Beiträge von pardalisa

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    ... bzw wie Züchter darauf reagieren


    Die Züchterin meines Junghundes hat gefragt, wie lange der Hund regelmäßig alleine wäre und ob ich einen Plan B habe, falls sich an meiner Studium-/Berufssitation etwas ändert. Über konkrete Stundenzahlen haben wir aber nicht gesprochen; ein bisschen gegenseitiges Vertrauen muss schon da sein. ;)


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    Ich könnte meinen Hund nicht in Betreuung geben bzw. könnte es nicht verantworten (mal abgesehen von meiner Mutter). Ausser, der Hund wäre auf einem eingezäunten Grundstück (Zwinger), da kann er aber genauso gut alleine Zuhause bleiben.


    Den Stress mit einer HuTa oder Gassigruppe, etc. würde ich auch meinem "immer lieb"-Hund nicht zumuten. Aber so setzt eben jeder andere Prioritäten.


    Ist bei mir genauso. :smile: Eine HuTa, am "besten" noch mit Familienanschluss, wo Kinder und deren Freunde rumwuseln, wäre für meinen Senior Gift. Die einzige Art von Fremdbetreuung, die für mich in Frage kommt, wären Familienmitglieder oder gute Freunde, wo sie das Umfeld kennen und entspannt in Haus und Garten rumliegen dürften, oder ein wirklich guter Hundesitter, der meine Hunde zu Hause abholt, eine gemütliche Runde mit ihnen (und ihnen alleine – keine wechselnde Hundegruppe!) läuft und sie dann wieder absetzt.

    Nachtrag: Eine Alternative ist, den Hund gefundenes Fressen apportieren zu lassen. Beim Labrador einer Bekannten funktioniert das sehr gut, weil es für ihn quasi "Arbeit" ist und er begeistert mitarbeitet – ich persönlich mag keine benutzten Babywindeln in die Hand gespuckt bekommen, deshalb habe ich mich gegen diese Variante entschieden. ;)

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    Habt ihr euren Hunden beigebracht, dass sie draußen nichts fressen dürfen, seid ihr einfach nur aufmerksamer? Gibt es eine Möglichkeit dem Hund beizubringen, dass er mir gefundene Sachen draußen einfach anzeigt und dafür dann eine Belohnung von mir bekommt?


    Ja, ich habe meinen Hunden beigebracht, mir Essbares (oder das, was die beiden eben so dafür halten... :D ) draußen anzuzeigen. Ich bin so vorgegangen, dass ich im Garten angefangen habe zu Üben und erst mal etwas total langweiliges – hartes Brot, normales Trockenfutter oder so – gut sichtbar auf den Boden gelegt habe. Dann den Hund an die Leine genommen und in ausreichendem Abstand stehen geblieben. Sobald er den Blick vom Futter abgewandt hat, und wenn's auch nur für eine Sekunde war, gab's bei mir Click+(höherwertige) Belohnung. Funktioniert natürlich auch ohne Clicker, man baucht aber bei "gierigen" Hunden ein gutes Timing.


    Nach ein paar Übungseinheiten habe ich ihn dann mit einem Freigabekommando (ganz wichtig!) das Futter vom Boden fressen lassen, damit er später nicht auf die Idee kommt: "Das am Boden darf ich eh nie haben, also lieber schnell fressen, bevor jemand was merkt." Langsam kann man dann den Schwierigkeitsgrad steigern: Wurst- oder Pansenstücke auf dem Boden, andere Untergründe, andere Umgebung, usw.


