Beiträge von Flintstone01

    Was mir bei den meisten Appenzellern, die sich daneben benehmen immer auffällt ist, dass Halter und Hund kein Team bilden. Das ist beim Appenzeller ein Fehler, er sollte sich nicht selbst überlassen werden. Er muss geführt werden, aber in bestimmten Grenzen auch eigene Entscheidungen treffen dürfen. Er möchte mit seinem Halter zusammen arbeiten und leben. Ich weiß nicht, wie ich das beschreiben soll, aber Hund und Halter bilden quasi eine Art Einheit. Mein Appi z. B. versteht mich ohne Worte. Für ihn bin ich ein offenes Buch. Er für mich aber tatsächlich auch :herzen1: .


    Das klingt jetzt sehr nach rosarot und Romantik, aber ich kann es nicht anders beschreiben.

    Das kann ich auch so unterschreiben :smiling_face: . Dieses Gemeinsame finde ich so schön. Z.B. wird bei jeder Wegkreuzung angefragt, wo wir hingehen und dann begeistert in die Richtung, die ich weise, gehüpft. Da bekommt man einfach gute Laune, geht nicht anders :smiling_face: .

    Hier gibt es zum Glück nicht so viele Appenzeller, damit bekommen wir nicht ganz so viele schlechte Meinungen zu der Rasse präsentiert :). Die erste Appi-Hündin bei uns wurde fast 16, die jetzige wird in 3 Monaten 10 Jahre alt - und beide Hunde sind relativ entspannt in ihrem Alltag (großes Haus mit großem Grundstück in Stadtnähe mit gelegentlichem Besuch, der kurz gemeldet und dann beobachtet wird, aber sonst freundlich behandelt wird).

    Aber bei der 2. Hündin habe ich auch bewusst darauf geachtet, dass die Elterntiere in ihren Wesenstests als freundlich beschrieben wurden. Da bleibt noch immer genug angeborene Misstrauen übrig, aber es macht es schon einfacher.


    Wir bekamen & bekommen viel Lob für unsere Hündinnen, die auch beim TA nicht gesichert werden müssen, auch tobende Hunde ruhig passieren können und auch bisschen überraschende Aktionen von Spaziergängern ("Ist das ein hübscher Hund, kann ich streicheln?" *grabsch*) abkönnen. Sowohl Trainer als auch die Hundesitterin waren anfangs negativ eingestellt und haben dann gemeint, dass wir doch besonders nette Exemplare habe für diese schwierige Rasse...

    (Nur im Stall als Begleitung zu meinem Pferd hab ich es leider wirklich versaut, da bekommt die Hündin Stress und fährt zu hoch.)


    Ich finde die Rasse nicht schwierig, aber ich leite auch recht eng an. Beim Spaziergang schaut meine Hündin alle paar Sekunden nach mir, kommuniziert sehr viel mit mir, gerade auch bei Begegnungen / wenn sie sich unsicher fühlt. Da reicht es oft, wenn ich sie anlächel, sie entspannt und gut ist. Das liebe ich auch so an der Rasse, man ist gemeinsam unterwegs und nicht jeder nebeneinander (und wenn ich stundenlang träumen möchte beim spazieren gehen, geht das auch).

    Sieht man auch gut in dem verlinkten Video vom kuhtreibenden Appi (das echt toll ist!), wie sich der Hund immer wieder Bestätigung vom Besitzer holt.

    Kurz mal reinhusch mit meinem Appi (ich bin kaum mehr hier, hab mehr im Forum mitgeschrieben als meine Hündin ein Welpe/Junghund war) - es gibt schon auch die netten :). Ich treffe aber auch (selten, aber doch) Besitzer von Appis oder welche, wo die Hunde im Freundeskreis sind, und viele sind gefühlt überfordert. Gerade wenn die Hunde jung sind und vor lauter Energie explodieren.


    Ich habe die Rasse früher gerne empfohlen, mittlerweile nicht mehr. Einmal, weil unsere erste Appenzellerin wirklich ein Anfängerhund war, die jetzige Hündin aber nicht so unbedingt (ich finde sie trotzdem einfach und bin überschaubar versiert, aber die Rasse liegt mir auch; die Hündin hat viel Energie & ist sehr triebig, bei hoher Sensibilität & gleichzeitig hohem Durchsetzungswillen - das muss man mögen).

