Beiträge von Flintstone01

    Das mit Treibball schaue ich auch nochmal an, das könnte meiner Hündin auch gefallen :smile: .


    Unsere erste Hündin war wirklich ein Anfängerhund - bei manchen Dingen denke ich heute ein bisschen mit Schaudern daran, wie wir das angegangen sind. Sie war ziemlich unterwürfig und irgendwie völlig unkompliziert in unseren Augen (uns störte z.B. Wachen nie, da wir ein großes Haus hatten, das nicht sonderlich einbruchsicher war - da war so ein laut bellender Hund schon eine gute Abschreckung).


    Bei meiner jetzigen Hündin hat die Züchterin mich schon gewarnt, dass die eher schwierig werden könnte. Die war einfach das "Gfrast" des großen Wurfes, war die Erste auf der Welt und anscheinend der Dominanzzwerg im Wurf. Dafür haben wir das eigentlich ganz gut hingekriegt, bis sie jetzt vor kurzem durch etwas falsches Handling auf lustige Ideen gekommen ist. Zum Glück ist sie, so wie ihre Vorgängerin, auch unglaublich weich ihren Menschen gegenüber und will gefallen.


    Dass die Rüden deutlich schwieriger sind als die Hündinnen habe ich beim Appi öfters gehört. Ist das bei den anderen Sennenhunden auch so?

    Oh schön, noch ein paar Entlebucher-Erfahrungen =) . Ich habe da zum Glück bislang auch echt viele HH getroffen, die sehr glücklich mit ihren "Enterln" waren :smile: . @Oliv2016 : klingt wirklich nach einem Traumhund!



    Aber ist es bei den Appenzeller denn schon häufig so, dass die noch unbedingt mit anderen Hunden was zu tun haben wollen?

    Sagt man ihnen nicht wirklich nach, nein. Meine erste Hündin war sehr rangniedrig und eben das Modell "Anfängerhund" - die hat alles geregelt, sich immer unterworfen ohne hektisch zu werden und bis auf 2 Mal Beißattacken vom anderen Hund ausgehend war da nie was. Und wir haben da kein Stück geholfen sondern glaubten der "Die machen das unter sich aus"-Theorie.


    Meine jetzige Hündin ist eben deutlich anders. Die würde gerne alles kontrollieren - wenn ich die frisch-fröhlich machen ließe, kämen da einige Hunde unter die Räder. Meine Hündin checkt genau ab wie gut ihre Chancen sind und geht lieber auf Nummer Sicher. Jetzt zuletzt leider ein bisschen mehr "drauf" (kein Sabber oder gar Blut bei einem der Hunde, aber eben mit bösem Knurren raufspringen), daher sind Fremdhunde im Moment mein Trainingsschwerpunkt.

    Wow, tolle Fotos!


    Ich mag die Berner Sennenhunde auch echt gerne und finds schade, dass sich so viele gesundheitlichen Probleme bei der Rasse aufgetan haben. Vom Wesen habe ich bei den Berner schon viel erlebt (war eine Zeitlang etwas aktiver in den Sennenhundveranstaltungen, da sieht man doch einige Hunde und redet viel): da waren die gemütlichen Bären genauso wie die kraftvollen und ungestümen Exemplare dabei. Und großteils wirklich freundliche Hunde, die sich gerne durchknuddeln ließen, auch im Trubel mit über 100 Sennenhunden + Besitzern.


    Aber die Größe ist schon ein guter Punkt - z.B. die Hundebox für meinen Appi (doch deutlich kleiner als ein Berner) füllt bei mir den gesamten Kofferraum aus...

    Einen Sennehundaustausch fände ich super - ich glaube wenn nur Appenzeller-Besitzer hier schreiben, wird es etwas "einsam". Ist doch eher eine seltene Rasse.
    Unsere alte Appihündin haben wir mit 8 Monaten bekommen (Rückläufer zum Züchter), gestorben mit fast 16 Jahren. Die Hündin jetzt ist ein Jahr nach dem Tod ihrer Vorgängerin als Welpe eingezogen und ist jetzt auch schon wieder 4,5 Jahre alt.