    Wenn man sich ganz sicher ist, dass der Hund gar nicht mehr zum Futter hinzieht, sondern gleich zu dir guckt, kann man das Ganze ohne Leine trainieren. Ich habe an der Stelle dann ein Anzeigeverhalten eingebaut, d.h. Hund sieht/riecht Essbares, Hund guckt zu mir, ich sage "Sitz", Hund bekommt Belohnung. Mittlerweile haben meine beiden diese Verhaltenskette so verinnerlicht, dass sie sich bei "Futtersichtungen" von alleine hinsetzen und auf ihre Belohnung warten. Genau das wollte ich haben. :smile:


    Wichtig ist, dass dein Hund, bis er soweit ist, möglichst keine Erfolgserlebnisse hat, d.h. wenn du weißt, dass in einer Gegend Grillreste oder so liegen – lieber gar nicht ableinen bis du mit dem Training etwas weiter bist. Und auf keinen Fall schimpfen, wenn er die "Beute" schon im Maul hat, die meisten Hund schlingen dann nur noch hastiger; lieber für den Notfall ein ruhiges "Aus" üben.


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    Andererseits möchte ich auch nicht, dass draußen gezielt nach ekligen Essensresten gesucht wird :muede:


    Doch, genau das willst du! ;) Der Hund riecht eklige Dinge sowieso. Wenn er "kommentarlos" vorbeigehen würde, hättest du nie die Möglichkeit, ihn für sein gutes Verhalten zu belohnen, weil du eventuell gar nicht mitbekommen hast, dass da im hohen Gras ein halb vergammelter Döner liegt. Ein Verhalten, das selten bis nie belohnt wird, wird aber immer seltener vom Hund gezeigt (klar, das lohnt sich für ihn dann ja nicht). Also lieber einen Hund, der Ekelkrams zuverlässig anzeigt und eine Ersatzbelohnung bekommt, als einen, der wochen- oder monatelang ohne mit der Wimper zu zucken an allem vorbeiläuft und sich dann plötzlich den Bauch vollschlägt, wenn du abgelenkt bist.

    Meine beiden sind regulär nicht länger als vier Stunden pro Tag alleine – ich bin in der Hinsicht aber auch verwöhnt, weil ich meinen Unistundenplan sehr frei gestalten kann. In Ausnahmefällen kann es auch schon mal länger dauern, z.B. wenn man irgendwo im Verkehr o.ä. festsitzt, aber sechs Stunden sind beim Junghund im Moment die absolute Obergrenze.


    Wenn ich nach der Uni ins Berufsleben einsteige, ist das auch die Zeitspanne, die ich bei meinen Hunden (!) als "noch vertretbar" anpeile. Wenn sie nicht mit ins Büro dürfen und ich nicht (teilweise) Homeoffice machen kann, muss eben ein zuverlässiger Hundesitter her. Da Eltern und Freunde in der Nähe wohnen und selbst Hunde haben, mache ich mir da keine großen Gedanken. :smile:


    (Meine würden es übrigens furchtbar finden, wenn ich nur kurz vorbeikomme, sie zum Lösen rauslasse und wieder verschwinde – für die bedeutet meine Ankunft = Party und 'nen richtiger Spaziergang, am besten mit anschließendem Kraulen und gemütlichem, gemeinschaftlichen Gammeln. Aber das ist ja von Hund zu Hund verschieden.)

    Ich hatte beide Konstellationen schon: Als ich noch bei meinen Eltern gewohnt habe (lang, lang ist's her... :D ), lagen zwischen dem Familiendackel und meinem eigenen Hund nur drei Jahre Altersunterschied, trotzdem hatten die beiden nicht viel miteinander am Hut – kein Kontaktliegen, kein gemeinsames Spielen und kein Freuen, wenn sie sich nach 'ner kurzen Trennung wiedergesehen haben. Dafür hatten wir auch nie Probleme mit Futterneid oder ähnlichem, die beiden haben einfach "friedliche Koexistenz" praktiziert.


    Seit Anfang des Jahres habe ich meinen eigenen Zweithund, und obwohl zwischen den beiden neun Jahre Altersunterschied liegen, war das Verhältnis von Anfang an ganz anders: Sie teilen sich eine Kudde (obwohl jeder einen Schlafplatz für sich haben könnte), würden aus dem gleichen Napf fressen (wenn ich das erlauben würde) und spielen regelmäßig und gerne miteinander. Groß was dafür getan habe ich nicht, das ist wahrscheinlich einfach eine spontane Frage der Sympathie.


