Beiträge von Flintstone01

    Hallo zusammen,


    könnte mir vielleicht hier wer bzgl. der Passform eines Maulkorbs weiterhelfen? Es handelt sich um den Baskerville 7, für eine Appenzeller Sennenhündin. Der Maulkorb muss immer wieder für 2-5 Stunden auf dem Hund sein, er dient allerdings in erster Linie als visuelle Beruhigung (hier ist ja zurzeit eine rechte Hysterie wegen Hunden und leider auch bei mir in der Familie teilweise angekommen). Außerdem soll er verhindern, dass der Hund ein Kind abschleckt, wenn wirklich gerade keiner ein Auge drauf hat (der Hund weiß, dass es nicht erlaubt ist, aber leider ist es letztens doch passiert).





    (Sorry, k.A. warum das letzte falsch herum ist und wie ich das jetzt richtig gedreht bekomme)

    @Wurli: darf ich fragen wie alt der Appi bei dir in der hundeschule ist? Nur aus Neugierde, habe hier ja selber so ein muskelbepacktes Geschoss sitzen (und ich finde, das trifft es sehr gut!). Die jetzige Hündin hier hat 22 kg und setzt die sehr effizient ein. Es durften schon ein paarmal interessierte Nicht-Hundehalter sie oder ihre Vorgängerin (auch eine Appi-Hündin) kurz an der Leine führen oder zergeln spielen und waren IMMER überrascht über die Kräfte die in dem Hund stecken.


    ICH weiß daher auch, dass ich keinen Hund mit mehr als 35 kg haben möchte, weil ich zu unkonsequent bin und z.B. nicht auf perfekte Leinenführigkeit bestehe bei den seltenen Situationen wo sie angeleint ist.
    Und ich will dann nicht so dastehen wie die Besitzer von einem (wirklich sehr netten) GSS-Jungrüden, den wir letztens getroffen haben, und wo das Herrchen mit voller Kraft im Geschirr des Hundes hing, weil der gerne mit meiner Hündin spielen wollte. Ich habe dann die Frau gefragt, wie sie das macht, wenn sie alleine ist - sie weicht großräumig aus und ist aber auch schon mal mitgeschliffen worden vom Hund.


    Man muss einfach bedenken, dass ab einer gewissen Gewichtsklasse Konsequenz absolut notwendig ist. Ich habe auch ein Pferd - das darf mich auch NIE mitziehen, nicht mal dran denken. Aber bei meinem Hund nehme ich mir eben die Freiheit das lockerer zu sehen und genieße das auch.

    Abgesehen von dem Auslauf und dem nicht zu unterschätzenden Schutztrieb (60 kg sind enorm viel, wenn sie sich selbstständig machen!) möchte ich auch noch kurz auf die Sturheit hinweisen. Ich hab jetzt doch ein paar GSS mit der Zeit kennengelernt (Sennenhundbesitzer, gerade von den "Exoten", tratschen gerne mal über ihre Hunde :smile: ) und die Sturheit würde mich persönlich abschrecken.
    Ich weiß jetzt noch, wie ich eine sehr erfahrene GSS-Halterin mit ihrer 3. oder 4. Hündin im Wald getroffen habe beim Spaziergang und sie mir erzählte sie habe gerade eine Stunde mit Rumstehen verbracht - ihre Hündin fand, das wars jetzt mit gehen und wenn über 50 kg nicht mehr wollen, dann wollen sie nicht. Das war eine echt klasse Hündin (die Besitzerin war meine TA und hatte den Hund in der Ordination), aber sie hatte ihren eigenen Kopf. Und das ist in der Gewichtsklasse echt nicht zu unterschätzen.

    Mandelduft: wenn dir sensibel liegt, dann orientiere dich wirklich in die Richtung. Shelties sind tolle Hunde (wenn man nicht sehr geräuschempfindlich ist |) ).


    Wie wärs denn mit einem Pudel? Die gibts in verschiedenen Größen und sind auch sehr leicht für ihre Größe (wegen dem Tragen).


    Die Aussies, die ich kenne, hinterfragen schon gerne. Ich finde sie ähnlich wie meine Appis hier - die sind da, wollen arbeiten, machen und tun. Aber die Tendenz zur Eigenständigkeit ist da und äußert sich öfters mal. Ich finde es lustig und setze mich da auch durchaus vehement durch, aber das muss einem liegen. Ich kann dafür mit sehr feinen Sensibelchen nicht gut (meine jetzige Hündin ist bei allem "Grobian-Benehmen" sehr weich mir gegenüber, das hat länger gedauert bis ich das verstanden habe und das hat ein paar Nachwirkungen).

