Ich finde den Text auch nicht schlecht. Ich finde, er regt noch mal zum Nachdenken an. Und ich rege mich darüber auch nicht auf. Denn, ich finde schon, dass er in großen Teilen die Wahrheit spricht. Wie oft sehe ich Hunde, die mitten auf dem Weg ihr großes Geschäft erledigen, und die Hundehalter machen es nicht weg, obwohl ein paar Meter weiter Tütenspender und Müllbehälter stehen. Mir sind schon oft, Hunde entgegengekommen, die nicht die Bohne hören und deren Besitzer es total egal ist, ob deren Hund meinen belästigt. Oder Hunde, die in der Stadt überall das Bein heben (auch an abgestellten Fahrrädern). Die Besitzerin darauf angesprochen meinte nur, er muss halt mal… Das sich aus diesen Gründen viele Menschen ohne Hund über Hunde und Hundebesitzer aufregen, kann ich durchaus nachvollziehen. Was natürlich nicht heißt, Giftköder auszulegen. Menschen, die das tun, haben mehr Probleme, als eine Abneigung gegen Hunde.
Ich denke, die heutige Gesellschaft hat nun mal bestimmte Vorstellungen, wie ein Hund zu sein hat und wie er sich zu verhalten hat. Und obwohl ich das nicht gut heiße – ein Hund ist ein Lebewesen, mit allen Ecken und Kanten, und kein Roboter, dessen Verhalten man programmiert und löscht, wie man möchte – muss ich es akzeptieren und dafür sorgen, dass mein Hund dem Bild einigermaßen entspricht. Und so versuche ich mit gutem Beispiel voranzugehen. Ich habe es als Hundehalter schließlich in der Hand, mit meinem Hund in der Öffentlichkeit einen guten Eindruck zu Hinterlassen. Ich räume die Hinterlassenschaften meines Hundes weg, lasse ihn nicht unangeleint im Wohngebiet laufen, oder rufe ihn bei Joggern, Fahrradfahrern, Fußgänger oder Hundebegegnungen zu mir. Das ist für mich Selbstverständlich. Ich käme nie auf die Idee ihn einfach laufen zu lassen, weil er eh alles ignoriert… Das gehört sich nicht. Denn, wie viele schon berichtet haben, es gibt auch durchaus Menschen, die haben Angst vor Hunden. Genauso, wie es Menschen mit Hunden gibt, die ihre Hunde an der Leine führen und die Probleme haben, wenn meiner zu dicht vorbei läuft (obwohl er ignoriert). Und sehr oft höre ich nette Worte und ein Dankeschön.
Natürlich kenne ich auch rücksichtslose Hundehalter, die keine Leine kennen, Fahrradfahrer, die keine Bremsen und Klingeln besitzen oder Kinder und Erwachsene, die ungefragt meinen Hund streicheln wollen und Passanten, die mich mürrisch angucken, weil ich einen Hund dabei habe. Und ja, natürlich regt mich das auf. Denn ich erwarte von den anderen mir gegenüber die gleiche Vernunft und Rücksicht, wie ich sie ihnen entgegenbringe. Aber das ist nicht immer der Fall. Was soll ich machen? Ändern kann ich es nicht. Ich kann mich nur weiterhin so rücksichtsvoll verhalten, dass ich ein gutes Bild für alle anderen Hundehalter mit abgebe.