Beiträge von pardalisa

    Ich hatte beide Konstellationen schon: Als ich noch bei meinen Eltern gewohnt habe (lang, lang ist's her... :D ), lagen zwischen dem Familiendackel und meinem eigenen Hund nur drei Jahre Altersunterschied, trotzdem hatten die beiden nicht viel miteinander am Hut – kein Kontaktliegen, kein gemeinsames Spielen und kein Freuen, wenn sie sich nach 'ner kurzen Trennung wiedergesehen haben. Dafür hatten wir auch nie Probleme mit Futterneid oder ähnlichem, die beiden haben einfach "friedliche Koexistenz" praktiziert.


    Seit Anfang des Jahres habe ich meinen eigenen Zweithund, und obwohl zwischen den beiden neun Jahre Altersunterschied liegen, war das Verhältnis von Anfang an ganz anders: Sie teilen sich eine Kudde (obwohl jeder einen Schlafplatz für sich haben könnte), würden aus dem gleichen Napf fressen (wenn ich das erlauben würde) und spielen regelmäßig und gerne miteinander. Groß was dafür getan habe ich nicht, das ist wahrscheinlich einfach eine spontane Frage der Sympathie.


    Wenn deine beiden die meiste Zeit gut miteinander auskommen, ist das doch schon mal klasse! :smile: Ein bisschen Grummeln finde ich normal, gerade von Seiten des Ersthundes, der "plötzlich" alles teilen muss. Und neun Monate kommt uns Menschen lang vor, aber aus Hundesicht sieht das vielleicht ganz anders aus. Bei einer guten Freundin war es so ähnlich wie bei dir – monatelanges Desinteresse und dann kam sie eines Tages nach Hause und beide Hunde langen einträchtig auf einer Decke. Gib ihnen einfach noch ein bisschen Zeit.


    (Und ansonsten schließe ich mich den Tipps, die schon gegeben wurden, an: Möglichst viele tolle Sachen mit beiden gleichzeitig unternehmen und wenig Frust aufkommen lassen.)

    Das ist wirklich 'ne verzwickte Situation.


    Würde es vielleicht klappen, dem Junghund eine Futterbelohnung anzubieten, die für ihn hochwertiger als das Spielzeug ist (Katzendosenfutter, Leberwursttube, Harzer Käse, sowas in der Art)? Dann könnstest du mit der einen Hand dem Junghund die Belohnung hinhalten und mit der anderen Zergeln (theoretisch – ich wäre damit wahrscheinlich koordinationstechnisch schon überfordert, aber du hörst dich geübter an ;) ).


    Ansonsten helfen wahrscheinlich nur wieder getrennte Spaziergänge bis der Junhund ein bisschen erwachsener geworden ist.

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    habt ihr eigentlich eine "Obergrenze"? Also anzahlmäßig für die Hunde?


    Meine persönliche Faustregel ist: Nicht mehr Hunde, als Hände, die sich darum kümmern (= ich alleine bleibe bei max. zwei Hunden; hätte ich jemanden, der sich tatsächlich auch vollzeit-verantwortlich fühlt, könnte ich mir auch drei oder vier Hunde in einem Haushalt vorstellen).

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    Mir sind Leute lieber, die ihren Hund vermenschlichen, statt die, die dem Hund jede Gefühlsregung, Trauer, wut, Freude und auch eine Portion Humor absprechen, aber dafür glauben, der Hund hätte nur "Testen", "Rangordung" und "Dominanz" im Sinn. Gerade dieses Dominanzding ist die totale Vermenschlichung - dauernde Statuskämpfe und Konkurrenz sind Primatenverhalten, kein Canidenverhalten.


    Solange man halbwegs die Kirche im Dorf lässt... Hunde verstehen uns mit Sicherheit besser, als wir sie!


    :gut: Seh ich genauso.


    Bei meinem älteren Rüden habe ich manchmal auch das Gefühl, dass er viel mehr versteht als man ihm so zutraut. Gut, der lebt auch schon seit fast zehn Jahren mit mir zusammen, da ist ein bisschen Gedankenlesen wahrscheinlich unausweichlich. ;)

    Meine Jungs tragen Geschirre von Camiro, die machen Maßanfertigungen in allen möglichen Farben, Formen und Größen, und wenn ich mich richtig erinnere, hatten wir das für die Dackeldame auch. Blaire ist sonst auch gut, da habe ich die Halsbänder gekauft. (Die Auswahl der Borten und Unterfütterungsstoffe ist da sogar besser, aber der Y-Gurt gefällt mir beim Führgeschirr da nicht so gut, deswegen wird bei uns lieber Camiro getragen.)


    Meine liebsten Leinen sind Fettlederleinen, für den Junghund habe ich im Moment aber noch eine gummierte Nylonleine, weil mir bei den Fettlederleinen die Karabiner zu massig waren – vielleicht habe ich da aber auch nur beim falschen Hersteller geguckt.

