@anfängerinAlina
Oh, hab mich wohl etwas missverständlich ausgedrückt
Die Hunde, die wir hier Treffen, sind meist die gleichen. Das Städtlein ist recht übersichtlich. Unser Gegenüber sind meist die deutschen Haushunde.
Lupo als TS-Hund ist hier schon eine Seltenheit
Zur Freilaufwiese und seinem anfänglichem Verhalten:
Als Lupo hier eingezogen ist, war er schon ein kleiner unerzogener, sehr grobmotorischer, sehr frecher und noch viel sturerer Bengel.
Vorher in der Pflegefamilie lebte er mit einem weiteren Beagle und einem Dackel zusammen. Beide älter als er. Beide feste Familienmitglieder. Die 'Rollen' in der Familie waren soweit eigentlich klar. (Ich mag dieses Rollengehabe nicht, möcht mich nur klarer ausdrücken)
Lupo hat das Verhalten des Dackels nicht groß tangiert. Wobei dieser ihm schon die Meinung gegeigt hat, dies - ums menschlich auszudrücken- von Lupo aber nur belächelt wurde.
Der Beagle hat unter Lupo gelitten. Lupo tanzte diesem auf der Nase herum, machte ihm das Futter und die Aufmerksamkeit/Zuwendung streitig.
Lupo war richtig schlimm futterneidisch - auch dem Menschen gegenüber. Hatte ich was essbares in der Hand und vorallem sein Fressen - hat er geschnappt.
Stell ihn dir wie einen kleinen Macho vor.
Als er dann eben hier einzog, er sich an uns gewöhnte und man nach mehreren Monaten auch mal Gassi oder Autofahren konnte, ohne dass er direkt ausbüchste - fingen wir an auf die Hundewiese zu fahren.
Anfänglich dachte ich noch "Der setzt sich durch - da hab ich keine Bedenken"
Aber direkt die erste Begegnung im Freilauf lief schief.
Der andere Hund kam freundlich mit Spielaufforderung entgegen. Passiert ist überhaupt nichts. Lupo legte sich hin, unterwarf sich. Es kam zu keiner wirklichen Begrüßung. Zu Haus hatte ich einen wahnsinnig geknickten Hund, der sich eine Woche lang nicht mehr aufs Sofa traute.
Die zweite Hundebegegnung lief dann mit einem frechen Rempler Lupo seits ab, die mit einem schroffem Wuff des Gegenübers quittiert wurde. Lupo legte sich hin, unterwarf sich. Kein weiterer Kontakt - eine Woche lang wieder nicht aufs Sofa getraut und ständig geheult. So lief das ein paar Mal ab. Zwischenzeitig waren wir in der Hundeschule.
Er rempelte die andreren Hunde an, machte auf dicke Hose, stahl die Leckerlis - kassierte nie mehr wie ein schroffes Wuff und das Dilemma begann von vorn.
Nach 5 Hundeschulbesuchen und Lupos Verhaltensänderung von "ich mach mich zum clown" in "ich leg mich in die Ecke und warte bis alles vorbei ist" sind wir gar nicht mehr hin.
Auf der Hundewiese gabs dann die ersten Hunde, die das Verhalten von Lupo ausnutzten und ihn direkt bestiegen.
Und da habe ich dann angefangen ihn zu bestärken. Mal dagegen zu wuffen. Natürlich darf mein Hund kein frecher Möchtegernproll sein, aber dass ich dann dauernd einen geknickten Hund hab, kann ja auch nicht sein.
Ich glaube, dass Lupo einfach die Sprache nicht verstand. Wir hatten dann einen anderen Hund zur Verfügung, der besser agieren konnte und Lupo das spielerisch beigebracht hat. Dass nicht jedes Wuff gleich im Chaos endet. Dass dieses Wuff Grenzen aufzeigt. Dass er sich beim Aufreiten mit Wuff wehren kann unf vorallem, dass wenn ein anderer Hund einen Napf leer isst, ein lieber Mensch kommt und ihn wieder auffüllt.
Wobei der Futterneid immernoch schlimm ist.
In der Pflegefamilie war er einfach selbstbewusster. Hat auf Hund und Mensch geschissen und sein Ding unter anderem auch mit Gewalt durchgezogen. Wenn der Dackel ihm die Meinung gegeigt hat, wars ihm egal.
Natürlich hatten wir in den Monaten vor der Hundewiese auch Hundekontakt. An der Leine und meist ohne Probleme. Das 'schlimmste' Problem was wir hatten, war lediglich die Begleitung beim Gassigehen durch andere Hunde mit/ohne verloren gegangenem HH.
Da war nichts mit Unterwerfen. Zu Hause heulen. Eher hat er da noch den Macho markiert.
Und daher meine Frage, ob nun der deutsche Haushund oder ein ehemaliger Straßenhund (durch menschliche Prägung) eher verweichlicht ist und schlechter kommuniziert.