Beiträge von Flintstone01

    Meine Appis umkreisen "Eindringlinge" bellend mit einem gewissen Sicherheitsabstand. Ich habe es hier eh schon mal geschrieben - ich habe keine Ahnung ob meine jetzige Appenzeller Sennenhündin irgendwas machen würde wenn der Fremde einfach weitergeht. Weil wir es nie soweit kommen lassen, sondern uns dann darum kümmern.


    Das Bellen ist aber nicht zu unterschätzen, v.a. auch die Tonlage. Es wird nicht sinnlos gekläfft, aber bellfreudig sind die Appis und dann auch sehr laut.


    Ich habe die Entlebucher als gemäßigter kennen gelernt, wobei im Laufe der Jahre da (selten) Exemplare dabei waren, die sehr ernsthaft und relativ wehrhaft waren.


    P.S.: aber grundsätzlich sehe ich die Sennenhunde schon als klassische Bauernhofhunde. Bei meinen 2 Appis merke ich einfach, dass das wirklich ihr Ding ist.

    @AkkiLeela: ich glaube schon, dass du es schwieriger hast als z.B. ich, weil meine Hündin von Anfang an gelernt hat sich an mir zu orientieren.


    Meine Hündin wendet sich immer kurz an mich bzw. erstarrt sie erstmal, wenn sie einen Menschen bemerkt und komisch findet. Damit kann ich sie z.B. auch gut freilaufen lassen - wir hatten schon den Fall, dass sie ein paar Meter vorläuft und in der für mich uneinsichtlichen Kurve erstarrt, weil dort gerade Hunde mit HH kommen. Ich kann sie dann da auch noch abrufen bzw. abholen.
    Also meine Reflexe sind definitiv sehr normal und reicht für die Appis hier :lol: .


    Edit: Micha&Kira war schneller :smile: .

    Mittlerweile habe ich schon einige Appis getroffen, die sich sogar von Fremden streicheln ließen. Meine Hündinnnen waren das aber beide nicht - meine jetzige Hündin habe ich von der ersten Minute darin bestärkt und die macht es bei Frauen und Kindern mir zuliebe. Ist hier eine Übung wie Sitz auch - manche Menschen denken einfach nicht dran, dass nicht alle Hunde das toll finden. Die erste Hündin haben wir mit 9 Monaten, handscheu und mit Angst vor (betrunkenen) Männern bekommen - die wollte bis zum Schluss nicht von völlig Fremden gestreichelt werden (Gäste waren aber nach 10 Minuten kein Problem mehr).


    Für ihre Menschen leben die Appis aber mit 100% Hingabe. Da geht hier alles.


    Ob sie ernsthaft nach vorne umsetzen würden auch mit Zähnen, weiß ich nicht. Die Appis hier machen im Zweifelsfall viel Radau, sehr körperbetont, aber regeln dürfen dann doch lieber wir Menschen. Wobei wir das immer bestärken, ich lasse nicht entscheiden. Ist sicher schwieriger bei einem Hund, der gelernt hat sich selbst drum zu kümmern.


    Ich glaube ich weiß auch, was mit dem Jodeln gemeint ist. Ist hier ein Zeichen von einem höheren Erregungslevel und ist hier ernst gemeint. Damit startet hier der "da ist wer Fremder auf meinem Grundstück"-Tanz (erst dieses jodeln, dann tiefes Bellen mit knurren und dazwischen Blicke zum Menschen, dass wir uns bitte darum kümmern mögen).


    Ich leite hier sehr engmaschig an - meine Hündin kommuniziert auch auf normalen Spaziergängen sehr viel mit mir. Sind meistens nur Blicke, aber da passiert sehr viel, was für andere so vielleicht nicht merkbar ist. Sie teilt mir oft mit, wenn sie was gesehen oder gerochen hat, wie ich darauf reagiere, schaut ob ich vielleicht für ein Spiel zu haben bin usw. Ich gehe trotzdem oft stundenlang ohne großartige weitere Beschäftigung mit dem Zwerg aber die Interaktion findet meistens statt.


    In einem gewissen Rahmen würde ich dem Appi seine Energieausbrüche auch lassen. Die werden eh (etwas) weniger mit zunehmenden Alter. Was ich schlecht finde: Berührungen von mir dabei. Je aufgeregter der Hund, desto körperlicher wird er hier. Ich kenne eine Appihündin, die beim Agitraining dann das Schnappen des HH angefangen hat. Die Vorstufe davon ist hier das anspringen. Darum erlaube ich meiner Hündin das Rumfliegen neben mir, aber keine Berührung von mir. Bei normalen Spaziergängen ist das Rumfliegen kurz beim Losgehen und danach ist es ein entspannter Hund. Nur Vollgas fände ich auch nicht gut.

