Naja, inwiefern man das als anstrengend empfindet, ist ja immer eine Sache der persönlichen Einstellung. Wenn man dreimal am Tag jeden Gassigang analysiert und alles aufzählt, was heute schlecht lief, gibt es natürlich schnell ein Bild, das evtl frustriert und problematisiert und wo Schlüsse gezogen werden, die vielleicht gar nicht so weitreichend sind, wie man annimmt.Ich bin da wahrscheinlich eher locker und kann mich rückblickend eher an wenige wirklich schlechte Tage erinnern (oder ich verdränge einfach unglaublich gut ). Haben wir einen schlechten Tag (bzw ich einen unaufmerksamen), versuche ich den abzuhaken und am nächsten Tag neu zu starten.
Was ich nicht so leiden kann, ist wenn man dem Hund Eigenschaften zuspricht, die ihm quasi immer die Schuld zuweisen, anstatt erstmal das eigene Verhalten zu reflektieren. Dass man manchmal Frust schiebt, weil einige Dinge an dem Tag nicht richtig gelaufen sind, kann ich völlig verstehen. Dass aus einem Hund aber eim Problemhund gemacht wird, weil man selbst vielleicht eher gestresst, überfordert usw ist, sehe ich in meinem Umfeld immer häufiger. Hundehaltung ist heutzutage so unentspannt geworden. Einerseits kann ich das bei den heutigen Anforderungen verstehen, andererseits würde ich begrüßen, wenn nicht jeder Spaziergang auf die Goldwaage gelegt wird. Dabei erwische ich mich auch selbst immer wieder.