    Vielleicht kommt die Divergenz der Meinungen eher von der Erwartungshaltung der HH her? Ich könnte mir vorstellen, dass manche (viele?) Eurasier "für einen nordischen" vielleicht relativ beziehungsorientiert sind. Wenn man aber im Kopf z.B. von der Retrieverseite her kommt, ist das noch immer sehr, sehr wenig beziehungsorientiert.
    Ich finde meinen Appenzeller auch relativ ruhig für eine hochreaktive Hütehundrasse - objektiv betrachtet ist sie aber doch eher ein temperamentvoller und eher aufgedrehter Hund und den meisten hier ist meine Hündin deutlich zu reaktiv.


    Spielen mit dem Besitzer ist hier übrigens ganz hoch im Kurs (Hündin aktuell 4), hat die alte Appi-Hündin erst ca. mit 14-15 langsam aufgehört.

    Sorry falls OT, aber woher wisst ihr was passiert wenn ihr nicht eingreift beim Spitz?


    Ich könnte es echt nicht sagen bei den Appis bzw. gehe ich davon aus, dass die maximal zwicken und anspringen, aber nicht richtig beißen. Bellend und knurrend umkreisen oder abpassen (meint ihr das mit stellen?) machen unsere Appis auch, aber hier war ja ein Hund gewünscht, der notfalls auch den Schritt weiter geht, oder?


    (Abgesehen davon fallen die kleinen Sennenhunde weiterhin wegen Hibbeligkeit eher raus.)

    Die kleinen Sennenhunde passen aus meiner Sicht nicht. Eventuell stellen bzw. greifen sie Fremde an, wenn man sie ganz selbstständig agieren lässt, aber hier haben beide Appis v.a. gemeldet und alles andere den Menschen überlassen. Reale Tests mit Einbrechern hatten wir zum Glück nie, auch Besucher lassen sich lieber abholen wenn da 25 kg bellender Hund 2 Meter vor ihnen steht.


    Abgesehen davon ist der Appenzeller sicher um Welten zu hibbelig. Den Entlebucher empfinde ich persönlich als (zu) ruhig (darum hab ich auch den Appi), aber im Vergleich zu einem Chow ist er wahrscheinlich auch zu aufgedreht.

    @HunterBlubb: ich fürchte unser Alltag ist sehr langweilig :hust: . Meistens geht es morgens und abends in den Garten und einmal am Tag gibt es eine größere Runde (zwischen 1-3 Stunden mit ein bisschen spielen und Mini-Übungen, großteils ohne Leine). Manchmal wird die Runde auch durch Ballspielen oder Kopfarbeit im Garten ersetzt, wenn ich müde oder krank bin. Und manchmal durch einen extra Kauknochen, wenn ich ganz faul bin |) ... Am Wochenende gibt es dann häufig längere Runden. Das können wir auch richtig gut :smile: - meine Hündin bleibt unangeleint bei mir, lässt andere in Ruhe, bleibt brav am Weg und auch bei Hofhunden wird deeskaliert ohne hektisch zu sein.


    In der Stadt, bei Freunden oder bei Festen / im Gasthaus habe ich sie selten mit - sie neigt dazu alles kontrollieren zu wollen und bei vielen Menschen auf engem Raum stresst sie sich schon mal. Passiert nichts, ihre Strategie ist dann "lass das Frauchen nicht aus den Augen", aber ich bin entspannter ohne Hund in diesen Situationen.


    Besuch gibt es ca. alle 2 Wochen, meistens mein Bruder mit seinen Kindern im Krabbelalter. Auf die Kinder reagierte die Hündin mit starker Eifersucht, das ist nicht völlig easy-going, aber mit der Zeit besserwerdend. Bei Spannung macht meine Hündin Känguruhsprünge und schleckt als Übersprungshandlung gerne das Gesicht ab - Dinge, die mich nicht störten und darum nicht großartig unterbunden wurden, aber mit Krabbelkindern natürlich ganz schlecht sind.
    Sonstiger Besuch wird anfangs verbellt und dann beobachtet, aber ohne räumliches Kontrollieren (dürfen also auch alleine aufs Klo xD ).


    Früher war ich auch in der Hundeschule, habe die BH gemacht und dann kurz vor der BGH1-Prüfung aufgehört. Agility haben wir auch gemacht, aber da bellt meine Hündin und ich bin sehr geräuschsensibel, darum habe ich das gestoppt. Vielleicht gehen wir irgendwann wieder in die Hundeschule - meine Hündin macht alles gerne, solange es mit ihren Menschen ist, darum nutze ich die Zeit im Moment lieber zum Wandern.

