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Herzlich willkommen im Dogforum!
Ich werde versuchen auf all deine Fragen einzugehen, sage dir aber vornherein, dass das alles lediglich meine eigene Meinung ist.
Vorneweg, zu all deinen aufgeführten Punkten, die du besprochen haben möchtest gibt es jede Menge "für" und "wider" / "pro" und "contra" und je nach dem mit wem du redest, bzw wer dir hier antwortet werden die Antworten sehr sehr unterschiedlich ausfallen....
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ich habe nun, seit dem ich mich hier angemeldet habe viel im Forum gestöbert und einige der ganzen Threads gelesen, tja nun bin ich ganz schön verunsichert, denn in vielen Threads wird immer wieder geschrieben, wie schlimm es ist wenn man einen Hund impfen lässt und dass sehr viele Krankheiten auf die Impfungen zurückzuführen sind. Ist aber das impfen nicht wichtig? Auch zur Eindämmung von Seuchen und sich verbreitenden Krankheiten? Sind die Impfungen nicht verbessert worden in den letzten Jahren? Man kann doch z.B. eine Hundeschule mit ungeimpften Hund gar nicht besuchen, oder? Sind die Impfungen wirklich schädlicher als die Krankheiten vor denen sie schützen?
Ich finde das impfen wichtig, sehr wichtig sogar! Ich denke es wird vergessen wie gefährlich und unschön einige der Krankheiten sind und ich möchte meinen kleinen Teil dazu beitragen, dass manche Krankheiten hier nicht mehr auftauchen und nicht mehr existent sind! In meiner Meinung ruhen sich Impfgegner darauf aus, dass andere ihrer Tiere und sich impfen lassen und so einen Ausbruch von Krankheiten verhindern. Ich und meine Tiere sind geimpft.
Ich kenne keine Hundeschule die ungeimpfte Hunde annimmt, aber das ist die Entscheidung der HuSchu, denn sie macht in diesem Fall von ihrem Hausrecht gebrauch, gesetzlich ist das nicht geregelt.
Ich streite nicht ab, dass es zu Impfschäden kommen kann, aber ich vertrete die Meinung, dass ein Ausbruch einer der Krankheiten, gegen die wir impfen können wesentlich mehr Opfer einfordern würde, als die Opfer der Impfungen.
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Genauso geht es mir beim Thema Kastration, ich habe noch nie soviel darüber gelesen, wie schädlich eine Kastration für den Hund ist, egal ob Rüde oder Hündin und hier auch oft gelesen, dass man ein Tier niemals kastrieren lassen sollte.
Aber auch hier bin ich irgendwie hin und her gerissen, denn grade Tierschutzhunde z.B. sind doch eigentlich so gut wie immer kastriert, warum macht man das, wenn es so schlimm ist für die Tiere? Und sind nicht z.B. Kastrationsprogramme in Ländern die so furchtbar viele Streuner haben etwas sehr sinnvolles und auch gutes? Was ist mit den Erkrankungen, denen man vorbeugt, wenn kastriert wird? Sind die weniger schlimm, als die Folgen einer Kastration?
Kastrationen sollten ohne eine zwingende Indikation nicht durchgeführt werden. Ich bin der Meinung, dass es einigen Hunden nach einer Kastration wesentlich besser gehen kann, als vorher, aber das kann ja genauso umgedreht der Fall sein und der Hund leidet unter der durchgeführten Kastration.
Kastrationsprogramme bei Streunern sind in meinen Augen das Mittel der Wahl um die Überpopulation der Hunde auf den Straßen einzudämmen! Egal ob Rüden oder Hündinnen. Es gibt nicht genügend Plätze für all diese Tiere! Das hat aber mit der Situation eines Haushundes in Deutschland nicht so ganz viel gemein, ich denke das sind zwei unterschiedliche Paar Schuhe.
Ich weiß nicht genau wie es sich bei der Kastration mit der Vorbeugung von bösartigen Erkrankungen verhält, habe keine Zahlen dazu im Kopf keine Prozente die ich dir nennen kann, ob das Risiko signifikant kleiner ist, oder ob man nicht viele Dinge so oder so bekäme, ob nun mit oder ohne Kastration. Da halte ich mich raus, da gibt es bestimmt einige andere die dir genauer auf diese Frage antworten können!
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Und Zecken, ich lese, wie giftig Spot-Ons sind und dass die Tiere keine Halsbänder tragen sollten, stattdessen Kokosöl (auf das aber auch in einem Thread allergisch reagiert wurde) und Schwarzkümmel etc. Sind das einfach nur Erfahrungen, dass das gegen Zecken hilft, oder gibt es dazu auch Tests und Studien wie zu den Spot-Ons und Halsbändern? Wie ist das mit den durch Zecken übertragen Krankheiten, sind die nicht sehr gefährlich? Was bringt es, wenn ich die Zecken ziehe, aber mein Tier sich schon angesteckt hat? Sind da Spo-ons z.B. nicht sogar etwas gutes?