    [...]Ich hab hier einen Hund, der flog noch mit 18 Monaten noch für den Satz "Gruppe Danke" 5 Minuten auf Augenhöhe durch die Luft weil es einfach solche Begeisterung auslöste. [...]

    Bei dem Stadium sind wir irgendwie stehen geblieben. Aber auch mit dem Thread hier im Hinterkopf nähere ich mich dem Thema wieder und jetzt schaffen wir schon wieder 3 Schritte Fuß ohne dass der Hund als Übersprungshandlung rumspringt. Ein Erfolg für uns :smile: ! Sitz, Platz, Voran, Hier usw. sind weniger "problembehaftet", das habe ich nicht versaut.


    Noch zum Hundeplatz: bei meinem ersten Hundeplatz waren v.a. Begleithunde, Terrier- und Jagdhunde (bzw. Mischlinge). Es gab 2 Schäferhunde, beides "Problemhunde". Und so wurden auch wir angesehen: ein Hund, der nicht mit anderen Hunden spielen möchte in der Arbeitseinheit und auf Beute RICHTIG triebig wird - das kann ja nur schlecht enden. War eine komische Mischung aus "der Hund ist schon toll" und "die ist aber schon zu triebig".


    Auf dem 2. Hundeplatz wurde mehr gearbeitet, da fand man meine Appihündin eher toll weil sie sich so 100% anbietet und arbeiten möchte. Da hatten wir dann nur das Problem mit dem Hochdrehen in der Gruppe, weil die anderen Hunde eher ein Problem mit der Motivation hatten und ich eben zu spät kapiert habe, dass ich anders herangehen müsste.


    Es ist wirklich nicht immer leicht ein für sich passendes Training zu finden.

    Auch wenn ich mich schon bedankt habe, möchte ich es doch nochmal machen: danke @Querida ! Mir geht es ein bisschen wie AkkiLeela, ich habe durch deinen Post gemerkt dass ich manche Dinge nicht überlegt gemacht habe sondern mich erst geärgert habe als der Hund im Frust schon herumflog. Und mein Hund reagiert auf meinen Ärger mit noch mehr Herumfliegen (schön und unabsichlich konditioniert von meiner Seite).
    Z.B die Belohnung mit Beute - ging ein paar Wochen in der Hundeschule gut und hat die Trainer jedesmal richtig überrascht wie sehr mein Nicht-Gebrauchshund auf Beute abging. Aber das häufige und v.a. sehr aktive Belohnen und Spielen in Pausen war zuviel für sie, UO wurde bald mit "jetzt kommt gleich die Beißwurst" verknüpft und der Hund flog nur so herum.


    Mir war vorher bewusst, dass ich es besser machen muss, aber durch den Post habe ich es nochmal deutlicher vor Augen. Darum danke!

    Danke querida - das Hochdrehen steht bei den Appenzellern in der Rassebschreibung: "quecksilbriges Temperament" bedeutet genau das! Die sind sehr schnell von 0 auf 100 und so ruhig kann man als Mensch gar nicht sein, dass das überhaupt nicht zum Tragen kommt.
    Ich gebe zu, dass ich es bei meiner jetzigen Hündin nicht ganz so im Griff habe, wie ich es manchmal gerne hätte. Bei uns äußert es sich v.a. in Känguruhsprüngen neben mir, teilweise bellen bei sehr großer Aufregung.


    Hier ist Frust ein großes Thema, dazu reagieren Appenzeller SEHR deutlich auf ihre Halter. Die genaue Beobachtung und Einschätzung gehört ebenso zum Appi wie das Hochdrehen. Ich "helfe" mir so gut es geht mit Ruhe, langsamen Bewegungen, "geerdet sein". Letztens wollte ich wieder etwas UO machen und habe dafür Leberwurst verwendet - war ein Fehler. Hier hat Trockenfutter schon eine hohe Wertigkeit. Beißwurst und andere Beute ist hier ein sehr starker Belohnungfaktor. Hohe Stimmlage ist hier ebenfalls zuviel, ruhige Stimmbelohnung ist oft besser.


    Hier funktionieren Suchspiele ganz gut. 5-6 kleine Objekte, die nach mir riechen, auf einer gewissen Fläche verstreut und sie müssen einzeln zu mir gebracht werden. Pro Objekt gibt es ein Leckerli. Die ersten 2-3 Objekte gehen meistens aus der Erinnerung (Hund darf zuschauen beim verstecken), danach sucht sie mit der Nase. Es macht hier einen deutlichen Unterschied ob es nur 4 Objekte sind oder 6. Wir haben das langsam aufgebaut, mit 1-2 Objekten beginnend.


