Hallo ihr Lieben,
ich war nun sehr lange nicht mehr aktiv, wende ich aber nun verzweifelt an euch mit meinem Problem.
Es geht gar nicht um meinen eigenen Hund, sondern um den Hund meines Freundes, eine 2 jährige Dackel Hündin. Wir wohnen nun ein halbes Jahr zusammen. Da ich selbstständig bin und von zuhause aus arbeite, sind die Hunde überwiegend bei mir. Während ich mit Milo's Erziehung kaum großartige Probleme hatte und er inzwischen echt total pflegeleicht ist, ist Tilly das totale Gegenteil.
Das Problem: Tilly bellt und grummelt bei wirklich JEDEM Geräusch. Es fängt an bei Geräuschen im Treppenhaus oder Kindern die bei offenem Fenster vorbeilaufen, jemand der draußen hustet oder niest und sogar Geräuschen in der Wohnung wie zum Beispiel der Waschmaschine, wenn ich oder mein Freund im Nebenraum ein Geräusch machen, ich mal summe beim Aufräumen und und und. Sie bellt dann entweder direkt hysterisch oder grummelt vor sich hin. Wenn es an der Tür klingelt wird auch hysterisch gekläfft, besonders wenn noch eine Männerstimme zu hören ist, wie zum Beispiel der Paketbote. Das hört auch erst auf, nachdem die Tür wieder geschlossen ist oder sie den Besuch begrüßt hat.
Da ich den Großteil des Tages mit ihr zusammen bin, raubt es mir langsam den letzten Nerv. Wir haben schon einige Hundetrainer Stunden hinter uns. Unter anderem ein intensives Training mit einer Trainerin, was auch kurzzeitig etwas gebracht hat. Der Ansatz war, ihr keine Kontrolle mehr zu überlassen. Sie war einige Wochen draußen und drinnen nur an der Leine und auf ihrem Platz und bei jedem Geräusch ihrerseits wurde sie von uns zurückgedrängt und zum richtigen Zeitpunkt korrigiert. Bei richtigem Verhalten natürlich gelobt. Außerdem wurden ein paar Rituale eingeführt, wie das die Hunde nur noch nach uns die Wohnung verlassen und betreten, nicht alleine aufs Sofa gehen etc.
Tatsächlich hat dieser ganze Aufwand auch kurzzeitig Besserung gebracht, aber sobald wir das Programm nicht zu 100% durchgeführt haben, verschlechterte es sich wieder. Da ich tagsüber zwar Zuhause bin, aber arbeiten muss, kann ich mich nicht den ganzen Tag mit ihr beschäftigen und sie 100 Mal korrigieren. So ist es schon so weit, dass ich sie teilweise in einen anderen Raum bringen muss, um überhaupt Arbeiten zu können.
Außerdem geht sie seit ein paar Wochen an 2 Tagen zu einer privaten Hundesitterin um mich zu entlasten, wodurch sich ihr Zustand aber noch etwas verschlechtert hat.
Mit Wasser bespritzen, bestrafen, schimpfen, zurückdrängen, korrigieren, ignorieren - nichts führt zum Erfolg. Allgemein dreht sie sehr schnell hoch, was leider in der Vergangenheit auch immer eher gefördert wurde. Nur schwer konnten wir Familie, Freunden etc. beibringen, Tilly bei der Begrüßung zu ignorieren statt auf ihre Aufgeregtheit einzugehen und sie hochzupushen.
Was sich tatsächlich nach der Hundetrainerin verbessert hat: Sie dreht nicht mehr so schnell und doll hoch und beruhigt sich schneller wieder. Alles andere ist leider gleich geblieben oder schlimmer geworden.
Wir sind uns auf jedenfall sicher, dass ihr Verhalten auf Unsicherheit zurückzuführen ist. Das merkt man ihr an, da sie draußen sehr ängstlich anderen Hunden gegenüber ist und sich bei Geräuschen oft unter dem Bett versteckt oder sich irgendwo zurückzieht.
Wir sind langsam mit unserem Latein am Ende und brauchen dringend neuen Input, da so auf Dauer mit ihr einfach kein harmonisches Zusammenleben möglich ist.
Ein weiteres Problem ist, das mein eigener Hund Milo inzwischen so sensibel ist, dass er sich teilweise schon verkriecht wenn im Treppenhaus laute Geräusche sind, weil er Angst vor unserer Reaktion auf Tilly's Bellen hat.
Hat jemand ähnliche Erfahrung, evtl. auch direkt mit einem Dackel gemacht und hat noch irgendwelche Ansätze, die man verfolgen könnte? :|
Vielen Dank im voraus!