    Hach ja, das gute alte moralisches Mäntelchen. ... dazu fällt mir jetzt gerade wenig ein, vor allem, weil da die Kausalitäten so absurd verdreht werden, dass mans nur ignorieren kann. Was das Tötungsargument angeht, sehe ich das allerdings ähnlich (sprich, mit weniger aggresiver Rhetorik, wäre ich sogar fast mit an Bord). Leider mit der Einschränkung, dass man natürlich trotz allem bei jedem Kauf der "Reste" die Industrie weiter unterstützt. Und nicht alles, was mein Hund bekommt wirkliche "Reste" sind. Aber da denke ich auch, dass hier die Grenze ist, wo man eventuell zwischen purer Ideologie und Pragmatismus versuchen könnte zu vermitteln.


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    Also nur mal vorneweg: Vllt fühle ich mich auch zu unrecht angegriffen, aber ich kann mich dem Eindruck nicht erwehren, dass du mir ständig Schwarz-Weiß-Denken unterstellen möchtest, obwohl ich doch durch diese Diskussion gerade auch versuche, andere Perspektiven zu verstehen und gerade - als Vegetarierin, als Hundehalterin, die um die Futtermittelfrage besorgt ist - deswegen hier auch Fragen stelle. Ich hoffe also, das bilde ich mir nur ein ;)


    Entschuldige, das war nicht meine Intention. Es klang ein schwarz weiß argument mit durch, auf das ich vll übersensibel reagiert habe nachdem ich mich bereits mit mehreren solchen Denkweisen hier im Thread auseinandersetzen musste. Es richtete sich nicht konkret gegen dich.


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    Hier geht es mal ganz prinzipiell darum, dass ich persönlich nichts verwerflichers daran finden kann, einem Tier ein anderes Tier zu füttern.


    Sehe ich ähnlich, hattest du aber oben entweder anders formuliert oder aber dich meiner Meinung nach fehlerhaft bzgl Speziesismus geäußert.

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    Und ja: Natürlich ist vieles nicht "artgerecht" in der Hundehaltung bzw man kann über viele Dinge diskutieren, über den Begriff an sich. Dennoch tue ich mich furchtbar schwer damit, das als Argument gelten zu lassen. Nur weil manche Dinge umstritten sind, rechtfertigt das nicht, sich nicht in anderen Bereichen um artgerechtes Halten zu bemühen.


    Auch das sehe ich ähnlich. Mir stößt es nur sauer auf, dass sehr viele sich in diesem Thread, die ebenfalls recht extreme Kompromisse eingehen in ihrer "artgerechten" Haltung (weil diese eben aus verschiedenen Gründen nicht zu vermeiden sind) sehr eindeutig äußern, die bloße Überlegung veganer Ernährung von vornherein verdammen, Veganer als total verblendete Tierstreichler ohne Verstand darstellen, denen man am besten das Recht Hunde zu halten entziehen sollte. Als wäre ihre eigene Haltung kompromisslos und frei jeden Fehlers.

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    Für den Hund ist Fleischfressen nun mal das Natürlichste - unabhängig davon, was sonst alles natürlich oder unnatürlich sein mag - daraus ein ideologisches Konstrukt machen zu wollen, halte ich für fragwürdig (oder eben auch Realitätsfern).


    Ideologische Konstrukte zeichen sich vor allem durch schwarz weiß Denken, mangelnde Hinterfragung, absolute Aussagen, Berufung auf Tradition aus etc. Wenn du einmal genau hinschaust, ist das größtenteils nicht das, was die Veganer-Seite diesen Threads bisher getan hat. Mir ist in jedem Fall klar, dass vegane Ernährung nicht zu 100% artgerecht ist. Ich denke aber auch, dass theoretisch die gesamte Fragestellung jenseits von Allgemeinplätzen ala dann halte doch keinen Hund oder ist nun mal ein Fleischfresser genauer betrachtet werden sollte. Übrigens halte ich auch das Argument "wenn der Hund wollte, dann..." für absoluten Mist. Wenn jemand hier dazu eine Studie vorzuweisen hat und nicht Gedankenexperiment, so mag er sie vorweisen oder sich eben wieder auf sachliche Ebene begeben. Sonst kann ich auch anekdotische (und somit immer noch realtitätsnahere) "Beweise" zur Hundeernährung bringen. Und da ich einen Beagle habe mit wirklich sonderbaren Essensentscheidungen, würde das alles recht schnell in sich zusammenfallen.


