Beiträge von Blueberry

    Erste Bestandsmeldung:


    Ich hab das gestern also gemacht. Jedesmal, wenn Meg sich ein Theater erlaubt hat, bin ich rausgegangen. Tatsächlich hat sie jedesmal sofort aufgehört. Sie machte wohl einen ziemlich überraschten Eindruck, meinte mein Mann.


    Grade eben gab es eine Situation, in der ich hätte wetten mögen, dass sie ihn wieder verbellt. Er war in der Küche, ich im Wohnzimmer. Meg hatte sich in den Flur gelegt, der beide Zimmer miteinander verbindet. Als er aus der Küche in den Flur kam, war das eine typische Situation, in der sie ihn immer, grundsätzlich, verbellt hat. Aber jetzt lag sie da und guckte ihm einfach nur nach, wie er an ihr vorbei ging. Ein bisschen angespannt war sie, als würde sie überlegen, ob sie nicht doch lieber weglaufen sollte. Aber sie blieb liegen.


    Ich hab das Gefühl, es könnte helfen. Vielleicht ist sie aber auch nur erstmal überrascht und fängt wieder an, wenn sie es gewöhnt ist, dass ich gehe. Ich mache erstmal so weiter und warte, was passiert.


    :smile:

    Das klingt einleuchtend, denn sie zeigt dieses Verhalten ja nicht, wenn ich nicht da bin. Ich hab das auch noch nie probiert.
    Ich werde das mal versuchen und entsprechend erzählen, wie's gelaufen ist. Danke für den Tipp!


    Eins hab ich aber wohl irgendwie nicht ganz verstanden: Kann so ein Verhalten tatsächlich eine Beschwichtigung sein? Inwiefern wirkt das denn auf einen Hund, der anstelle meines Mannes ist, beschwichtigend, wenn er verbellt wird?

    Was übrigens tatsächlich auffallend ist, ist das, was wir ja schonmal besprochen hatten: Wenn ich sie öfter mal wegschicke, sie also nicht immer in meiner Nähe sein darf, dann wird es besser. Wenn ich mich intensiver um sie kümmere oder sie viel in meiner Nähe sein darf, dann wird es wieder schlimmer.


    Ich hab das in letzter Zeit etwas vergessen und vernachlässigt, weil ich viel mit ihr geklickert habe und immer so glücklich war, dass sie so schön mitmacht.


    Das fällt mir jetzt erst ein. Vielleicht sollte ich daran arbeiten. An mir selbst. Hund öfter wegschicken und auch nach dem Klickern nicht mehr dauernd in meiner Begeisterung beachten.


    Außerdem fällt mir jetzt noch was ein: Meg holt sich in der Tat ihre Streicheleinheiten von meinem Mann selbst ab. Er sollte sie da wohl auch öfter mal ignorieren oder einfach wegschicken und ihr diese Ressource nur geben, nachdem er sie zu sich gerufen hat. Und sie dann auch wieder wegschicken, nach dem Motto "Der Herr hat's gegeben, der Herr hat's genommen." Im Prinzip muss ich selber das auch so machen.


    Hach, Ihr seid einfach immer toll, gebt so schöne Denkanstöße, manchmal müsst Ihr gar nicht viel sagen, dann kommt man von selber drauf...


    Ich werd das jetzt mal einige Zeit so probieren, das mit dem Wegschicken und Herrufen wird mein Mann ja wohl hoffentlich auch auf die Reihe kriegen. Wenn es dann keine spürbare Verbesserung geben sollte, dann kommt der Trainer dran.

    Inzwischen hat mein Mann leider auch gar keine Lust mehr, daran mitzuarbeiten. Also dass er derjenige ist, der sie füttert oder derlei Dinge.


    Hat denn jemand vielleicht einen guten Tipp für einen kompetenten Trainer in meiner Gegend (71263)?

    Vielleicht erinnern sich einige an uns und unser Problem, ich fasse nochmal kurz zusammen:


    Meg ist jetzt etwa vier Jahre alt und lebt seit zwei Jahren bei uns. Vorher war sie ein ungarischer Straßenhund.


    Soweit klappt inzwischen alles ganz gut mit ihr, ich habe jetzt sogar entdeckt, dass sie wahnsinnig gerne lernt und ganz versessen auf das Clickern ist.


