Hallo ihr lieben,
gefragt sind die Schäferhund Freunde unter euch, ich brauche Hilfe!
Ich habe eine 2 jährige Schäferhundmix-Hündin (kommt aus dem spanischen Tierschutz). Sie kam mit 4 Monaten zu mir. Eigentlich (Klar, ein paar Probleme gibt es mit so einem jungen spring-ins-Feld ja selbstverständlich immer ) sind wir vollkommen zufrieden gewesen...keine Probleme im haus, lieb nett und ruhig, hat noch nie was kaputt gemacht, benimmt sich gästen gegenüber zurückhaltend, kann allein bleiben etc. nur draußen zeigte sie sich in Schäferhund-typischer Manier: alles wird bewacht, untersucht, beobachtet etc. ist sie nicht angeleint, kann es passieren, dass sie 300meter quer übers Feld zu einem anderen Hund donnert um zu "kontrollieren" . ist nie was passiert, trotzdem natürlich seeeehr unschön für andere hundebesitzer, wenn 30 kg Schäferhund in vollspeed auf einen zugedonnert kommen. ... ist uns auch nur ein paar mal passiert, dann haben wir die Konsequenz gezogen: schleppleine dran und Training. lief auch wunderbar- wir hatten einen vorbildlichen Hund, der kontrollierbar war. sagen wir mal so- wir hatten einen Junghund der (noch) nicht 100% tip top erzogen war, aber wir waren auf einem sehr guten weg. (sowas geht ja nicht von heut auf morgen)
leider kam uns aber jetzt die zweite Läufigkeit dazwischen- ich vermute, der jungspund ist jetzt eine richtige Dame- und wir befinden uns im punkto leinenführigkeit, leinenagression etc wieder beim punkt 0! es fühlt sich an als hätte sie einfach alles vergessen - und auf die Übungen anspringen tut sie auch nicht mehr. ich hab das gefühl ich erreiche sie gar nicht mehr. sobald wir draußen sind, benimmt sie sich wie eine irre - alles was sich bewegt wird gejagt, Hunde die uns entgegen kommen sind prinzipiell immer eine Bedrohung.. kurz gesagt: spazieren gehen macht keinen spaß mehr!
auch in der Wohnung zeigen sich Veränderungen: nach 2 jahren beginnt der Hund plötzlich schuhe anzufressen. sie patroulliert am fenster und fängt bei der kleinsten Regung draußen an zu bellen. gäste werden nicht mehr entspannt begrüßt, sondern angesprungen. ich bin ein bisschen ratlos. wir haben schon Maßnahmen ergriffen, um diesem kontrollwahn entgegenzuwirken: gibt sie am fenster einen mucks von sich, wird sie sofort auf ihre decke verwiesen (sie wird nicht bestraft, wir machen ihr nur deutlich, dass wir das so nicht wollen), gäste begrüßen darf sie erst, wenn wir es erlauben (vorher wuselte sie immer irgendwo dazwischen, aber war ja auch kein Problem, da sie sich ruhig verhielt.) generell versuchen wir zu unterbinden, dass sie immer die erste und schnellste ist, egal was passiert (zb achten wir darauf, dass sie bei spaziergängen nie zuerst um kurven läuft)
auch ihre Auslastung haben wir erhöht, zusätzlich zu den ca 1-2. std auslauf (je nachdem wie es grad passt, mal gibt es natürlich tage, da sind wir länger unterwegs, aber es gibt auch tage da muss sie sich mit einer std begnügen) die sie am tag eh immer bekommen hat (zusätzlich ist sie natürlich zwischendurch immer mal wieder im garten) gehen wir mit ihr neuerdings immer noch eine extra große runde. außerdem tricksen wir regelmäßig mit ihr, um sie auch geistig zu fordern ( aufgrund ihres jagdtriebs planen wir, einen schnüffelkurs mit ihr zu besuchen. sie hat an suchspielen einen mordsspaß, machen wir unterwegs auch oft. leider ist es bisher aber nicht möglich solch einen kurs zu besuchen, da sie, laut unserer Trainerin, noch nicht so weit ist in einer gruppe zu arbeiten. es wäre zu stressig)
kennt jemand von euch dieses verhalten und hat Erfahrung damit? wie habt ihr mit euren Hunden gearbeitet..? ich wäre dankbar für tips und auch für Kritik. ich habe ja ein bisschen ihr und unser verhalten beschrieben. machen wir vielleicht irgendeinen grundlegenden fehler..?
viele liebe grüße und schonmal vielen dank :)