    - Was gefällt Euch ganz besonders an Euren Appenzellern?
    Dass sie ALLES für ihre Menschen machen würde. Und die unbändige Freude und Energie, die sie jeden Tag aufs Neue ausstrahlen. Beide Hündinnen hier haben wirklich für uns gelebt, wir waren/sind Mittelpunkt ihres Universums.
    Auch wichtig: das pflegeleichte Fell. Leider haaren sie viel, aber gerade bei Gatschwetter freu ich mich, dass man den Hund quasi nur trocknen lässt und dann kurz den Staub abklopft.


    - Was machen/können sie besonders gut?
    Ich finde sie sind sehr leicht zu erziehen, weil sie grundsätzlich bereit sind sich führen zu lassen. Meine jetzige Hündin ist mehr "Sporthund" als die erste Appi-Hündin - die erste Hündin fand irgendwann Fußgehen oder das 10. Mal Sitz nicht mehr so prickelnd. Meine jetzige brennt richtig dafür, was mit mir zu machen - leider bin ich das ein bisschen falsch angegangen. Aber immerhin habe ich für mich gelernt, dass mein nächstes Pferd (mein anderes großes Hobby) kein ausgewiesenes Sportpferd wird - der "Sporthund" jetzt hat mir schon eine schöne Lernkurve beschert ;) . Hier passen sich beide Hunde gut an, wobei die erste Hündin eine echte Anfängerhündin war und die jetzige Hündin schon etwas schwieriger ist.


    - Was gefällt ihnen nicht?
    Hm - meine jetzige Hündin findet andere Hunde, v.a. Hündinnen in ca. ihrer Größe und ihrem Alter völlig unnütz und geht gerne radaumäßig drauf (ohne effektive Verletzung und lässt sich *noch* abbrechen). Das war schon als Welpe absehbar, sie war in ihrem Wurf der Rambo und musste dann auch in Welpengruppen regelmäßig rausgenommen und gedeckelt werden, sonst hat sie alle anderen Welpen kontrolliert (2 blöde Beißereien sind dann auch genau in ihrer Abwesenheit passiert, vielleicht nur blöder Zufall).
    Ich hatte das ganz gut im Griff, leider ist sie nicht so ein Selbstläufer wie die erste Hündin und mein anderer Gassigeher kümmer sich quasi gar nicht, sondern bleibt eher noch interessiert stehen wenn die Hunde beginnen aufeinander zuzustaksen. Die erste Hündin war so unterwürfig, dass nie was passiert ist, die jetzige Hündin ist leider ein "Ich, mir, alles" Typ. Immerhin ohne ernsthafte Beschädigungsabsicht. Aber da gibts jetzt von mir die Parole, jeden Fremdhundkontakt zu vermeiden - gerade wenn ich nicht dabei bin, ist mir das lieber. Auch sonst merke ich einige Lücken, nachdem sie die letzten Monate vermehrt vom anderen Gassigeher ausgeführt wurde.


    Ansonsten hätte meine Hündin sicher gerne mehr Bewegung und Action und mehr Futter (zu ihrem Leidwesen sehr leichtfuttrig :D ). Ach ja, und betrunkene Männer finden beide nicht gut (die erste Hündin vermutlich noch aus guten Gründen).


    - Was haltet ihr für wichtig um einen Appenzeller dauerhaft zufrieden und problemlos zu halten?
    Ansprache von ihren Menschen. Wir haben hier Zeiten mir wirklich sehr wenig Bewegung, was beide Hunde überraschend gut wegstecken. Aber meine letzte Hündin war immer gesund bis zu dem Jahr, als ich für ein Jahr ins Ausland ging zum Studieren. Ich war die Hauptperson für sie. In diesem Jahr hatte sie sehr mit Scheinschwangerschaften und verstopften Analdrüsen zu kämpfen, sie war monatlich beim Tierarzt. Als ich wieder da war, war es wieder okay. Ich habe manchmal den Eindruck, dass die Zuneigung ihrer Menschen ihr Lebenselixier ist.


    - Hat Euer Appenzeller Jagdtrieb? Ist für Hütehunde ja nicht untypisch und war der auch relativ leicht beherschbar?


    Beide Appis hier haben Jagdtrieb und er ist gut beherschbar. Zum Glück, wir haben hier sehr viel Wild und ich gehe viel ohne Leine im Wald. Ich habe die strenge Regel, dass der Weg nicht verlassen wird - wir hatten schon den Fall, dass ein Hase genau vor meiner Hündin hochgeht und in der Panik erstmal 10 Meter auf dem Weg läuft, sie hinterher. Als er einen Haken vom Weg machte, blieb sie stehen und kam zurück. Wenn ich viel Aufregung bei meiner jetzigen Hündin merke, wird sie angeleint - dann ist auch häufig ein Reh in unter 50 Metern Nähe. Frische Spuren über den Weg lasse ich sie schnüffeln, sie bleibt am Weg.


