Hallo,
hier wurde zwischendurch gesagt, dass 60 ja auch schon sehr alt wäre. Ich finde das kann man so überhaupt nicht sagen. Es gibt genug Leute, die mit 60 noch deutlich aktiver und sportlicher sind als andere mit 35. Krank werden kann man immer und sterben auch. Generell sollte abgeklärt sein, was mit dem Hund passiert, wenn man irgendwann nicht mehr in der Lage sein sollte sich darum zu kümmern. Das hat mit dem Alter nichts zu tun, finde ich.
Aber jetzt mehr zum eigentlichen Thema:
Ich finde man sollte das mal von einer anderen Seite betrachten. Was passiert mit der ganzen Rassenvielfalt, wenn die Spezialisten nur noch in richtige Arbeiterhände kommen? Gäbe es dann Malis, Herder und andere Schäferhunde nur noch bei der Polizei? Border Collies und Aussies, Altdeutsche Hütehunde und ähnliches nur bei Schäfern Weimaraner, Viszlas nur in Jagdhänden? Wie lange wird es solche Rassen dann noch geben? Wie lange wird es noch Arbeit für solche Hunde geben?
Golden Retriever und Labradore waren ursprünglich auch mal Jagdhunde. Heute werden sie teilweise als die idealen Familienhunde vermarktet. Die Entwicklung finde ich auch traurig. Aber wenn jetzt jemand kommt und richtig Lust auf Mantrailing oder Fährtensuche oder Dummyarbeit hat, wieso sollte es dann nicht auch ein Spezialist sein? Auch ein Malinois bleibt einfach nur ein Hund.
Ich lese in letzer Zeit immer, dass Pudel und Collies jedem empfohlen werden, der nach einem Border Collie oder Aussie fragt. Was würde denn passieren, wenn sich jeder, der ursprünglich einen Border Collie wollte einen Pudel holt? Dann wird sich beschwert, dass jetzt beim Pudel das Modehundproblem angekommen ist. Dann werden diese Rassen nämlich plötzlich zum idealen Familienhund degradiert. Nach dem Motto: Alles kann, nichts muss.
Die können genau so toll Agility oder Obidience, Fährten oder Tricksen lernen wie ein Spezialist, aber die kann man auch nebenher laufen lassen, wird zumindest häufig kommuniziert. Besser geht es ja nicht. Klingt nach einem Hund zum an und ausknipsen. Den man wegstellen kann, wenn es gerade zeitlich nicht passt. Ich finde, dass es vollkommen okay ist, wenn man sich mit den Bedürfnissen und den Schwierigkeiten der Wunschrasse auseinandersetzt und sich dann dazu entscheidet so einen Hund zu wählen.
Das heißt nicht, dass ich dafür bin, dass jeder Hinz und Kunz sich einen Malinois holt, nur weil er die Rassebeschreibung gelesen hat und gerne einen Gehorsamen Hund hätte.
Ich würde der Frau, die sich für den Hund interessiert eine Chance geben. Sehen, wie sie mit dem Hund umgeht, mal gemeinsam spazieren gehen und schauen, ob es nicht doch vielleicht passt. Was für ein Mensch muss für diesen Hund kommen?
Du hast jetzt den Gedanken, dass sie mit dem Hund zu wenig macht. Genau so schlimm ist aber jemand, der versucht den Hund dauerhaft auszupowern und auszulasten und zu beschäftigen.