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Und ich schau mir immer meine 10 Ausies an und denk mir, ich scheine wirklich nur Ausnahmehundehunde zu haben [...]
Nein, keine Ausnahmehunde – die Zücherin meines zweiten Aussies hat auch ein Rudel aus knapp zehn Hunden zu Hause und führt die völlig problemlos. Natürlich kenne ich auch zahlreiche Aussiebesitzer, die nie ein Problem mit ihrem Hund hatten und absolut glücklich sind. Aber, und hier wiederhole ich mich, nur weil es diese positiven Beispiele gibt, heißt das noch lange nicht, dass es nicht auch ganz anders laufen kann. Diese "Bei mir klappt das aber!"-Haltung und die damit zusammenhängende Verallgemeinerung stößt mir sauer auf, sorry.
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Selbst die Hunde, die reine Arbeitslinie mit hohem Drive (und damit in den Augen mancher ja schon reine Agressions- Jagd- und Terriorialmonster) sind, kommen gut mit Menschen und Hunden aus, können überall frei laufen, sind immer abrufbar und laufen frei an Pferd und Fahrrad.
Da fühl ich mich jetzt einfach mal angesprochen, weil ich die Funktion des Wachhundes in der Rassebeschreibung so hervorgehoben habe... Ich finde nicht, dass Aussies "Aggressions- oder Terrotorialmonster" sind – es ist nur fatal für Erstaussiebesitzer, wenn ihnen von Züchterseite dieses Wachhund-Erbe der Rasse verschwiegen wird. Dass der Aussie als Hütehund besondere Bedürfnisse und rassetypische Eigenschaften hat, hat sich selbst bei Nicht-Rassekennern schon lange herumgesprochen, aber dieser Punkt, so kommt es mir zumindest vor, wird sträflich vernachlässigt. Vielleicht ist das eine Typfrage beim Hundekauf bzw. bei der Wahl einer passenden Rasse, aber mir ist es immer lieber, die Leute sind auf den "worst case" vorbereitet und werden positiv überrascht, als andersherum.
Und der "worst case" ist beim Aussie nun mal ein Hund, der mehr Terretorialverhalten, mehr Schutztrieb und eine niedrigere Reizschwelle mitbringt, als der durchschnittlich gewünschte Familien- und Begleithund.
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Für mich sind Aussies genauso für Mehrhundehalter wie für Einsteiger geeingnet, mir ist für die Welpen viel wichtiger, dass die neuen Besitzer bereit sind, sich wirklich in die Erziehung des Hundes einzubringen und konsequent sind.
Wenn ich dich nicht verwechsele, züchtest du Mini-Aussies, oder? Was machst du denn, wenn Interessenten explizit bei dir eine Welpenanfrage stellen, weil sie einen Hund suchen, der "lieber" ist, als die triebigen Arbeitslinien-Standardaussies? Oder wenn jemand sagt, er will auf jeden Fall eine bestimmte Sportart machen oder den Hund unbedingt mit ans Pferd nehmen? Oder noch kleine Kinder hat, die viel Besuch bekommen? Weist du dann darauf hin, dass sie sich mit einem Aussie da eventuell auf erhöhten Trainingsbedarf einstellen müssen (und mache Dinge vielleicht nie klappen werden) oder ist das für dich "nur" eine Frage von Konsequenz?
(Das klingt jetzt sehr provokativ, so ist's aber wirklich nicht gemeint – ich finde das ganz ehrlich eine spannende Frage. )