    Vielleicht findet sich ja noch wer, oder auch ein anderer Sennenhundbestitzer? Gerade Entlebucher Sennenhunde müssten ja jetzt doch einige auch hier vertreten sein, die gibt es ja mittlerweile doch immer wieder mal (von häufig würde ich trotzdem noch nicht reden wollen...).

    Guten Tag


    Wegen des Appenzellers habe ich mal die Frage wie es alternativ mit dem Entlebucher Sennenhund aussieht?
    Habe gelesen die sollen etwas ruhiger vom Wesen sein und auch die Bellfreudigkeit wäre da nicht so hoch.
    Hat da jemand Erfahrungen mit?

    Den Entlebucher kenne ich als entspannter als den Appenzeller. Die sind in den letzten Jahrzehnten gefühlt etwas beliebt geworden, ich kenne hier im Umfeld momentan ca. 5 Entlebucher - vor 20 Jahren waren das genauso Exoten wie die Appenzeller.


    Ich habe ca. 50-70 Entlebucher über die Jahre "kennen" gelernt und fast alle Besitzer waren sehr glücklich mit den Hunden. Bellfreudig sind sie auch, aber deutlich weniger Dampf dahinter als die Appis. Einen Entlebucher mit (zu) viel Hütetrieb habe ich in den Jahren kennen gelernt, dazu 2 Exemplare mit unsicherem Wesen und Tendenz nach vorne. Auf die Masse der Hunde waren das aber in meinen Augen wenige Probleme.
    Dafür waren die meisten gefühlt etwas eigenständiger und sturer als die Appis (die mir hier jeden Wunsch von einer falsch liegenden Wimper ablesen - hat seine guten und schlechten Seiten).


    Dalmatiner finde ich persönlich relativ hibbelig. Sonst waren das in meinem Umfeld immer sehr nette und freundliche Hunde, allerdings mit ausgeprägtem Wunsch nach Bewegung.


    RR kenne ich nur wenige und sie sind schon ziemliche Herausforderungen wegen dem starken Jagdtrieb.

    Man muss ja nicht alle Rassen lieben :smile: .


    Die Appis sind schon bellfreudig und haben dazu ein sehr lautes Organ. Ich kann als recht geräuschempfindlicher Mensch trotzdem mit meiner Hündin ganz gut leben, weil ich sinnloses Bellen verbiete. Klappt nicht immer, aber im Wesentlichen bellt mein Hund weniger als z.B. die Golden Retriever nebenan oder die Hovawarts 2 Häuser weiter. Aber ich bin da auch dahinter, weil ich eben auf Geräusche sehr empfindlich reagiere.
    Auch hier wieder: es gibt sicher einfachere Rassen (Appis haben auch ihre Stärken, aber das Bellen empfinde ich persönlich als die größte Schwäche der Rasse).

    @Denan: erstmal guten Rutsch!


    Beim Alleinbleiben haben ja schon einige geschrieben - ich hatte schlechtere Voraussetzungen und habe trotzdem einen Welpen aufgenommen. Ich persönlich habe mich nicht getraut einen TH-Hund aufzunehmen, sondern habe einen Appenzeller Sennenhund genommen, u.a. weil die meiner Erfahrung nach ganz gut alleine bleiben können (ist der 2. Appi hier und beide hatten damit kein Thema).


    Aber: ich glaube nicht, dass der Appi hier wirklich gut passt bei den Wünschen. Habt ihr die Hunde schon mal in natura gesehen? Die sind potenziell sehr aufgedreht und haben Energie für 100. Auch sehr viel "wuchtiger" als z.B. ein Dalmatiner - meine Hündin wiegt 22 kg und spielt am besten mit Hunden mit 35-40 kg, alle anderen überrollt sie (sie ist auch grundsätzlich ein Grobian).


