Hach, ich lese wirklich zu gerne in diesem Thread
Als ich das letzte Mal hier geschrieben habe, hab ich noch mit meiner Hündin alleine in Berlin gewohnt, wo es halt nicht wirklich gruselig war, da alles hell beleuchtet ist und man eigentlich immer jemanden antrifft, selbst wenn man noch so spät Gassi geht. Vor nicht ganz einem Jahr sind Lucy und ich mehr oder weniger aufs Land gezogen und wohnen bei meinem Freund und seinem Hund in einem kleinen Ort, der nur knapp über 2000 Einwohner hat und rings herum den Teutoburger Wald.
Erstaunlicherweise (weil ich so ein Angsthase bin ) haben wir noch nichts wirklich gruseliges erlebt. Nur seit ein paar Wochen fällt mir jeden Abend auf der letzten Pipi-Runde etwas auf.
Wir haben hier in der Straße ein Haus, schräg gegenüber von uns, an dem ich immer auf dem Rückweg vorbei komme, egal welche Runde ich gehe. Ich muss sagen, dass ich dort noch nie jemanden gesehen habe. Heißt, es geht keiner rein, keiner raus. Es steht nie ein Auto davor. Die Post hält irgendwie auch nie dort. Zumal abends immer die Rollläden runtergelassen sind.
Bisher habe ich mir auch noch keine Gedanken darüber gemacht bzw. noch nie bewusst drauf geachtet. Eben hab ich mal meinen Freund gefragt, der hier seit ca. 2 Jahren wohnt, ob er was weiß. Er meinte nur, dort wohnen wohl Leute. Er hätte die aber, jetzt wo ich ihn frage, auch noch nie gesehen. Jedenfalls nicht das er wüsste Das ist schon eher seltsam, da hier eigentlich jeder jeden kennt.
Nunja....seit ein paar Wochen fällt mir nun folgendes auf: Wenn ich abends mit beiden Hunden die letzte Runde gehe, darf Lumpi (Hund meines Freundes) frei laufen, Lucy muss an der Leine bleiben (sonst Hasenjagd ). Sobald wir am Ende unserer Runde an dem Haus vorbeikommen, beschleunigt Lucy ihren Schritt, was ich an der Leine natürlich merke. Kaum sind wir dran vorbei, bleibt die JEDES MAL stehen und starrt in die dunkle Ecke des Hauses, die hinten herum in den Garten führt.
Sie knurrt nicht oder wirkt ängstlich oder aufgeregt. Nein, sie starrt einfach.
Ich fordere sie dann immer mit "weiter" auf, wieder loszugehen, weil mir jedes Mal ein kalter Schauer den Rücken runter läuft, wenn ich ihr Verhalten sehe und versuche, in der Dunkelheit etwas zu erkennen. Die Straße ist allgemein gut beleuchtet, aber diese Seite ist immer dunkel.
Wenn wir dann bei uns vor der Haustür sind, dreht sich Lucy auch immer sofort um und starrt zurück in genau diese Ecke, die man halt auch von da aus "einsehen" kann. Ich ziehe ihr das Geschirr immer generell draußen aus, weil es dort auch liegen bleibt. Normalerweise zappelt sie da gerne labbitypisch rum und freut sich. Nur abends nicht. Sie steht dann vor der Tür, starr, während ich ihr das Geschirr runterziehe und bewegt sich keinen Milimeter. Wenn ich dann die Haustür aufmache, muss ich sie manchmal mehrmals ansprechen, bis sie sich umdreht und reingeht. Ich werfe meistens noch mal einen Blick zu dem Haus und erwarte irgendwie jedes Mal, dass sich irgendwas in dieser dunklen Ecke bewegt - was natürlich nie der Fall ist. Aber ich bin jedes Mal froh, wenn ich die Tür zu habe
Lumpi merkt von dem Ganzen rein gar nichts. Der ist fröhlich wie immer. Allerdings ist er auch schon 12 Jahre alt und hört/sieht nicht mehr so gut.
Keine Ahnung, was meinen Hund dort so derart in den Bann zieht, aber es ist wie gesagt erst seit ein paar Wochen so. Und da nur ich mit ihr die letzte Runde gehe, kann ich auch sagen, dass da noch nie was (für mich sichtbares) gewesen ist. Also auch kein Tier oder so. Denn da ist sie immer gleich auf 180. So ruhig und starr sehe ich sie quasi nie.
Es kann auch nicht nur an der Dunkelheit liegen. Denn wenn wir gegen 18 Uhr unsere Runde drehen, ist es auch dunkel und menschenleer in der Straße. Und da verhält sie sich nie so. Geschweige denn tagsüber. Wahrscheinlich werde ich nie herausfinden, was sie da sieht....spät abends in der Dunkelheit....