Exakt, es wird extrem viel Scheiße gebaut mit Lebewesen, die sich nicht wehren können. Von den Ebäy-Kleinanzeigen brauchen wir gar nicht erst anfangen, dass man dort nicht erwarten kann einen psychisch wie physisch gesunden Hund zu bekommen ist, denke ich, den hier Mitlesenden klar.
Ich sag auch nicht, dass sich keiner einen Hund aus dem (Auslands-)Tierschutz holen soll, weil die alle Aasgeier sind. Ist ja definitiv nicht so, nur tatsächlich ist es leider auch so, dass es ein paar Kurzgeistige gibt, die meinen hier auf einen fahrenden Zug aufspringen zu können und unter Vorwand des Tierschutzes Hunde aus dem Ausland zu holen und hier zu verkaufen, gerade weil die Käufer das weniger hinterfragen, weil es ist ja Tierschutz und man tut den armen Straßenhunden ja was gutes. Ich bezweifle auch, dass man Straßenhunden tatsächlich immer nur gutes tut, wenn man sie in ein gut gemeintes Leben in Mitteleuropa steckt. Gerade Rumänien war in dem Punkt ja nochmal eine andere Nummer wie z.B. Griechenland, da es in Rumänien ja ein Gesetz zur Tötung aller Straßenhunde gab, sollten die nicht vermittelbar sein. Deshalb kam es ja erst zu den Riesentierheimen, bei denen man dann keinem Hund, der dort leben muss, mehr gerecht werden kann. Ich schätze in solchen Situationen ist es leicht, einen angeblichen Tierschutzverein eintragen zu lassen, sodass man völlig problemlos Welpen LKW-Weise nach Deutschland karren und hier gut an den Menschen bringen kann, der das Gefühl hat, etwas für die Hunde im Ausland getan zu haben. So wird wieder mal ein wirklich guter Gedanke von wenigen Idioten pervertiert was die Folge hat, dass viele Menschen dem gesamten Auslandstierschutz sehr kritisch gegenüber stehen, was bei den seriösen Organisationen natürlich auch wieder negativ aufschlägt. Genau das gleiche wie bei Züchtern. Klar ist es leicht eine Hündin zu bekommen, die immer wieder decken zu lassen und mit den Welpen ein nettes Sümmchen zu verdienen. Deshalb kämpfen die seriösen Züchter, die sich schon selbst harte und teilweise sehr teure Regeln auferlegen zur wirklich bewussten Zucht von gesunden Hunden, permanent gegen Vorurteile an, die die Leute haben, weil es so viele Vermehrer gibt.
Für mich als Interessent beim Hundekauf ist es aber unheimlich schwierig mir im Tierschutz a) eine Organisation zu suchen, die wirklich seriös arbeitet, gerade wenn ich nicht aus der Szene bin und keine persönlichen Kontakte habe, b) einen Hund auszusuchen, der zu mir und meinen Vorstellungen passt und der c) nicht nach einem halben Jahr, wenn er endlich gemerkt hat, hier bin ich zu Hause, hier bleibe ich, plötzlich Verhaltensweisen auspackt, die vorher nichtmal ansatzweise zu erahnen waren. Da ist es wesentlich einfacher, ich suche eine Rasse, die meinen Vorstellungen entspricht und suche gezielt einen Züchter dieser Rassen, der a) alle notwendigen gesundheitlichen Untersuchungen der Elterntiere und evtl. auch der Welpen vornimmt inklusive rassespezifischer Krankheiten, b) die Hunde so sozialisiert, dass der Welpe auf das Leben in meiner Umgebung und Situation schon vorbereitet ist und ich c) sowohl Zuchtstätte als auch Wurf vor der Abholung mehrfach besuchen kann und mir ein Bild der gesamten Situation des Hundes machen kann. Es ist auch einfacher einen solchen Züchter zu finden, da ich erstmal bei den übergeordneten Vereinen schauen kann, an deren Vorgaben sich die Züchter halten müssen. Da ist dann schon einiges einfacher. Klar, komme ich dann zu dem Schäferhundezüchter, der die Hunde dennoch im Zwinger züchtet (auch wenn diese zumindest gesundheitlich komplett durchgecheckt sind) muss ich das mit mir selbst ausmachen, ob ich eine solche Zucht unterstützen möchte. Aber beim Tierschutz ist eben die Frage: Wie bekomme ich denn raus, welche Orga seriös ist und wie es ihr ums Tierwohl geht. Zu großen Orgas finde ich natürlich mehr Infos, aber was ist denn mit einer kleinen Orga, die wirklich liebevoll alle notwendigen Schritte mit ihren Hunden geht, aber im Jahr vielleicht nur ganz wenige vermittelt, weil sie von vorneherein gar nicht viele Tiere aufnimmt. Dann gibt es logischerweise auch nur wenige Meldungen zu diesen Orgas, die aber dennoch sehr gute Arbeit leisten, aber finde ich die? Finden tu ich wohl eher Organisationen die jährlich dutzende bis hunderte Hunde vermitteln und da sind dann wahrscheinlich viele der Meinung, ja, die sind seriös und andere die sagen, sie sinds nicht. Als Käufer habe ich definitiv mehr Sicherheiten beim Züchter.
Da ich davon ausgehe, dass mein Zweithund noch zu Zollys Lebzeiten einziehen wird, wird mein Weg auf jeden Fall zum Züchter führen, weil ich nicht zwei solcher Überraschungspakete hier haben will. Das heißt nicht, dass hier nie wieder ein Tierschutzhund einziehen wird, aber nur nach ausreichender Vorbereitung und Infosammlung. Und zumindest habe ich für mich die Bedingung getroffen, dass ich den Hund dann außerhalb eines Tierheims auf einer Pflegestelle in einem gewöhnlichen sozialen Umfeld, wie der Hund es ähnlich auvh bei mir vorfinden würde, kennen lernen möchte. Da ich mir die Kompetenzen nicht zutraue zu entscheiden, welcher Hund einer Webseite, auch nach Rücksprache mit den Mitarbeitern der Orga, in mein Leben passen könnte, wenn er vergleichbares noch gar nicht kennen gelernt hat, fällt diese Option für mich schonmal komplett raus. Und der Umweg über ein TH ist eben auch nicht optimal, wie bereits festgestellt, da auch dabziemlich viel Mist laufen kann, plus dass der Hund ein zusätzliches traumatisches Erlebnis hatte, indem er aus seiner gewohnten Umgebung herausgerissen wurde um dann eine weite Strecke in einem kleinen Käfig zurückzulegen um dann in einen anderen Käfig mit völlig neuen WG-Kollegen und Eindrücken gesteckt zu werden.
Sicher, Risiken gibt es bei allen Arten an einen Hund zu kommen, aber es gibt dennoch Möglichkeiten die einzelnen Risiken gegeneinander abzuwägen und zu entscheiden, welche man eingehen möchte. Deswegen habe ich für mich die Entscheidung getroffen, entweder TS-Hund von einer Pflegestelle oder seriöser Züchter. Selbst als Pflegestelle mich anzubieten, wäre wohl gar keine gute Idee, da ich vermutlich als absoluter Pfegestellenversager enden würde (und mich vermutlich gerade an die Priblemfälle klammern würde)