Ich persönlich halte nicht so ganz so viel von den ganzen „Alternativen“ gegen Zecken und Co, aber wenn jemand diese verwendet und sie dem Hund helfen, dann ist das doch auch völlig in Ordnung, ich kann nur nicht so wirklich dran glauben, das ist in der Hinsicht sicher mein größtes Problem um die Wirksamkeit solcher „Alternativen“ zu beuurteilen.
Meine eine Dame trägt ein Scalibor Halsband und die andere wird mit Exspot getropft, so vertragen sie es beide. Ich finde Zecken und all die anderen Stech- und Kriechtiere erstens furchtbar ekelig und zweitens, das ist definitiv der wichtigere Punkt, möchte ich meinen Hunden langwierige Erkrankungen durch den Biss oder Stich eines infizierten Tieres ersparen. Mir ist bewusst, dass es keinen 100%tigen Schutz gibt und ich weiß auch, dass es Gift ist, was ich auf meine Hunde kippe, bzw. was ich ihnen anziehe, aber ich bin nicht nur in Deutschland mit den Tieren unterwegs, sondern häufig innerhalb der EU auf Reisen, ich möchte sie, wenn mir möglich schützen.
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Entwurmen war noch so ein Thema, oft wird hier geschrieben, dass durch die Entwurmungsmittel der Darm bzw die Darmbakterien angegriffen wird und danach eine Darmsanierung durchgeführt werden sollte. Auch hier sehe ich den Zusammenhang nicht so wirklich, kann mir jemand helfen? Würmer sind doch keine Bakterien und die Mittel gegen Würmer greifen doch keine Bakterien an, oder? Mittel gegen Bakterien, Antibiotika, greifen doch Bakterien an, da weiß ich, dass auch Darmbakterien zerstört werden, das ist ja auch beim Menschen so, aber wieso machen Wurmmittel das auch, haben die nicht ein ganz anderes Wirkspektrum? Wieso sollte man nicht regelmäßig entwurmen? Was ist mit Würmern, die z.B. im Stuhlgang gar nicht sofort ersichtlich sind, Lungenwürmer oder Herzwürmer? Ist es bei einer Herzwurmerkrankung nicht so, dass wenn das Tier anfängt zu Husten, vom Herzen aus, dass das Herz schon so zu sitzt, dass man die Würmer nur noch operativ entfernen kann? Ist es nicht viel sicherer und schützt den Hund, wenn er regelmäßig entwurmt wird?
Meine Hunde werden regelmäßig entwurmt, auch ohne nachgewiesene Wurmerkrankung, ich halte mich für jede Auslandsreise an die Empfehlungen zur Entwurmung und Behandlung mit Spot-Ons, gerade wenn ich in Risikogebiete (Italien Herzwurm z.B.) fahre bekommen meine Hunde die entsprechenden Medikamente. Durch die Reisen kommt es automatisch zu einer Regelmäßigkeit. Ich führe danach keine Darmsanierung durch.
Herzwürmer sind in Deutschland wohl noch eine Seltenheit, sie sind aber laut den Untersuchungsämtern für Lebensmittelüberwachung und Tiergesundheit Baden-Württemberg auf dem Vormarsch.
Ich verlinke hier mal den Bericht von 2011 http://www.ua-bw.de/pub/beitra…Thema_ID=8&ID=1409&Pdf=No
Und 2013 hat das Friedrich-Loeffler-Institut erstmals den (Hunde)Herzwurm in deutschen/einheimischen Stechmücken in Deutschland nachgewiesen,
http://www.fli.bund.de/no_cach…utschen-stechmuecken.html
gibt es nicht ist also, zumindest verstehe ich die Berichte so, nicht korrekt.
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Ich muss zugeben, dass ich sehr verwirrt und absolut hin und her gerissen bin, was denn nun besser oder schlechter ist und ich habe jetzt ja so viele Fragen die sich mir stellen....
Oh ja, den Zustand kenne ich nur zu gut, ich denke einfach man muss sich seine eigene Meinung bilden, sich so viel Informationen wie möglich holen, das Risiko und den Nutzen gegenseitig aufwägen und sich mit dem was man tut gut fühlen!
Ich persönlich kann das radikale Verteufeln von Impfungen/Entwurmungen etc nicht besonders gut leiden und denke, dass es keine rationalen und stichhaltigen Beweise für die Zusammenhänge zwischen Impfungen und vielen Krankheiten gibt, streite aber nicht ab, dass es zu Impfschäden kommen kann. Ich denke nur, dass das Risiko eben geringer ist als das andere.
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Viele Fragen an Euch von mir zu später Stunde... Ich hoffe auf einige Erklärungen, so dass ich besser verstehen kann und mich intensiver mit dem Thema (den ganzen Themen) auseinandersetzen kann.
Ich habe hoffentlich ein paar Fragen beantwortet, auch wenn ich mir sicher bin, dass ich nicht dazu beitragen werde, dass du weniger verunsichert bist. Lies dich ein in die Materie, mach dir dein eigenes Bild, entscheide für deinen Hund, beobachte, analysiere, was wird vertragen, was ist gangbar, was geht eben nicht. Hunde sind so individuell, dass es schwierig ist, zu sagen, das eine gilt für Alle, jeder ist eigen.
Liebe Grüße und einen schönen Tag
Irr