Ein paar Hinweise/Erfahrungen, die dir vielleicht bei der Entscheidungsfindung helfen: Wie ja schon geschrieben wurde, sind Golden Retriever und Australian Shepherd zwei ziemlich verschiedene Rassen – der Goldie ist ein Jagdhund, der Aussie ein Wach- und Hütehund.
Ich habe zwei Australian Shepherds, meine Tante eine Golden Retrieverhündin – der Jagdtrieb ist bei beiden (mein Junghund zählt noch nicht ) vorhanden, aber gut händelbar, d.h. nach langer, sorgfältiger Erziehung (!) können sie alle im Wald freilaufen und sind gut abrufbar.
Worauf man sich beim Aussie einstellen muss, ist die Reserviertheit gegenüber fremden Menschen. Und das heißt nicht, dass sie einfach etwas zurückhaltender sind, sondern dass sie es unter Umständen schlicht nicht dulden, von fremden Menschen angefasst zu werden und sich dann mit allen Mitteln wehren.
Du schreibst, dass der Hund mit zum Stall kommen soll – viele Aussies haben Probleme mit lauten, trubeligen Situationen, weil sie unglaublich sensibel sind. Bewegungsreize wie Pferde, rennende Kinder, Stallkatzen,… das sind alles Dinge, an die man einen Aussie sehr vorsichtig gewöhnen muss und eine Garantie dafür, dass es klappt, gibt's nicht. Wenn du das vorhast, solltest du auf jeden Fall einen Plan B haben, falls es nicht so klappt, wie du es dir erhoffst.
Und zum Schluss: Aussies haben einen Schutz- und Wachtrieb, der deutlich ausgeprägter als der eines Golden Retrievers ist – die schlagen nicht nur an, die würden Eindringlinge auch selbstständig stellen/vertreiben, wenn man sie lässt. Auch das ist ein Verhalten, dass man sehr früh in die richtigen Bahnen lenken muss, sonst hat man ein bis zwei Jahre später einen Hund, der "sein" Auto, "seine" Besitzerin, "seinen" Garten, "seinen" Stall gegen alles mögliche verteidigt.
Es sind tolle Hunde, keine Frage, aber man muss ihre rassetypischen Eigenschaften mögen und damit umgehen können.
(Und ich persönlich finde diese Show-Plüschbomben-Aussies ziemlich furchtbar... Da wird – zumindest meiner Meinung nach – viel zu viel Wert auf Aussehen und nicht genug auf Charakterstärke und Arbeitsfähigkeit gelegt. Dazu kommt, dass sie deutlich schwerer und plüschiger sind, was das Mitlaufen am Pferd nicht einfacher macht.)