    Wenn deine beiden die meiste Zeit gut miteinander auskommen, ist das doch schon mal klasse! :smile: Ein bisschen Grummeln finde ich normal, gerade von Seiten des Ersthundes, der "plötzlich" alles teilen muss. Und neun Monate kommt uns Menschen lang vor, aber aus Hundesicht sieht das vielleicht ganz anders aus. Bei einer guten Freundin war es so ähnlich wie bei dir – monatelanges Desinteresse und dann kam sie eines Tages nach Hause und beide Hunde langen einträchtig auf einer Decke. Gib ihnen einfach noch ein bisschen Zeit.


    (Und ansonsten schließe ich mich den Tipps, die schon gegeben wurden, an: Möglichst viele tolle Sachen mit beiden gleichzeitig unternehmen und wenig Frust aufkommen lassen.)

    Das ist wirklich 'ne verzwickte Situation.


    Würde es vielleicht klappen, dem Junghund eine Futterbelohnung anzubieten, die für ihn hochwertiger als das Spielzeug ist (Katzendosenfutter, Leberwursttube, Harzer Käse, sowas in der Art)? Dann könnstest du mit der einen Hand dem Junghund die Belohnung hinhalten und mit der anderen Zergeln (theoretisch – ich wäre damit wahrscheinlich koordinationstechnisch schon überfordert, aber du hörst dich geübter an ;) ).


    Ansonsten helfen wahrscheinlich nur wieder getrennte Spaziergänge bis der Junhund ein bisschen erwachsener geworden ist.

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    habt ihr eigentlich eine "Obergrenze"? Also anzahlmäßig für die Hunde?


    Meine persönliche Faustregel ist: Nicht mehr Hunde, als Hände, die sich darum kümmern (= ich alleine bleibe bei max. zwei Hunden; hätte ich jemanden, der sich tatsächlich auch vollzeit-verantwortlich fühlt, könnte ich mir auch drei oder vier Hunde in einem Haushalt vorstellen).

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    Mir sind Leute lieber, die ihren Hund vermenschlichen, statt die, die dem Hund jede Gefühlsregung, Trauer, wut, Freude und auch eine Portion Humor absprechen, aber dafür glauben, der Hund hätte nur "Testen", "Rangordung" und "Dominanz" im Sinn. Gerade dieses Dominanzding ist die totale Vermenschlichung - dauernde Statuskämpfe und Konkurrenz sind Primatenverhalten, kein Canidenverhalten.


    Solange man halbwegs die Kirche im Dorf lässt... Hunde verstehen uns mit Sicherheit besser, als wir sie!


    :gut: Seh ich genauso.


    Bei meinem älteren Rüden habe ich manchmal auch das Gefühl, dass er viel mehr versteht als man ihm so zutraut. Gut, der lebt auch schon seit fast zehn Jahren mit mir zusammen, da ist ein bisschen Gedankenlesen wahrscheinlich unausweichlich. ;)

    Meine Jungs tragen Geschirre von Camiro, die machen Maßanfertigungen in allen möglichen Farben, Formen und Größen, und wenn ich mich richtig erinnere, hatten wir das für die Dackeldame auch. Blaire ist sonst auch gut, da habe ich die Halsbänder gekauft. (Die Auswahl der Borten und Unterfütterungsstoffe ist da sogar besser, aber der Y-Gurt gefällt mir beim Führgeschirr da nicht so gut, deswegen wird bei uns lieber Camiro getragen.)


    Meine liebsten Leinen sind Fettlederleinen, für den Junghund habe ich im Moment aber noch eine gummierte Nylonleine, weil mir bei den Fettlederleinen die Karabiner zu massig waren – vielleicht habe ich da aber auch nur beim falschen Hersteller geguckt.