    Eine Macke jedoch konnten wir bislang einfach nicht in den Griff kriegen: Das Ausbellen vom Herrchen. Generell schlägt sie gerne mal kurz an, wenn jemand ins Haus kommt (außer bei mir), aber das ist okay, sie hört auch gleich wieder auf. Bei meinem Mann baut sie sich aber regelrecht vor ihm auf, kommt dazu auch eigens angelaufen, macht sich steif und bellt und knurrt, als wär er ein Fremder. Sie ist allerdings immer im Rückwärtsgang, geht also nicht aggressiv nach vorn, sondern weicht absolut zurück und läuft weg, wenn er eine Bewegung auf sie zu macht. Und das, wenn er in der Wohnung auch nur einen Raum betritt, in dem sie schon drin ist, er muss also gar nicht von draußen rein kommen.
    Umgekehrt, wenn er in einem Raum schon drin ist, den sie betritt, ist sie der liebste Kuschelhund der Welt, sie legt sich zu ihm aufs Sofa oder ins Bett, wälzt sich und balgt mit ihm herum und lässt sich von ihm den Bauch kraulen. Wenn er den Raum verlassen will, rennt sie schnell vor ihm raus. Manchmal kommt sie in den Raum dann wieder zurück, und wenn er dann wieder hinein will, geht das Getöse wieder los. Dabei ist es übrigens egal, ob ich mich in diesem Raum befinde oder nicht.


    So. Und jetzt haben wir festgestellt, dass all das nur dann stattfindet, wenn ich mich in der Wohnung befinde. Wenn ich nicht zuhause bin, macht sie gar nichts. Sie läuft zwar immernoch vor ihm aus den Räumen raus, aber sie macht kein Theater, wenn er wieder hinein will.


    Nun ist es natürlich so, dass ich die Hauptbezugsperson bin, aber seltsam ist das Verhalten doch allemal, oder? Stellt sie meinen Mann in Frage, wenn ich da bin? Ist ihr dann nicht so richtig klar, ob er auch ein Boss ist oder eher sie selbst? Anders kann ich mir das nicht erklären, was meint Ihr?

    Zitat

    Wenn du im Haus übst, lass Meg an der Leine (erst relativ kurz, dann ne Schlepp), wirf den Ball und sobald sie ihn hat, ziehst du sie sanft aber flott zu dir (wie gesagt, erst ganz kurze Entfernung!) und gibst ihr ne Belohnung, wenn sie mit Ball bei dir ankommt.


    Vielen Dank, das ist ja so genial einfach, dass ich da niemals draufgekommen wäre... so mach ich das ab sofort.


    Aber mit den mehreren Dingen habt Ihr Recht, ich hatte mir das noch gar nicht so richtig überlegt. Ich hätte halt bei jedem Gegenstand wieder von vorne angefangen. Ding berühren, Ding mit der Nase anstupsen, Ding ins Maul nehmen (und nicht damit weglaufen), Ding in die Hand abgeben, das Ganze benamsen. Und mit dem nächsten Gegenstand wieder von vorne. Eigentlich lernt der Hund dann ja wirklich für den selben Vorgang zig Kommandos. Aber ist das wirklich so? Oder ist es für den Hund jedesmal was anderes, weil's ja ein anderer Gegenstand ist?

    Ist auch die einzige Möglichkeit, die mir einfällt... na ja, vielleicht hatten die bei Wetten Dass das ja auch so gemacht und ich hab ich verkehrt erinnert.


    Jetzt hab ich grade ein akutes Problem beim Üben:


    Meg nimmt ihren Ball inzwischen ins Maul, das ist wunderbar, aber dann dampft sie leider jedesmal damit ab, legt den Ball in einem anderen Raum ab, kommt dann ohne Ball wieder und meint, sie hätte das ganz toll gemacht.


    Wie kann ich denn da weiter verfahren, denn der nächste Schritt müsste ja eigentlich sein, dass sie mir den Ball gibt?

    Sowas gibt's tatsächlich? Hund hat Angst vor Plüschtieraugen?


    Das glaub ich bei Meg eigentlich weniger. Die Tiere liegen ja nicht erst seit Neuestem da, eigentlich kennt sie die schon lange. Und wenn sie Angst davor hätte, hätte sie die doch bestimmt nicht genüsslich verspeist, meinst Du nicht?


    Die Tür ist jetzt für alle Fälle mal zu. Mich hätte es einfach mal interessiert, warum sich da plötzlich eine Frustsituation ergeben haben könnte. Aber das kann man so einfach übers Internet wohl eh schwer bis gar nicht klären...