    Noch zur Hundeschule: muss bei dir nicht so sein, aber bei uns ging das ein bisschen nach hinten los.
    In der Hundeschule haben sie bei mir eher aufputschend gearbeitet, die meisten Hunde dort müssen eher "aufgeweckt" werden und "pro Halter" gebracht werden. Appis aufputschten ist aber nicht unbedingt die klügste aller Entscheidungen, wie ich nach ein paar Monaten gemerkt habe. Zumindest nicht, wenn der Hund halbwegs ruhig arbeiten soll. Jetzt ist bei uns etwas der Wurm drin, weil der Hund schnell hochdreht im Frust und ich dann einen kleinen Flugdrachen an der Leine habe, der am Ende des Tages gut Höhenmeter gemacht hat.

    Dass hier einiges im Argen liegt, ist unübersehbar. Mag nur kurz zur Futtermenge was sagen: das kann mMn schon hinkommen bei einem Appenzeller. Das sind sehr leichtfuttrige ehemalige Bauernhofhunde, die verwerten großteils wirklich sehr gut. Meine Hündin kriegt 2 Mal am Tag ca 100g Josera Trockenfutter, dazu mal Leckerli beim Gehen (relativ wenig) und 1-2 Mal pro Woche einen kleinen Kauknochen. Sie hat 22-23 kg und ist definitiv nicht zu dünn.


    Essen ist hier auch ein Highlight und wir mussten da von Anfang an etwas gegenhalten. Meine Hündin würde essen bis sie platzt, wenn sie könnte (aber sie isst "normale" Sachen, manchmal kaut sie auf einem Holz und frisst noch Gras).


    Der Appi hier tut mir leid, das ist definitiv nicht normal. Aber ich denke nicht unbedingt, dass es mit der angebotenen Futtermenge zu tun hat, die brauchen wirklich wenig und sind schnell zu dick.

    @Oskar512: ich kann ganz gut nachfühlen wie es dir geht - so reagiere ich innerlich auch wenn hier über Appis geschrieben und tendenziell (stark) abgeraten wird. Dabei war unsere erste Appi-Hündin DIE Anfängerhündin schlechthin, wo wir wirklich eine Menge Fehler gemacht haben und der Hund hat das alles weggesteckt.
    Aber Fakt ist, dass nicht alle so gut mit den Verhaltensweisen von Hunden zurechtkommen und mit zunehmender Bekanntheit einer Rasse häufen sich dann auch die Problemfälle.


    Ich kenne, wie beschrieben, eine ganze Handvoll von GSS-Haltern - über Sennenhundveranstaltungen, Ausstellungen und weil ich proaktiv andere Sennenhundbesitzer nach ihrem Hund ausfrage, wenn ich sie treffe (weil ich seit 20 Jahren Sennenhundbesitzer bin und sie wirklich gern habe). Und da häufen sich eben manche Punkte.


    Die wenigsten sehen das zum Glück als Problem, nur sollte man es eben wissen. Ich bin heilfroh, dass mein Hund nicht so stur ist wie ein GSS - die GSS-Besitzer, mit denen ich sonst so rede, betrachten lächelnd mein kleines hyperaktives Bündel (im Vergleich) und streicheln glücklich ihren GSS. Alles eine Frage der Erwartungshaltung.

    Sind die aus Metall angenehmer für den Hund?


    Es dient v.a. dem Signalling gegenüber meinem Bruder und seiner Frau, die Hunden schon vor dem Rottweilervorfall in Wien sehr misstraut haben und nun noch mehr verunsichert sind. Das wird auch sehr effektiv den Kindern vermittelt - der ältere hat mittlerweile das Fürchten gelernt (der war völlig ungerührt am Anfang, aber irgendwann sickert die Angst von Eltern doch ein). Und da ist meine stürmische, grobmotorische, schwarze, laute, mittelgroße Hündin mit ihrem Hang das Gesicht abschlecken zu wollen (als Übersprungshandlung) sicher auch nicht hilfreich.


    In dem Sinne muss der Maulkorb nichts "aushalten", aber er sollte halt halbwegs bequem für den Hund zu tragen sein.

    Oh, ihr seid super, vielen Dank!!


    Eine Nummer größer, ist schon mal notiert.
    Ich finde die Seitenstücke sind recht eng anliegend an den Backen. Wie eng sollen denn die Backenstücke sein?


    Hecheln ist wirklich wichtig, die Appis haben irgendwie auch so lange Zungen |) . Aber damit der Hund völlig ungestört hechelt, müsste der Maulkorb ja nochmal doppelt so tief sein wie der jetzige - gibts das überhaupt?