    Viel wichtiger ist aber, dass viele Menschen grundsätzlich falsche Vorstellungen von (diesen) Hunden haben bzw. die selbsterziehende Variante erwarten - das geht beim Appi dann schief. Und das quecksilbrige Temperament laut Rassenbeschreibung hab ich noch bei jedem Appi-Junghund gesehen, das sollte man im Idealfall lustig finden oder zumindest aushalten.

    Oh schön, ein neuer Appenzeller hier :).

    Beim letzten Post klingt es eh schon besser, wahrscheinlich spielt sich das ein. Meine Hündin hat das als Welpe auch mal probiert und eine Zeitlang ist sie bei hohem (positiven) Stress auch mal mit der Nase an meiner Achillessehne angekommen. Ich stoppe dann meistens, gebe ein Abbruchkommando und nehme Momentum raus - ich bin und werde keine Kuh :P. Meine Hündin und auch die Appi-Hündin davor haben das Verhalten auch an Pferden ab einem gewissen Erregungslevel.

    Da würde ich bei den kleinen Sennenhundrassen jedenfalls darauf achten - ich hab mal eine Entlebucher mit ca. 2 Jahren getroffen, der sein Herrchen regelmäßig in die Fersen gezwickt hat und der Mensch war schon ziemlich verzweifelt deswegen.


    Ansonsten klingt das ja gut bei euch und nach einem tollen, großen Grundstück! Ich würde die Zeit jetzt auch für gemeinsam Spielen und Entdecken nutzen um eine enge Bindung aufzubauen - Appis binden sich mEn sehr eng, aber haben auch einen unabhängigen Wesenszug, der vermehrt ab der Pubertät dann auftritt. Da hilft eine enge Bindung in manchen Situationen :).


    Noch zum Hinterherlaufen - würde ich auch langsam abstellen. Meine Hündin macht das gerne, sie ist auch ein kleines Kontrolletti. Die hätte nicht von selber aufgehört und auch heute noch hat sie ständig im Blick vor ihre Menschen sind (bei meiner Hündin war das Fenster "ihre" Menschen zu bestimmen nur sehr kurz, ab ca. Woche 15 fing sie an zu fremdeln gegen alle, die sie vorher nicht bewusst positiv wahrnahm - "ihre" Menschen liebt sie dafür sehr, sehr innig).

    Danke, genial mit den schnellen Antworten hier!


    @Cherubina: Das Risiko des Knochenkots war mir noch eher bewusst, aber sie hat hier ehemals gefüllte Markknocken rumliegen, die sie immer wieder ankaut und auch Stücke abbeißt. Die sind halt im Hundeshop gekauft, da hatte ich weniger Bedenken. Bei dem Knochen jetzt war auch viel Fleisch dran, hat eher noch überwogen.


    @SpaceOddity: danke dir :smile: . Manche Risiken gehe ich auch ein (ich spiele z.B. schon mit Stöcken, weil wir viel im Wald gehen), aber Knochen gibt es hier so gut wie nie. Da fehlt mir die Erfahrung. Der Hundezwerg war auch völlig im Himmel und hat noch 10 Minuten nachgesucht, ob sie nicht doch was übersehen hat.

    Ich husch mal wieder rein mit einer Frage:


    wir haben ein Lamm gekocht, der Oberschenkelknochen war da (mit noch recht viel Fleisch dran) und ich hab es dem Hund gegeben. Nach 15 Minuten war ich in der Küche fertig und habe es leider erst dann gegoogelt und gelesen, dass die Knochen gekocht nicht verfüttert werden dürfen. Der Hund hatte den Knochen bereits zur Gänze verputzt.


    Jetzt hab ich das Horrorbild im Kopf, dass die Knochen sie von innen aufschlitzen. absurd oder nicht völlig von der Hand zu weisen?


    (Hund bleibt heute Nacht und morgen vormittag jedenfalls bei mir in der Nähe, oder kann man vorsorglich irgendwas machen?)

    Wenn es dezidiert nicht gestattet ist, würde ich es auch nicht machen.


    Allerdings habe ich letztens mit einer Bekannten, die jahrelang als Maklerin tätig war, über das "Hundeproblem" bei der Wohnungssuche gesprochen. Sie meinte, dass Tierhaltung im normalen Rahmen nicht vom Vermieter verboten werden dürfte, das sei wohl gerichtlich ausjudiziert worden.