    Dazu bringen sie ein paar Eigenheiten, die man mögen oder zumindest akzeptieren muss, z.B. das Misstrauen bei Fremden. Meine jetzige Hündin würde gerne alle Passanten "abchecken", meine frühere Hündin hat Orte gerne nach einer halben Stunde zu ihrem Eigentum erklärt (z.B. ein Tisch im Gasthaus oder im Reitstall). Das ist ganz gut umleitbar bzw. zu managen, aber man muss halt immer den Daumen drauf haben. Das gibt es mMn einfachere Kandidaten.

    @_laura_: klar spielen Erfahrungen auch eine große Rolle. Aber gerade anhand von Hunden habe ich persönlich verstanden wie stark Genetik sein kann. Klingt blöd, aber wenn du als Pinguin unter lauter Giraffen lebst, macht auch die 1000. Übungsstunde deinen Hals nicht länger.


    Ich habe mit dem Appenzeller Sennenhund eine Rasse mit relativ engem Genpool. Da sitzt einiges an Verhaltensrepertoire so bombenfest, das ist einfach drin. Bei der ersten Hündin dachte ich noch, das Gegenan Erziehen müsste ja wohl gehen. Ging nicht, gab Frust auf beiden Seiten bis ich es verstanden hatte.


    Meine erste Hündin kam auch mit schlechten Erfahrungen zum Züchter zurück. Das konnten wir als (wirklich unbedarfte) Hundeanfänger gut hinkriegen, weil uns hier die Genetik teilweise in die Hände gespielt hat. Sie fand Fremde und v.a. betrunkene Männer nie gut, aber da sie sehr kopfklar war und der Appi auf enge Kooperation mit dem Halter selektiert ist, ließ sie sich sehr bald von uns anleiten.


    Es macht einfach Spaß, wenn genetisch verankerte Verhaltensweisen einem "zuspielen" anstatt gegen einen zu arbeiten.

    Erstmal hat er die TA angebellt :fear:

    Können natürlich alle Hunde machen, aber erstmal anbellen ist sicher nicht untypisch für einen Appenzeller :D .


    Ich persönlich finde die Mischung Appi-Aussie besser als Appi-Border (lasse mich aber gerne eines besseren belehren). Ich empfinde Appenzeller und Aussies nicht als so unterschiedlich wie Appis und Border. Appis neigen zum Wachsamsein, zum Verteidigen von Ressourcen und Territorium und haben dabei durchaus den Vorwärtsgang drin mit einer gewissen Agressivität. Mir hat bei meiner Hündin das Verständnis geholfen wozu sie ursprünglih gezüchtet wurde - bei so großen Tieren wie Kühen ist schnell Angst zeigen nicht die beste aller Ideen.
    Zum Glück lassen sich Appis und Aussies mEn gut anleiten, Appis fahren auch oft SEHR auf Futter ab :smile: .


    Meine Hündin fand in den ersten 2 Wochen auch alle Hunde sehr gruselig und ist die Strategie "Angriff ist die beste Verteidigung" gefahren (sie ist aber auch vom Charakter her ein Rambo). Bei uns waren entweder deutlich ältere, entspannte Hunde oder etwas ältere bzw. schwerere Welpen gut - erstere haben etwas Benimm reingebracht, mit letzteren hat sie spielen können ohne dass der andere Hund unter die Räder kam.


    Weil du noch was zum Maßregeln der Mutterhündin geschrieben hast und ob das vielleicht am anderen Aussehen lag: kann ich mir nicht wirklich vorstellen. Die Züchterin von meiner hat mir erzählt, dass meine Hündin ebenfalls 2 Mal sehr deutlich gemaßregelt wurde von der Mutterhündin mit Festtackern am Boden und schreiendem Welpen. Da lag es aber daran, dass meine als stärkster und dominantester Welpe wohl die anderen 8 Geschwister drangsaliert hat bzw. bereits Ressourcen beansprucht hat. Ich war der Mutterhündin sehr dankbar, so im Nachhinein gesehen ;) . Kann bei deinem Welpen anders sein, aber vielleicht waren es (notwendige) Erziehungsmaßnahmen.


    Jedenfalls wünsche ich dir echt viel Spaß mit dem neuen Zwerg in der Familie und lass ich dich nicht zu viel verunsichern! Bei mir war es der 2. Appi, aber der erste Welpe (die erste Hündin war 9 Monate alt beim Einziehen). Die Hälfte der Hundetrainer hat mir Grauenhaftes vorhergesagt, diese Rasse und dann noch dominant - um Gottes Willen. Und es ist trotzdem ein ganz netter Hund geworden :).