Ja es stimmt, teilweise weiß ich noch nicht, was ich von ihm wirklich erwarte, denn ich mache mein Verhalten von seinem abhängig und ich merke immer wieder, dass es schief geht. Ich hatte anfangs die Idee, dass er beim Füttern meiner Kleinen in der Küche dabei sein darf. Da er der verfressenste Hund ist, den ich kenne, nutzt er das natürlich aus und lässt sich von ihr was geben. Dann fängt irgendwann das Betteln an und ich werde ihm gegenüber sauer und genervt. Erst dann scheuche ich ihn aus der Küche, und er sitzt fiepsend vor der Tür, denn da kann er durchgucken. Dieses Gefiepse beherrscht Barney einfach so penetrant, dass er einen damit echt extrem sauer macht und man es einfahc nicht mehr hören kann - dann lässt man ihn vor lauter genervt sein wieder rein, damit er Ruhe gibt, krass gesagt. Erzieherisch ist das natürlich Gift, das weiß ich selbst. Aber es schon in dem Moment kurzfristig meine Nerven. Das ganze ist auf diverse Situationen zu übertragen. Benimmt er sich daneben (z.B. klaut ununterbrochen Spielzeug) kommt er in die Box. Dann geht das Gefiepse und super laute Gejaule los. Und das schafft er 1 Stunde durchgehend, wenn ich es bis dahin überhaupt aushalte. Hinzu kommt, dass er mittlerweile aus dieser Box ausbrechen kann, er kratzt und tritt vor die Gitter und zerstört die Box so, dass die Gitter aus der Schiene gehen und er irgendwie rauskommt. Mit purer Gewalt. Dabei war er früher ohne Probleme in dem Teil. Seit das Einmal ausbrechen geklappt hat, zieht er das Gejaule durch. Er hat für sich abgespeichert, wenn ich meine Besitzer durchgehend auf den Senkel gehe, bekomme ich meinen Willen. Weil man sonst nämlich durchdreht.
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Du kannst auch feste Zeiten einrichten: zB wenn Baby schläft, ist Hundezeit. Und zwar 100%ig. Da werden dann vielleicht mal Leckerlies versteckt, Hundi gekrault, gebürstet, mit viel Spaß Unterordnungsübungen geübt. Regelmäßig. Dait der Hund lernt, es gibt Baby-Zeiten und Hundezeiten.
Das machen wir. Die Abendstunden ab 18 Uhr gehören komplett ihm. Und dann gibt es seine üblichen Kuschelstunden auf der Couch.
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Weiterhin würde ich ein Körbchen/Box als Rückzugsraum für den Hund einführen. Dort wird er von niemandem (!) gestört. Also auch net von Dir für ne Streicheleinheit. Dahin kann er flüchten, wenn das krabbelnde Kind ihm "unheimlich" ist --> Streßreduktion! Wenn das Kind hinzukrabbeln droht, mußt Du auch für den Hund ganz deutlich erkennbar einschreiten, um ihn vor Bedrängen dort zu beschützen! Damit er entspannen kann an der Stelle, egal, was passsiert.
Er hat seine Box im Wohnzimmer, an die meine Tochter nur dran darf, wenn er nicht drinliegt. Aber die nutzt er nur noch wenig bzw. meist eher dann, wenn er allein im Wohnzimmer ist. Ich glaube aber nicht wirklich, dass er sich darin sicher fühlt bzw. darin zur Ruhe kommt, wenn meine Tochter durch die Wohnung flitzt. Ein anderer Raum würde bedeuten, dass er da ja immer rein könnte aber das hieße, dass auch meine Tochter Zugang hat und das sieht er dann ja. Käme auf das gleiche heraus..
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Springt er Besuch an --> ab ins Körbchen, er hat nicht zu kontrollieren, wer das Baby im Arm hat!!
Und auch da weiß ich eben nicht so recht, wie ich ihn dann runterfahren kann. Er konnte sonst gut in der Box für sich abspeichern, das ist meine Ruhezone, da muss ich nun Ruhe geben und anders habe ich keine Chance, hier wieder rauszukommen. D.h. er kam sonst erst wieder aus der Kiste raus, wenn er sich für eine Zeit hingelegt hat und richtig runtergekommen ist. Das klappt aber in den Situationen nicht mehr bzw. ich habe es aus Angst, dass er die Box demoliert nun auch länger schon nicht mehr getestet. Und er fiepst dann in einer Tour, ich bin mir immer unsicher, ob ich dem Besuch das Gefiepse oder Anspringen zumuten soll. Mittlerweile sind wir dann schon dazu übergegangen, dass er seine Sendepause im Wohnzimmer verbringt während wir dann in der Küche sind. Ich glaube aber, was zu meiner Unsicherheit geführt hat, ist die Sorge vor Eifersucht, davor, dass er zu kurz kommt. Aber dem ist nicht so. Er darf zu viel und er nutzt es aus. Mein schlechtes Gewissen ihm gegenüber hilft ihm nicht.
