Hallo,
das wird jetzt hier sehr lang, weil ich denke ein paar Hintergrundfakten sind für euch wichtig.
Fakten zum Hund um den es geht:
Name: Nerida
Alter: 3 Jahre
Rasse: Labrador Mix
Gewicht: 20kg
Größe: 47cm
Kastriert: Ja, wobei scheinbar ein Eierstock drinnen geblieben ist
Geimpft: Ja
Woher kommt sie?
Wir haben sie aus dem Tierheim und laut diesen, war sie ein bulgarisches Straßenmädchen, was gefangen und in der Tötungsstation gekommen ist. Anhand ihrer Zitzen war sie wohl mindestens trächtig und wurde beim kastrieren gleich ausgeräumt.
Nerida ist hier Zweithund.
Wohnlage;
Mitten in einen kleinen Dorf. Kein Stadtlärm usw. ab und an ein Fußballspiel ein paar Staßen weiter, spielende Kinder in der Straße, Rasenmäher und Baugeräusche.
Nerida lebt in einen großen Haus mit großen und komplett gesicherten Garten. Das Haus hat ein Untergeschoß, ein Erdgeschoß und ein Obergeschoß. Sie läuft keine Treppen daher spielt sich ihr Leben im Erdgeschoss ab.
Im Erdgeschoss ist das Schlafzimmer meiner Mutter (Türe ist Nachts offe, das Hundemädchen darf im Bett pennen), dass Wohnzimmer (Hund darf auf der Couch pennen), Ess- und Küchenbereich sowie ein kleines Bad. Eine Abtrennung von Flur und Haustüre gibt es nicht.
Nerida kann inzwischen das Kommando Komm ganz gut. Besonders verstärkt wird das Kommando derzeit unter Leckerlie einsatz trainiert (Nerida ist sehr verfressen), sie kann Sitz und Platz, sowie winzige Ansätze von Touch, dazu noch Nein in den ersten sehr positiven Ansätzen. Nebenbei noch ´Ist genug´ .
Mit Nerida kann man alles machen. Alles. An den Pfoten anfassen, überall antatschen, sie knuddeln, rumschieben, alles kontrollieren Augen, Ohren, Mund, man kann ihr das Essen (bisher) aus dem Mund rausziehen, laute Geräusche erschrecken sie kaum. Sie ist Stubenrein (außer einen ich bin suuuuuuper aufgeregt malör) und kann ca. 2 Stunden alleine gelassen werden. Sie will nur kuscheln, kuscheln, kuscheln (Alternativ; Fressen, fressen, fressen). Draußen läuft sie an der Schlepp, sie ist offenbar eine kleine Spurjägerin, auf die ersten Meter ist sie kaum bis gar nicht Ansprechbar, da lassen wir sie auch erst mal ihre Umwelt erkunden, auf dem Rückweg wird sie Ansprechbarer und reagiert auf das Kommando Komm auch schon annehmbar.
Grob gesagt also für einen bulgarischen Straßenhund der fast in der Tötung gelandet ist, ein absoluter Glücksgriff
Dennoch gibt es natürlich noch Dinge, an denen wir Arbeiten müssen;
Madame meldet. Und oh, wie sie meldet. Diese Dame hat ein Stimmorgan, dass mit Sicherheit bis China durchdringt.
Also Madame läuft so durch den Garten, steht friedlich bei den Meerschweinchen, kommt zu uns zum Kuscheln und da ist es; der Feind auf dem Balkon. Nachbarn haben die Nase rausgestreckt und gießen ihre Blümchen. DAS geht gar nicht. Nerida rennt unter lauten Gebell los um den Feind zu vertreiben. Abrufen klappt zwar manchmal, aber dann bellt sie eben neben Frauchen aus weiter.
Alternativverhalten vorschlagen: Hör auf zu Bellen und komm her und mach Sitz. Wird auch, je nach Nervositätsgrad auch gemacht. Keks gibts dafür auch. War ja dann leise gekommen und leise auf den Arsch gesessen, aber dann gehts schon wieder los. Feind nähert sich erneut dem Blumen.
Die Nachbarn sind zum Glück sehr freundlich, wir haben mit ihnen darüber halt auch schon gesprochen und sie sind der Meinung, dass wo ihre Kinder lärm machen dürfen, stört so ein bisschen gekläffe auch nichts.
Yuukan meldet auch mal. Wenn der Postbote kommt stürmt er bellend runter, aber sobald wir abrufen oder zu ihm runtergehen und anfangen mit dem Postboten zu quatschen hält er sofort die Klappe und bringt dem verbellten Postboten zur Versöhnung den Ball.
Madame will keine Versöhnung, Madame will das man aus dem Dunstkreis verschwindet. Aber pronoto.
Ich habe übrigens keine Ahnung was Madame macht wenn das verbellte Objekt beschließt in den Garten zu laufen und bete, dass unser lebensmüder H*mes Bote das nicht ausprobiert.
Kann auch sein das Madame sich dann in höchster Unterwürfigkeit zu seinen Füßen wirft.
Katzen werden auch gerne unter Getöse verjagt, wunderschön in der Frühschicht, wenn ich sie um 5 Uhr morgens rauslasse.
Da hilft nur Abruf oder an die Schleppleine und dann eben zurückangeln. Auf Nein oder Ist genug, reagiert sie da bisher eher Mager.
Gestern fand sie den Jubelsturm des Fussballplatzes wohl gruselig und begann zu bellen. Nachdem ich sie kommentarlos (nachdem sie kommandos ignorierte) eingesammelt und ins Haus befördert habe, hat sie da rund 10 Minuten weitergebellt oder geknurrt. Hab es versucht auszusitzen, bin auch mal runter und dann erst hochgekommen als sie 15 Sekunden ihre Schnute gehalten hat.
Als ich dann oben war hab ich mich auf das Sofa gesetzt und Madame hat sich still zum kuscheln angeschmiegt.
Wo sie noch bellt:
- Wenn jemand kommt. Abruf hilft hier meistens
- Wenn etwas um den Garten rum zu hören ist (wie beschrieben)
- Wenn sie etwas möchte, was sie noch nicht bekommt (nur ein kurzes johlen) > Da warten wir immer bis sie die Schnute hält, bellende Hunde bekommen nichts.
Ich denke am nervigsten ist es, dass sie jeden Murks gefühlt mit stundenlangen Gebelle kommentiert draußen.
Beim Spaziergang im Feld fernab vom Dorf macht sie keinen Mucks.
Problem ist: Der Haupteil des Tages kümmert sich meine Mutter um den Hund, weil ich und der Freund meiner Mum arbeiten (ich in Schichte). Meine Mutter ist Frührentnerin und kann zwar Laufen, sich selber versorgen usw. aber nicht 50 Millionen mal Fake aufstehen oder sonst was machen.
Würde mich über Ratschläge freuen
LG
Manu