    Im Dorf oder in der Stadt trage ich die verknoteten Beutel entweder in der einen Hand und die Leinen dann eben in der anderen (... was nur geht, wenn ich nur mit meinen beiden unterwegs bin; der gelegentliche Gasthund ist nicht leinenführig), oder ich packe sie in dieses Außen-Netz-Taschendings an meinem Rucksack, das wohl eigentlich für Getränkeflaschen gedacht ist.


    In der freien Natur sammel ich nix ein, sondern schieb die Hinterlassenschaften nur mit einem Stock so weit ins Gebüsch, dass niemand reintreten kann.

    In welchem Alter du am besten anfängst, hängt stark von deinem Hund ab. Mit meinem Großen (mittlerweile ist er Senior) habe ich damals so mit einem knappen Dreivierteljahr die ersten kleinen Übungen gemacht – der war aber auch tiefenentspannt, hat noch nie zum Hibbeln geneigt und konnte andere Hunde und ähnliche Ablenkungen gut ignorieren.


    Der Nachwuchs (dieses Jahr eingezogen) macht bis nächstes Frühjahr überhaupt keinen Sport auf dem Platz. Das liegt zum einen daran, dass die Trainingsmöglichkeiten nach dem Umzug hier miserabel sind und sehr früh z.B. Sprünge in Originalhöhe fordern; zum anderen daran, dass ich keine Tunierambitionen habe und es mir deshalb total egal ist, wie lange er später braucht, um alles zu lernen. (Wenn er und ich dann überhaupt Lust auf Agility haben... Wir werden sehen.)


    Beide sind Aussies – und da ich mittlerweile eine Menge Aussies kenne, die gerade beim Agility in nervtötendes Kläffen verfallen, bin ich da bei meinen eigenen besonders vorsichtig und achte darauf, das jede Art von Beschäftigung ruhig, konzentriert, stressfrei und leise abläuft. :smile:


    Ansonsten schließe ich mich den Vorschreibern an: Fang mit kleinen "Trockenübungen" an, such dir einen netten Verein, wo du dich mit deinem Hund gut aufgehoben fühlst, besuch eventuell Seminare als Teilnehmer ohne Hund – und kauf dir bloß keine Geräte für Zuhause, um ohne Trainer anzufangen. Da kann wirklich 'ne Menge schief gehen.

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    Darum habe ich versucht es zu erklären. Aber wie erklärt man jemandem Gefühle, wenn dieser solche noch nie hatte?


    Vielleicht habe ich mich ein bisschen ungenau ausgedrückt... Ich finde nicht, dass man Gefühle selbst erlebt haben muss, um sie zu verstehen. Es gibt ein großartiges Zitat von Neil Gaiman, warum "write only what you know" ein schlechter Ratschlag ist, vielleicht finde ich das ja noch wieder.


    Was ich damit sagen will: Ich streite ja gar nicht ab, dass es Leute gibt, die mit der Vorstellung eines Seelenhundes glücklich sind und für die das zutrifft. Aber andere Erfahrungen, Entscheidungen oder Gefühlswelten als "Tja, da kannst du eben nicht mitreden" oder "Dann hattest du das eben noch nicht" oder "Das kann man nicht erklären, das muss man erlebt haben" abzutun, ist für mich in einer Diskussionskultur, die so ein Forum nun mal bildet oder hervorbringt, einfach nicht besonders höflich. Nur das wollte ich als kleinen Denkanstoß einbringen.


    ... und damit ziehe ich mich auch zurück. Ich find's ja auch nicht gut, wenn jemand in einem Thread unter Gleichgesinnten mit einer anderen Meinung "stänkern" geht; in diesem Sinne also: sorry! :smile:

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    Ja, ich weiß, jetzt kommen wieder 20 Leute die mir vorwerfen, dann hätte ich eben noch nie einen Seelenhund gehabt.... ich glaube auch nicht, dass ich je einen haben werde, weil ich einfach nicht an so etwas glaube.


    Das würde ich genau so unterschreiben. Ist ja auch nicht schlimm; jeder so, wie er glücklich wird. :smile: Nur als Diskussionsgrundlage finde ich "Das kannst du nicht verstehen!" denkbar schlecht.


    Und ein bisschen OT, aber zu dem Bild mit dem Zitat: Kann mir jemand verraten, wo das angeblich im "Kleinen Prinzen" stehen soll? Soweit ich mich erinnere, spielt in dem ganzen Buch kein einziger Hund mit (nur der gezähmte Fuchs) und wo das Zitat da hinpassen soll, würde mich interessieren. ;)


    (Dass alles, was so ein bisschen nach ganz großen Gefühlen und Facebook-zitierfähigen Sprüchen aus "Der kleine Prinz" stammen soll, ist so eine Modeerscheinung, deren Sinn und Ursprung sich mir einfach nicht erschließt. Dabei mag ich das Buch nicht mal...)