@ThorstenD: ich bin nur noch selten hier im DF, aber hab grad die Frage zum Appi gesehen und dass noch keiner geantwortet hat.
Sorry für denIch empfinde die Beschreibung des Charakters recht wirklichkeitsgetreu.
"Selbstsicher, furchtlos, lebhaft, temperamentvoll" - selbstsicher und furchtlos würde ich bei den Appis, die ich hatte (2 Hündinnen) und die kennen gelernt habe (über 30) nicht ohne Einschränkung unterschreiben. Meistens sind die Hunde nicht ohne Kompromisse vorwärts unterwegs. Meine jetzige Hündin wacht mit viel Getöse und wirkt imposant, aber lösen soll es bitte ich.
Ich finde das Wort "misstrauisch" trifft es besser.
Lebhaft und temperamentvoll passt voll, die Hunde sind sofort da und "Känguruhsprünge" wie meine jetzige Hündin sie immer gerne zeigt, sind nicht unüblich.
Ich empfinde sie nicht als sehr schwierig (im Gegensatz zu manchen Usern hier im DF) - unsere erste Hündin war ein Ersthund in einer Familie ohne viel Erfahrung (wir haben vieles gemacht, wo sich hier alle User einfach nur umdrehen würden). Arbeit gab es nicht, wir sind halt spazieren gegangen und da musste der Hund auch mal mit in die Stadt zum Konzert (natürlich ohne Training, sowas "kann" ein Hund halt) genauso wie regelmäßig alleine bleiben.
Meine jetzige Hündin ist etwas schwieriger, aber die war der dominanteste Welpe in einem großen Wurf und hat eine gewisse "Großkotzigkeit" behalten.
Und auch sie fällt hier zu 95% positiv auf und ich werde oft nett auf sie angesprochen - hört auf mich, lässt Menschen in Ruhe, lässt sich auch von Kindern oder Frauen überraschend streicheln und mit meinem Management sind fast alle leinenfreien Kontakte mit anderen Hunden (hier üblich) problemlos. Sie maßregelt und begrenzt gerne andere Hunde - gibt einen Abbruch und weiter gehts. Bei längeren gemeinsamen Spaziergängen ignoriert sie die Hunde dann.
Ich mache keine Arbeit - nur spazieren gehen mit längeren Wanderungen, hin und wieder Nasenspiele und ansonsten Familienhund sein. Die Hündin wird im Sommer 4 Jahre alt, die letzte wurde fast 16. Beide kennen Fremdbetreuung und sind auch mal mit Leuten unterwegs, die Null Lust haben irgendwas zu trainieren, da sollen die Hunde einfach funktionieren.
Jagdtrieb auf Sicht ist vorhanden, aber nicht groß. Wir sehen hier regelmäßig Wild und der Rückruf funktioniert, obwohl ich den selten übe.
Zur Beobachtungsgabe: mEn beobachten Appis sehr gut. Ich nutze das gerne, meine Appihündin kommuniziert alle paar Minuten mit mir auf dem Spaziergang und in "kritischen" Situationen (sie findet was unheimlich, es kommen einzelne Menschen entgegen usw.) indem sie mich beobachtet. Da reicht ein Lächeln meinerseits oder nur ein Ausatmen.
Kann auch negativ sein - vor einem Jahr habe ich mich gewundert warum meine Hündin beim "Fuß"-Üben am Hundeplatz und bei Ausstellungen plötzlich nur noch als Känguruh unterwegs ist. Ich bin dann draufgekommen, dass ich sie oft anlächle wenn sie so herumspringt, weil ich das grundsätzlich wirklich witzig finde. Jetzt benutzt sie es um meine Anspannung zu lösen - und die wird in so Situationen immer höher, je mehr sie springt.
Beide Hunde hier lieben/liebten ihre Menschen und beobachten genau, wer wie begrüßt werden möchte, wer wie "angesprochen" werden mag und sind oft zu 100% auf uns fokussiert.
Appis sind eine Rasse, die man live kennen lernen sollte falls man ev. Interesse hat - viele Leute sind dann doch vom quecksilbrigen Temperament abgeschreckt (von 0 auf 100 in 0,1 sek., dazu sehr hohe Körperspannung). Dafür stehen sie hier auch schnell parat, weil ich sicher eine ganz, ganz tolle Idee habe (in ihren Augen) und "approved by Frauchen" ist hier ein wichtiges Qualitätsmerkmal :P.