Bei Facebook gab es ein TC-Statement, das irgendwie ziemlich armseelig daherkommt, von gestern Abend vom 21:45 Uhr:
Ihr Lieben,
wir verstehen Euren Unmut, aber eine Beteiligung von Nestlé heißt in keinster Weise, dass sich irgendetwas ändert. Die Produktion durch unseren Metzger ist langfristig gesichert und vereinbart. Frau Ornau wird als Gesellschafterin und Miteigentümerin weiterhin die Firma führen. Terra Canis Produkte werden weiterhin zu 100% auf Lebensmittelbasis hergestellt. Bei allem Unmut über Nestlé bitten wir Euch, einmal darüber nachzudenken wie viele Produkte von Nestlé Ihr tagtäglich einkauft und konsumiert, in Form von Kaffee, Süßigkeiten und Lebensmitteln. Wenn Ihr Fragen habt oder unsicher seid, meldet Euch gerne unter [email='info@terracanis.eu'][/email]. Liebe Grüße, Euer Terra Canis Team.
Irgendwie wird so getan, als wäre es quasi ein Naturgesetz, sich einem Konzern anzuschließen. Ich frage mich bei sowas immer, wieso man nicht einfach ehrlich sein kann und sagt "Sie haben zuuuu viel Geld geboten als dass wir hätten Nein sagen können!". Und dann "Wir verstehen Euren Unmut"... was soll das heissen? "Wir finden Nestlé ja eigentlich auch doof, aber wir sind nur das Social Media Team und müssen nach Feierabend noch was posten"?!
Seltsames Statement.
Feige finde ich, dass die (ehemalige) TC-Eigentümerin sich nicht äußert. Mal sehen, was da noch kommt.
Schön sind auch die unbestimmten Begriffe in dem Statement - "langfristig gesichert". Was ist langfristig? Für den Rest diesen Jahres? Für die nächsten 10 Jahre?
Für einen Konzern wie Nestlé macht es doch gar keinen Sinn, die gewohnte Produktion beizubehalten und da nur Geld reinzupumpen, die sind doch nicht die Caritas. Die kaufen eine positiv konnotierte Marke mit festem Kundenstamm um sie in ihre eigene Produktion mit einzugliedern, nur so kann man den Gewinn erhöhen. Umsatz ist was nettes, aber auf die Gewinnkurve kommt es an und natürlich ist die bei TC ausbaufähig, wenn man einen großen Kundenstamm hat, der gewillt ist, für TC ordentlich Kohle zu latzen und man dann auf lange Sicht Purina mit TC-Label verkaufen kann.
An sich ist das ein typischer Vorgang: der große schluckt den kleinen, behält was er gebrauchen kann und trennt sich von dem was er nicht gebrauchen kann, punkt. War schon immer so, wird auch immer so sein und am ende ist jeder käuflich wenn der Preis stimmt. Was mich dabei nur immer nervt, ist diese feige Unehrlichkeit mit der versucht wird, den dummen Verbraucher zu beruhigen und später zu verarschen.
Übrigens können bei sowas aber auch die Kleinen profitieren: auf der "Paribal"-Facebookseite freute man sich mit einem Zwinkern schon über bald neue Kunden, wenn das mit TC weiter bekannt wird. Paribal sitzt hier in Münster, hat ein kleines Geschäft und produziert auch Tiernahrung selbst.
Auch ein Tipp und auf ewig mein Favorit: "grau Tiernahrung". Sie sitzen in Isselburg am Niederrhein, wir haben dort in dem kleinen Hauptgeschäft schon für unseren Pudel und den ersten Westie das Hundefutter gekauft. Mittlerweile führt die Tochter das Geschäft in zweiter Generation. Die bilden aus, bezahlen ihre Mitarbeiter fair und erlauben Bürohunde und engagieren sich als Sponsor bei vielen großen und kleinen Messen. Die haben zwar kein "Bio"-Label, lassen aber in meiner Heimat am Niederrhein produzieren, da kennt man sich halt. Kann man guten Gewissens unterstützen.