Ich würde behaupten, dass sich der Kommentar eher auf das direkte leicht polemische Zitat bezog. Das wo ich mir eben die ganze Zeit genau den Mund fusselig rede. Dass es in dem Moment, wo ich eben nicht mehr weiß, was ich genau für Fleisch verfüttere eben nicht mehr so einfach abzuhaken ist. Weswegen ich eben auch genau die Fragestellung nach Notfalls veganer Hundeernähung zumindest nicht lachhaft, belächelbar oder verdammenswert finde. Weil es nun einmal inzwischen deutlich mehr Hunde gibt, als mit der idyllischen Hofzucht, die du zu kennen scheinst, von Menschen zu füttern wären.
Beiträge von Sanshinemaus
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Ich bin der Meinung von Angel21.
Hunde sind Fleischfresser und damit ist die Sache auch gegessen
Kühe sind Weidetiere, die mehr als drei Quadratmeter Stellplatz brauchen und keine fehlernährten Geburtsmaschinen. Damit auch?
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Ähem... der Punkt oben ist eigentlich genau, dass man bei keiner der Erziehungen frei von Zwang im negativen Sinne ist. Wenn man Kinder aufzieht, zieht man sie anhand seines ureigensten ideologischen Konstrukts auf. Ich würde behaupten, dass vegane Eltern die auf den expliziten Wunsch des Kindes hin sagen: "Nein, ich verbiete dir Fleisch" ebenso in der (geringen) Anzahl ist, wie nichtvegane Eltern, die sagen: "Nein, du darfst nicht vegan leben", sobald erst einmal bei einem der Kinder der kognitive Schritt dazu erfolgt ist. Davor aber, wird eben größten Teils gegessen bzw. daran gewöhnt, was auf den Tisch kommt. Fleischesser tendieren bloß tatsächlich dazu, so zu tun, als wäre in ihrer Erziehung keine unterliegende Ideologie vorhanden. Das ist dann "normal" oder "natürlich", Worte mit denen man als Mensch immer seeeehr vorsichtig sein sollte, und gerne hinterfragen sollte.
Dasselbe bezieht sich auf deine nächste Aussage, da auch hier, das was du kritisierst genau das Gegenteil aussagen sollte. Du selbst hast das Wort Zwang benutzt, weil Veganer dem Hund etwas "aufzwängen" daran wurde eben genau kritisiert, dass wir das nun einmal so oder so - wertfrei betrachtet - in jedem Falle tun. -
Noch mal wieder: Das Tötungsargument finde ich hier in diesem Kontext ebenfalls tatsächlich zweifelhaft, weil es sich um die Fütterung eines Hundes handelt. Wäre es nur das, würde ich dem "dann ist die Haltung eines Beutetiers vielleicht nicht gerade angemessen" zustimmen, da meiner Meinung nach, an dieser Stelle die Verklärung des gehaltenen Tiers und die Grenze zum realitätsfernen Idealismus überschritten wird. Tierquälerei wäre ne andere Sache, aber die fleischlose Ernährung eines Karnivoren Tiers aus eigentlich eigenen pur ethischen Gründen, ist mit der Tötung allein noch nicht gerechtfertigt, da das Tier ohnehin sterben müsste, wenn der Hund jagen würde.
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Oder, das war es gar nicht zwingend, was ich aussagen wollte, sondern:
Es wird gerne so hingestellt, als wenn das Leid, das man dem Hund antut deutlich schlimmer wäre, als all das, was im Hintergrund passiert. Weswegen Veganer dann gerne als verblendete Tierquäler hingestellt werden. Natürlich immer gerne mit dem Satz vorweg, "jedem seine Meinung, aber...." . Wie gesagt: Ich habe ja auch keine bessere Füttermethode gefunden, aber ich finde es kritisch Leuten, die sich dann so viele Gedanken machen, im Subtext als die eigentlichen Tierquäler nur darzustellen, die ihrem Hund schaden, weil sie mit ihren eigenen moralischen Verwicklungen nicht klarkommen, oder weil sie es "sich einfach machen" und ihre Moral auf das arme (eine) Tier übertragen wollen. Dem ist meiner Meinung nach einfach nicht so. (Ausnahmen bestätigen selbstverständlich die Regel). -
Das Problem ist, dass du mit deiner vermeintlich bewussten Entscheidung, deinem "unmündigen" Hund, wenig Leid anzutun, mehreren anderen "unmündigen" Lebewesen eben sogar noch deutlich mehr Leid zumutest. Und das wird dann eben gerne bei dieser Diskussion ausgeblendet.