    @HunterBlubb: schön, dass ihr nette Appis kennen gelernt habt! Ich mag die Rasse ja auch (sonst hätten wir nicht den 2. hier sitzen), aber mittlerweile rate ich im Internet auch eher ab als zu, was ich früher öfter gemacht habe. Nach meinem persönlichen Eindruck haben sich die Wünsche der Menschen ggü. ihren Hunden gefühlt etwas verändert bzgl. was ein Hund zu leisten hat.


    Bei der ersten Hündin habe ich damals doch einige Appi-Besitzer getroffen (über Ausstellungen und Veranstaltungen vom VSSÖ) und da kannte ich damals auch kaum Horrorgeschichten, die ich mit der Zeit im Internet gelesen habe. Jetzt treffe ich kaum andere Appihalter.


    Unsere erste Appihündin war auch ein echtes Anfänger-Exemplar - ich darf hier gar nicht schreiben was wir (Familie mit 3 Kindern) teilweise für Unsinn und Fehler mit ihr gemacht haben und das ging trotzdem gut. Meine jetzige Hündin ist nicht ganz so easy, aber die war die Krawallnudel ihres Wurfes, das war also mit Ansage. Und diese Hündin ist im Grunde auch nicht schwierig, nur eben kein klassischer Anfängerhund.


    Ich denke manche haben einfach falsche Vorstellung was z.B. "quecksilbriges Temperament" oder "misstrauisch bei Fremden" bedeuten kann. Ich habe in einem Forum mal mit einer Appihalterin geschrieben, die sich regelmäßig geärgert hat dass ihr Appi knurrt und weggeht wenn fremde Menschen ihn einfach anfassen wollen. Da war vielleicht einfach eine falsche Erwartung an die Rasse.


    Grundsätzlich sind Appis mWn Familienhunde - sie hüteten mit dem Bauern die Kühe, aber keinesfalls non-stop und in der arbeitsfreien Zeit mussten sie am Hof auch auf die Bauersfrau und die Kinder hören. Fremdbetreuung war hier bei beiden Hunden auch kein Problem (kenne noch einen Appi, wo es leider nicht gut läuft weil Menschen in Scheidung und Null Zeit für den Hund - aber Fremdbetreuung war da auch kein Problem)

    @HunterBlubb: bei uns war vor 20 Jahren die Frage auch Labrador oder Appenzeller :smile: . Der Appi wurde es weil die Zuchtwartin vom Labrador abgeraten hat den Labbi regelmäßig 6 Stunden alleine zu lassen, während sie bei den Appis meinten das geht schon, wenn sonst Programm herrscht.


    Gerade beim Appenzeller würde ich unbedingt die Hunde in natura vorher kennenlernen - meine Hündin ist auch vielen zu energetisch und "quecksilbrig" (dafür finden oft Hundesportler sie wieder ganz gut). Ich kenne auch Beispiele, die schief gingen, weil sie den Hund hübsch fanden aber nie einen jungen Appi mal in Aktion erlebt haben bis sie dann so einen "zisch-wusch-flieg-Wirbelwind" an der Leine hatten und richtig unglücklich waren.
    Ich persönlich finde Appis und Aussies ähnlich, wobei die Aussies mMn mehr Ruhe ausstrahlen. Wenn ein Aussie "zu viel" ist, würde ich den Appi persönlich eher lassen.


    Ad Wachen: bitte nicht unterschätzen wie tief manche Eigenschaften sitzen. Ich lobe meinen Hund immer, wenn sie sich von Fremden streicheln lässt, von der ersten Minute an. Trotzdem hat sie mit ca. 15 Wochen gewusst wer ihre Menschen sind und Fremde hat sie ab da nicht mehr gebraucht. Als Effekt meiner Erziehung lässt sie sich von den meisten Frauen, allen Kindern und manchen Männern streicheln. Aber das ist nicht, weil sie das so gut findet, sondern weil sie alles für mich tut.


    Das Wachen ist ebenfalls so tief intus, das könnte ich nicht unterbinden (wir beschränken). Wobei Wachen nicht bedeutet, dass sie Entscheidungen treffen darf - Besuch wird hier durchaus empfangen, aber eben bellend bis wir in Empfang genommen haben.


    Edit: als Ein-Mann-Hunde habe ich sie hingegen nicht kennen gelernt. Hier waren beide Appis Familienhunde - "ihre" Menschen wurden heiß geliebt, der Rest nicht gebraucht (von ignoriert bis hin zu verknurrt). Meine jetzige Hündin hat ca 5 Menschen, die "ihre" sind, dann noch eine Handvoll, die sie freudig von sich aus begrüßt, aber nicht weiter aktiv die Nähe sucht o.ä.