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Oder (wenn das mit dem Hund geht!) spiel mit beiden zusammen, nach klaren Regeln. Bossi und Biene spielen supergern mit meinem Enkel (14 Monate): er nimmt irgendwas auf und darf es dann einem der Hunde geben, die rennen freudig weg mit dem Gegenstand (Balli, Stofftier), und bringen das auf Kommando wieder.
Das haben wir heute tatsächlich schon gemacht, weil der Tennisball für beide eine begehrte Sache war und Barney so auch gut einbezogen werden konnte. Okay, es ist von meiner Tochter aus eher noch ein dezentes ,,Bewerfen" gewesen, aber er konnte das gut einordnen und hat angemessen reagiert und sich dann den Ball trotzdem geholt und wiedergebracht. Das wunder mich halt so, denn er ist ja nicht böse zu ihr, aber ich merke eben seine unterschwelligen Aggressionen bzw. seine Unzufriedenheit und Unruhe.
Natürlich ist er nach dem Zwicken auch achtkantig von der Couch geflogen und entsprechend angemotzt worden. In die Box musste er auch. Ich habe heute mit meiner Tochter gespielt, nen ,,Flieger" mit ihr gemacht und das hat Barney völlig auf die Palme gebracht. Wir sind dann aus dem Wohnzimmer raus, er lag auf der Couch und er kam uns dann mit Anlauf hinterher und deutete ein zwicken an. Danach war wirklich Schluss mit lustig. Ich habe ihn dann in die Box verfrachtet, das Wohnzimmer geschlossen und ihn allein gelassen für ne knappe Stunde. Er hat an meiner Reaktion deutlich spüren können, dass er das nicht nochmal zu machen hat. Und komischerweise war auch ,,Ruhe im Karton". Meist sind es eher so die aktiven Spiele, mit denen er nicht umgehen kann bzw. was er vielleicht einfach noch lernen muss und ja auch nciht kennt. Manchmal steht meine Tochter ja auch laut quietschend und kreischend vor ihm, weil sie sich einfach total freut, ihn zu sehen und er wirkt dann meist etwas genervt. Das kann aber auch zu viel Hineininterpretieren sein.
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Die haben sonst nämlcih ganz schnell raus, daß Du, wenn Du mit Baby beschäftigt bist, Dich net durchsetzen kannst!
Ja, das war echt das erste, was er in dem Zusammenhang raus hatte. Gleiches gilt für Besuch. Er weiß, wenn Besuch da ist, dann verquatscht man sich und in derzeit sucht Barney sich die unmöglichsten Dinge zum Mist bauen. Allein ist er lammfromm.
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Spielzeug war bei uns nie Problem - weil daheim liegt eh nix rum von den Hunden, Spielzeug gibts nur draußen, weil das daheim langweilig ist, für alle drei (weil Spieli nur interessant ist, wenn jemand mit ihnen damit spielt, und das mach ich daheim net). Dadurch gingen sie auch seltenst ans Babyspielzeug.
Hundespielzeug liegt hier auch nicht rum. Aber Babyspielzeug. Und das nutzt er zur Provokation, und wenn er es nur einmal mit der Pfote wegstupst.
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Zur Allergie: ist gesichert, gegen was er allergisch reagiert? Das würd ich versuchen, nach Möglichkeit komplett zu vermeiden. Solange der Juckreiz aber da ist, weiter behandeln. Notfalls Ausschlußdiät machen, wenns an Freßbarem liegt.
Eine Ausschlussdiät wurde durchgeführt und gerade in dieser Zeit hat die Erziehung massiv gelitten, weil man Barney natürlich am besten über Leckerchen erreicht und das für mich auch eine sehr gute Methode war, mit ihm zu arbeiten und auch Spaß zu haben. Dann gabs aber plötzlich nicht mehr die Möglichkeit, Leckerchen zu füttern. Inzwischen haben wir ein Trockenfutter gefunden, was er nicht sofort wieder erbricht und somit auch super beim Spaziergang oder eben auch für Kommandos bekommen kann, die eingeschlafen sind. Da hat er auch hier und da schon wieder Fortschritte gemacht und das Laufen am Kinderwagen klappt seitdem auch wunderbar. Leider sind es neben Futtermittelallergien auch Umweltallergien, sodass er da noch immer (seit letztem Jahr) mit mäßigem Erfolg in dermatologischer Behandlung ist und uns allein an der Stelle auch viele Nerven und auch Geld kostet. Ich würde mal sagen, dass das natürlich die Situation mit ihm auch nicht unbedingt entspannt.