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Genau darum geht es.Wenn ich Fleischfütterung bei Hunden nicht mit meinem Gewissen vereinbaren kann, dann darf ich keinen Hund halten.
Und ich wiederhole mich nur ungern, aber wenn ich mir z.B. einen Straßenhund hole (von was denkst du ernährt der sich? Wenn der einmal in der Woche ne Ratte fängt fein, aber ansonsten würde ich sagen schlechter als ausgewogen vegan) und damit seine gesamten Lebensumstände verbessere, wird er insgesamt glaube ich verzeihen, wenn man ihm seine gelegentliche Ratte vom Speiseplan streicht und ihn ansonsten vernünftig füttert.
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Genau DAS war auch die Argumentation, warum Rindern Tiermehl verfüttert wurde ......
Ähem, dass das noch aus deutlich anderen Aspekten her problematisch ist als andersherum, sollte eigentlich klar sein. Und dass die Rinder danach eben nicht mehr fit waren aus eben diesen anderen Gründen auch. Uuuuund... dass du (und ich) deine Hundehaltung eine Massentierhaltung unterstützt, die ebensolche horrenden Haltungspraxis fördert ebenso. Deine Argumentation hat sich glaube ich gut in den eigenen Schwanz gebissen.
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Und wenn ein Tier ein glückliches Leben hatte ist es meiner Meinung nach eben auch natürlich als Nahrung für andere Tiere/zu dienen.
Das rechtfertigt keine Massentierhaltung oder misshandeln der Tiere während ihres Lebends..ich rede von Tieren die auf einem Bauernhof auf der Wiese laufen mit Heu und Gras ernährt werden (zB) und dann eben so schmerz- und strefrei wie es geht geschlachtet werden....für mich ist das schon relativ naturnah....aber wie gesagt ist nur meine Meinung aber du hast gefragt
Und wir Veganer sind Idealisten? Selbst wenn du selbst solche idyllischen Verhältnisse vorzuweisen hast, den meisten anderen wird es nicht so gehen. Und selbst beim Barfen ist es es schwer, den Hof zu kontrollieren, von dem die Sachen kommen, vom industriellen Hundefutter ganz zu schweigen. Daher ja auch die Abwägung, wie das zu vereinbaren ist.
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Aber sicher tun wir das, wenn wir Hundehaltung betreiben! Und nicht nur, daß wir dem Wolf das Jagen verbieten, Veganer wollen ihm ihre Ernährungsweise aufzwingen, da der domestizierte Wolf sich aus seiner Abhängigkeit heraus nicht wehren kann.Ach Himmel, jetzt sind es also doch wieder "die Veganer", die idealistisch alles Natürliche kaputt machen wollen. Wie du selbst beobachtet hast, zwingst du als Hundehalter einem Tier ebenfalls schon etwas auf, wogegen er sich strenggnommen nicht wehren kann. Wannimmer du ihn "erziehst", ihm Sachen verbietest etc. Was ich nach wie vor nicht verstehe, ist die Gewichtung des Tierlebens. Selbst angenommen, die Nahrung ist nicht perfekt für den Hund. (wobei meist immer noch bei geretteten Hunden besser, als das was sie z.B. auf der Straße bekommen hätten). Bei Kontrolle durch den TA aber ungefährlich. Dann ist die Argumentation, dass es absolut verwerflich und die Ausnutzung eines wehrlosen Wesens ist, ihn so zu füttern. Während das Leid der Tiere in der Massenhaltung nicht irgendwo auftaucht in der Rechnung.
Und was den anderen Punkt angeht:ZitatDann darf ich keinen Hund oder keine Katze halten! Oder in meinem Falle Schlangen, weil ich Futtertierzuchten und Lebendfütterung FÜR MICH ablehne. Würde ich mir allerdings trotzdem eine Schlange anschaffen, ist es nicht das Problem der Schlange, mittels Fehlernährung meine Gewissensbisse zu beruhigen. Dann muß ich mit diesen Gewissensbissen leben lernen.
Nope. In dem Moment, wenn mein Hund es immer noch besser hat als zu den Vorbedingungen, stimme ich schlichtweg nicht zu.
Ich verstehe einfach nicht, warum Veganern immerzu schwarz/weiß Denken vorgeworfen wird, wenn es doch auf der anderen Seite genausohäufig, wenn nicht noch häufiger praktiziert wird, ganz einfach, weil manche Aspekte in den Rechnungen vernachlässigt werden.