    Mein Wissen betrifft allerdings Österreich, vielleicht ist das in Deutschland anders.

    Mit der ersten Hündin kann ich mich nur an einen Angriff erinnern, der andere Hund (Border Collie) war durchaus stadtbekannt. Zum Glück ließ sich der Hund durch Menschen gut beeindrucken.
    Meine jetzige Hündin wurde vor ein paar Wochen angegriffen, allerdings am Grundstück des Angreifers. Da war schon viel Pech dabei.


    Also für über 20 Jahre Hundehaltung und Null Management bei der ersten Hündin ("die machen das unter sich aus") eine wirklich nette Bilanz.


    Wobei ich ehrlich sagen muss, dass Angriffe von Kleinhunden auf meine Appis für mich nicht zählen. Ich war da eher stolz auf meine Hündin, die vor 2 Jahren einen größenwahnsinnigen Rehpinscher im Brustfell hängen hatte und mich angeschaut hat wie sie das jetzt bitte lösen soll (sie weiß, dass Kleinhunde für sie tabu sind). Der Rehpinscher hat das aber schon ernst gemeint vom Gefühl her.

    Vorweg: Ich sehe jetzt nur den Thread hier (d.h. keine Ahnung welche Vorerfahrung die TE hat und welche Wünsche genau). Aber wenn praktische Erfahrungen mit ACD vorhanden sind, das Wesen in den Alltag passt (Genetik siegt wirklich IMMER, nicht unterschätzen!) und Ressourcen und Nerven vorhanden sind um Probleme anzugehen - dann kann man es mMn auch machen.


    Unterschätze nur nicht den Aufwand und wie sehr Probleme im Alltag mit einem Hund an den Nerven zehren. Gerade auch in Zeiten, in denen es eh schon nicht völlig reibungslos läuft (so ein Hundeleben ist hoffentlich lang).


    Ich persönlich kenne leider auch nur ACD, die Menschen im besten Fall ignorant ggü stehen und bei anderen Hunden mit Vorsicht zu genießen sind, da sie aktiv Streit suchen und dann sehr ernsthaft durchziehen.



    Die Frage erinnert mich ein bisschen an mein erstes Jahr mit meiner jetzigen Appihündin. Die Vorgängerin (auch ein Appi) kam als Junghund zu uns und das ging bei aller Unerfahrenheit gut. Da wurde auch nicht gewarnt von Trainern o.ä.


    Diesmal mit dem Welpen hatte ich 2 Hundetrainer, die mir prognostiziert haben, der Welpe wird furchtbar, die sind ja nicht zu händeln, diese Appis, der wird so aggressiv, sieht man ja jetzt schon usw.
    Und ich fand das wirklich schwierig, weil ich da mit dem kleinen Knirps neben mir auch nicht völlig selbstsicher sagen konnte: das wird schon.


    Ist im Großen und Ganzen ganz gut gegangen, die Rasse liegt mir auch bzw. bin ich durch meine Erfahrung mit Pferden in manchen Dingen sehr klar und durchsetzungskräftig. Einiges geht trotzdem nicht mit meiner Hündin bzw. nur mit viel Management - nochmal, Genetik siegt echt IMMER.
    Ob man sich manches antun möchte, muss man selber entscheiden. Dann aber auch durchbeißen, wenn es irgendwie geht.

    Da hast du recht, die Hormone können ein da wirklich ein bisschen durcheinander bringen |) .


    Dass das mit deinem Mann und damit nicht mit dir passiert ist, erinnert mich ein bisschen an die Situation hier. Meine Hündin war immer schon pseudo-dominant, aber bis auf 2 kleine Zwischenfälle in der Pubertät hatten wir das gut im Griff.
    Jetzt ging mein Vater zuletzt mehrere Monate mit ihr und seitdem haben wir das Thema, dass sie gerne mit Getöse auf manche Hunde drauf geht. Der war halt noch die Hündin davor gewöhnt.
    Mittlerweile lässt er sie auf meine Bitte hin nicht mehr zu anderen Hunden hin.


    Ich finde es ein bisschen schade, aber gewöhne mich jetzt eben an die Situation (sie war vorher auch nicht best friends mit allen anderen Hunden, aber hat sich an meine Regel gehalten, dass kein Streit angefangen werden darf).