Die Rudelstellungsidee allgemein finde ich ja gar nicht so abwegig. Also das man gewisse Kompetenzen in sich trägt. Beim Menschen ist das ja ähnlich. Zum Beispiel wenn man 5 Menschen in ein Team stecken würde und diese gemeinsam eine Aufgabe erledigen sollen. Dann ist es in einem idealen Team so, das einer die Führung übernimmt und das ganze moderiert und die anderen Teammitglieder nach ihren Fähigkeiten kleinere Teilaufgaben lösen. In gewisserweise sind diese (Rudel-)Leiter ja meistens diesselben Leute, wie es auch Leute gibt, die lieber die Arbeiterrolle übernehmen, weil sie nicht die Verantwortung für die Gruppe tragen wollen oder können. Wenn man ein Team nur aus typischen Arbeitern bilden würde, dann würde sich dort auch ein Gruppenleiter rausbilden, eben der, der von allen Beteilligten noch die besten Führungsqualitäten besitzt. In menschlichen Teams gibt es natürlich auch mal Doppelbesatz oder total unqualifizierte Führungspersönlichkeiten. Diese Qualifikationen, würde ich aber eher als anerzogen/ erlernt und nicht als vererbt sehen.
Genauso denke ich, dass es beim Hund auch die Grundaufgaben gibt, die in den Genen stecken, diese aber natürlich noch durch Erfahrungen und Außenfaktoren beeinflußt werden. Auf die menschliche Welt gedacht, wenn jemand eine Führungsaufgabe übernimmt und total vergeigt, dann wird dieser von den Kollegen wieder mehr in eine untergeordnete Rolle gebracht, da er nicht die Qualifikation zur Führung hat und diese noch erlernen muss. Bei manchen Tieren ist es ja so, dass die Führung des Rudels / der Herde dort in einem Kampf ausgefochten wird. Dort gewinnt dann einfach der Durchsetzungsfähigste und bleibt dann an seiner Position bis ein Stärkerer kommt, weil er zum Beispiel im Alter nicht mehr die Kraft hat. Der Verlierer zieht dann ab oder bleibt in seiner untergeordneten Position.
Den Rudelstellungskram, wie er dort vermittelt wird halte ich für völlig blödsinnig. Ich denke die Veranlagungen haben zwar schon großen Einfluss auf das Verhalten der Hunde, aber genauso groß wird auch der Einfluss von erlerntem Verhalten sein. Da dieser Aspekt, aber total außer Acht gelassen wird, ist das ganze für mich einfach nicht schlüssig.
Hoffe das ihr mir da vielleicht folgen könnt und ich jetzt nichts falsche geschrieben habe. Ich habe ja schließlich keine Verhaltensbiologie studiert.