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    Ja es sind komplexe ethische Fragen (die ich nicht durch schwarz-weiß Denken zu beantworten suche) und ja viele diese Fragen benötigen Kompromisse. Mein Kompromiss ist: Ich lebe vegetarisch, mein Hund nicht.


    Dito. Denke aber auch gerade wegen der Komplexität sollte man - zumindest nicht ohne reifliche Überlegung, konkrete Studien (zum Thema "der Hund leidet unter veganer Ernährung, die sämtliche Nährstoff-Bedürfnisse abdeckt nur eben nicht über Fleisch") - niemanden anders sein Recht, anders zu handeln streitig machen, sofern deutlich ist, dass er sich bemüht durchdacht und bestmöglich im Sinne des Tieres zu handeln

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    ... was zur Frage führt, ob es überhaupt zu rechtfertigen ist, einem Tier seine optimale Nahrungsmittel zu verweigern. Und bei vegan vs Fleisch geht es nicht um kleine Komponenten, sondern einen wesentlichen Bestandteil. Nur um meine Frage zu erklären :smile: .

    Ach so dazu noch einmal kurz (habe wirklich gerad nichts besseres zu tun ;) ) äh nein, grundsätzlich ist es das nicht. Aber sehr idealistisch gesehen. ähem für Kühe ist das optimale Futter wohl auf der Weide zu finden... hmmm... ;)
    und was wesentliche Bestandteile (jetzt allgemeiner gedeutet), die man seinen Hunde zur wirklcih artgerechten Haltung entzieht, angeht: Spreche ich vom tatsächlichem gezüchteten Haushund, so handelt es sich um ein Arbeitstier, dass selbst, außerhalb des ursprünglichen Wolfsrudels, tatsächlich für sehr engen Kontakt mit dem neuen "Rudel" gezüchtet wurde (abgesehen vielleicht vom Hof und Wachhund). Gerade typische Familienhunde (oder Mischungen darauf) wurden.... nun ja für eine starke Orientierung und Bindung an den Menschen gezüchtet. Mich würde interessieren, wie viele von denen, die auf 100%ig artgerechte Haltung bezüglich der Nahrung bestehen z.B. einen Hütehund oder - noch besser einen Jagd- oder sogar einen richtigen Meutehund besitzen und ihn häufig mal etwas länger alleine lassen (müssen)? z.B. als Beaglebesitzerin ist mir rundum bewusst, dass es sehr fern von artgerechter Haltung ist, ihn auch nur kurz alleine zu lassen. Und doch bin ich nicht so realitätsfern, und weiß, dass es manchmal sein muss. Das Leben ist nicht schwarz und weiß. Komplexe ethische Fragen brauchen manchmal Kompromisse. Nur leider ist es häufig in der heutigen Gesellschaft eher legitim diese aufgrund von ökonomischen Verwicklungen einzugehen (z.B. ich muss arbeiten gehen um meinen Hund gut ernähren zu können), als auf ehtischer. Mir würde nicht im Traum einfalle, auf Leute, die derartige Kompromisse eingehen mit dem verdammenden Zeigefinger zu zeigen. Ebensowenig auf die, die ihren Hund 6h alleine lassen müssen, wie die, die vegane Ernährung für ihren Hund in Erwägung ziehen, oder aber die, die ihren Hund mit Fleisch ernähren.


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    Warum dem hund die eigene Ideeologie aufzwängen? Wenn jemand Pflanzen isst weil Tiere ihm so leid tun ist das ja in Ordnung, aber wenn es jemanden fertig macht seinem Hund nen Knochen zu geben dann soll er sich Kaninchen halten oder Meerschweinchen oder meinetwegen Ponies, aber bitte keinen Beutegreifer.


    *seufz* wie schön, dass Nicht-Veganer sich im ideologiefreien Raum bewegen. Ohne zugrundeliegender Glaubenssätze, psychosozialer Prägung, durch Tradition überlieferter Meinungen und Halbwissen. Veganer müssen schon etwas Besonderes sein, dass wir dem anheim fallen.
    Und ja, da war es wieder das unglaublich gut durchdachte Totschlagargument. So eine simple Lösung. Dass ich auf die noch nicht gekommen bin.