1. Du könntest das Geräusch der Klingel normalisieren, in dem du ganz oft am Tag klingelst und danach einfach nichts passiert. Es kommt niemand herein. Niemand geht zur Tür. Ihm wird kein Kommando gegeben. Wenn der Hund bellt(und auch wenn er nicht bellt) wird er wirklich vollkommen ignoriert. Anfangs machst du das, dann jemand anderer aus der Familie. Bei den ersten Malen wird der Hund wahrscheinlich bellen, doch wenn es immer und immer wieder klingelt ohne, dass etwas passiert und ohne, dass der Hund dafür irgendein Kommando befolgen soll oder belohnt wird, dann wird es für ihn so normal sein, wie jedes andere normale Geräusch auch und er wird nicht mehr darauf reagieren. Wenn er auf das Klingeln dann wirklich gar nicht mehr reagiert (bzw. nur noch den Kopf hebt, aber sich nicht einmal die Mühe macht aufzustehen oder hinzugehen), würde ich Fremde bitten, das selbe ebenfalls zu machen. Erkennt er den Unterschied und bellt, wird dies ebenso völlig ignoriert. Die Haustür bleibt zu. Dadurch, dass nach dem Klingeln nie etwas geschieht und es nur einige Ausnahmen gibt, wo jemand hereinkommt kann er nicht einschätzen wann nun tatsächlich jemand kommt und wann nicht.
Beispiel: Klingelt es mit darauf folgendem Besuch pro Tag z.B. 5 Mal, müsste es über 50 Mal einfach so zum Training klingeln.
Folge: Die Reaktion des Hundes sollte schwächer werden, so dass er dann bei echtem Besuch viel weniger bellt- das kann jedoch sehr vom Charakter des Hundes abhängen, so dass das Bellen sich bei einigen ganz einstellt(was du ja auch nicht wirklich willst) und bei einigen nur einen kleinen Unterschied macht
Vorteil: Ein -meiner Meinung nach- ziemlich geringer Arbeitsaufwand. Der Hund steigert sich nicht so sehr in das Bellverhalten hinein, als wenn man ihm Kommandos gibt oder Leckerlies/Belohnung hat
Nachteile: Ich denke, dass Hunde sehr unterschiedlich darauf reagieren, so dass es bei einigen nur einen sehr geringen Unterschied erbringen kann
2. Ich würde parallel zu 1. auch gezielt ein neues Abbruchkommando aufbauen. Wenn dir die erste Methode aber nicht zusagt kannst du auch nur damit arbeiten. Am besten ein Hör- und ein Sichtzeichen. Zuerst in einem gewohntem Raum ohne Ablenkung üben. Wenn der Hund nicht zu abgelenkt ist und einfach da steht und nichts besonderes macht zum Beispiel "Still" sagen und das dazugehörige Sichtzeichen machen und dem Hund ein gaanz tolles Leckerli geben. Das immer üben, wenn der Hund gar nicht bellt. Dann eine Situation nutzen, wenn der Hund bellt(sich aber nicht reinsteigert) und da das Hör- und Sichtzeichen benützen. Hört der Hund auf zu bellen, weil er weiß, dass jetzt das ultimative Leckerli kommt, wieder belohnen. Wichtig ist dabei, dass wirklich Situationen herausgesucht werden, wo der Hund bellt, doch noch gut ansprechbar ist und nicht gleich an der Haustür üben. Da du es nicht verhindern kannst, dass geklingelt wird, würde ich beide Methoden parallel trainieren und das Abbruchkommando erst nach längerem Üben beim Klingeln probieren. Das Kommando wird auch langsam erweitert. Am Anfang bekommt er sofort die Belohnung, dann muss er einige Sekunden warten. Dann eine Minute. Dann mehrere Minuten.
Folge: Der Hund erwartet auf das Abbruchkommando eine Belohnung und hört somit auf zu Bellen
Vorteile: Man hat das Bellen des Hundes mit dem Kommando besser unter Kontrolle
Nachteile: Baut man es nicht langsam und gut auf, wird es wahrscheinlich nicht gut funktionieren.
Wie schon erwähnt würde ich die beiden Methoden miteinander kombinieren. Ich denke dann erzielt man die besten Erfolge, wobei ich denke, dass es natürlich sehr vom Charakter des Hundes abhängt und man deshalb auch selbst abwiegen muss, welche Methode am besten passt- doch Training dauert immer lange und die Erfolge kommen nicht sofort!