Ich habe hier eine Eurohound Hündin sitzen. Und möchte dazu auch nochmal was sagen. Das Thema wurde ja schon angesprochen.
Dieser Hund ist absolut genial, aber dagegen ist meine Border Collie Hündin, was Reaktion und Schnelligkeit angeht eine Schlaftablette. Und die hielt ich früher schon für schnell
Auch was die körperliche Auslastung angeht ist sie sehr extrem und man muss schon sehr viel Ruhe und Konsequenz mitbringen um diesen Hund zu händeln, ihr aber gleichzeitig viel bieten. Körperliche Auslastung im richtigen Maß bieten ohne den Hund zu überdrehen ist gar nicht so einfach. Unter umständen hat man dann ein schreiendes Monster an der Leine. Genau so aber auch, wenn man mal zu wenig macht. Das ist ein ständiger Drahtseilakt.
Sie kennt nur Vollgas im Freilauf und ich denke als Anfängerhund wäre sie definitiv nicht geeignet. Ich trainiere jeden Tag, jeden Spaziergang, es gibt keine Ausnahmen und ich darf ihr nichts durchgehen lassen. Sie erkennt jede Schwäche und diskutiert auch sehr gerne.
Sie hat starken Jagdtrieb, Sicht & Fährte und ich habe vom Welpenalter an gezielt daran gearbeitet, dass sie sich zu mir umorientiert, anstatt hinterherzugehen. Deswegen kann sie heute überall freilaufen. Ich muss aber trotzdem Jederzeit Aufmerksam sein. Für mich ist sie ein absoluter Traumhund und sie entwickelt sich wirklich genial.
Ich frage mich trotzdem warum hier der Hound empfohlen wird, für jemanden, der sich mal eine Schlittenhundeveranstaltung angesehen hat. Das ist genau so, als würde man einen Malinois empfehlen, weil ich die Vorstellung von IPO vielleicht ganz cool finde.
Das sind absolute Spezialisten und nicht einfach nur nettere Jagdhundemischlinge in abgeschwächter Form. Sicher gibt es da auch Ausnahmen und Anfängerfreundliche Hounds, die vielleicht auch weniger extrem sind. Aber dann muss es auch kein Spezialist sein. Damit macht man dann die nächste "Rasse" kaputt.
Ich würde heute z.B. nie wieder einen Border Collie wählen. Ich finde es mittlerweile sehr traurig, was aus der Rasse gemacht wurde und möchte persönlich nicht mehr dazu beitragen, dass Spezialisten verkümmern, die ihrer ursprünglichen Beschäftigung nicht mehr nachgehen können.
Du hast ja sehr viele Interessen: Dummy, Mantrailing, Zughundesport. Beschäftige dich damit näher, lerne Besitzer kennen, schau dir den Alltag mit den Hunden an und wie diese Hunde Zuhause und Draußen und im Training sind. Meistens klingt das ganz toll oder sieht schön aus auf einem Wettkampf. Was da an Training hintersteckt und wie ungemütlich das ist, wissen die wenigsten.
Ich würde eine gemäßigtere aktive Rasse empfehlen, mit der du dich ausprobieren kannst, die aber nicht zu Extremen neigt. Oder einen erwachsenen Hund aus dem Tierschutz. Wenn du dann wirklich Faszination und Spaß an diesen Sportarten entwickelst, kann ja noch der passende Spezialist als Zweithund einziehen.
Fast alle aktiven Hundesportler die ich kenne haben eh mindestens zwei