Beiträge von Jessica83

    Schottland ist auch so ein Träumchen von mir, genau wie ihr das gemacht habt, alles Zeug ins Auto, ab auf die Fähre und los. Mein Freund ist leider was das Autofahren dort angeht ein ziemlicher Schisser, nicht wegen es Linksverkehrs sondern er meint, dass man da in abgelegeneren Orten, wo wir auch auf jeden Fall würden hinfahren wollen, auf jeden Fall Allrad braucht, kannst Du das bestätigen @Anetty ?

    Ich finde es nicht in Ordnung wieviele den Haltern von Hund die mitin die Stadt kommen unterstellen wir würden nicht merken unsere Hunde wären gestresst.

    Ja, ich finde auch die Argumentation hat ein bisschen was von Kindergarten, genau wie die Unterstellung, die Hunde, die mit in der Stadt unterwegs sind, könnten ja nur nicht alleine bleiben - da könnte man direkt gegen argumentieren, alle, die ihren Hund Zuhause lassen, sind im Grunde nur neidisch, dass ihr Hund nicht Stadtkompartibel ist und/oder sich in Geschäften nicht benehmen kann...und zack, ist die Kindergartenparty eröffnet :roll:


    Ich fühle mich jedenfalls von dem Gemeckere nicht angesprochen, ich führe mit meinem Hund genau das Leben, das ich mir vorgestellt und gewünscht habe, als der Welpe vor gut 3 Jahren eingezogen ist. Henrys Vorgänger habe ich bekommen als ich 12 war, Zuhause auf dem Dorf im Einfamilienhaus mit großem Garten und 5 Minuten zu Fuß bis zum Wald. Da hieß es auch immer "Der Hund bleibt Zuhause, ist besser für ihn". Und dann kommen eben so Situationen wie Urlaub, man will den Hund nicht alleine im Ferienhaus lassen und dann kommt der Stadtrundgang und der Hund bellt alles und jeden an - das war Stress pur, für Benny damals genauso wie für uns, und sowas wollte ich nie wieder.
    Also wurde Henry von Anfang an überall mit hingenommen, den ersten Großstadtbummel gab es mit 10 Wochen als er grad 5 Tage bei uns war, da haben wir schon angefangen zu üben und er hat gelernt, dass es normal ist, draußen in einem Cafe unter dem Tisch zu liegen, dass es normal ist, vielen Menschen/Gerüchen/Geräuschen zu begegnen.
    Mit 5 Monaten war er mit in Dortmund auf der Hundemesse, wenn es dann doch zu voll wurde zack auf den Arm und in eine etwas leerere Halle. Mittlerweile leben wir mitten in der Stadt, vor der Haustür hält ein Bus, Parkplätze gibt's kaum und zu Fuß in die Fußgängerzone sind es 3 Minuten, also sind Spaziergänge durch die Innenstadt genauso tägliches Programm wie Spaziergänge im abgelegenen Park wo uns außer Enten sonst niemand begegnet. Mein Hund bleibt an der Fußgängerampel stoisch sitzen während die LKW's an ihm vorbeifahren, ist aufmerksam und achtet auf mich wenn wir durch die Fußgängerzone laufen aber genauso schlendert er seelenruhig ne Stunde durch den Wald. Letztes Jahr im Urlaub haben wir ihn -nach vorheriger Anfrage- mit in ein Sternerestaurant genommen und er hat zwei Stunden unter dem Tisch gepennt, viele Leute haben nicht mitbekommen, dass da überhaupt ein Hund ist.
    Wenn ich Geld abhole sitzt er genauso neben dem Geldautomaten wie wenn ich länger brauche um Überweisungen am Terminal einzugeben, wenn wir vor Weihnachten lange in der Schlange bei der Post warten müssen um ein Paket abzuholen sitzt er auch neben mir, beobachtet die Menschen und das Treiben um ihn herum.


    Ich kann nur sagen, das ist genau die Art von Alltag mit Hund, die ich mir gewünscht habe und wir haben sehr viel geübt und von Anfang an immer wieder Situationen gesucht, damit Henry früh lernt, all dies als normal zu empfinden.
    Meiner Ansicht nach hängt ja eh alles mit allem zusammen und weil Henry durch die Stadt auch einen anderen Geräuschpegel kennt, pennt er seelenruhig bei Gewitter und übrigens auch an Silvester - auch da ist von Stress keine Spur.
    Ich bin niemand, der seinen Alltag im Wald oder auf dem Hundeplatz verbringt, ich muss zur Post, ich muss zur Bank, ich brauch mal neue Schuhe oder neues Make Up, ich will vllt wenn ich eh grad unterwegs bin einfach mal im Cafe/Restaurant einen Kaffee trinken, ich bin viel mit dem Auto unterwegs, ab und zu mal per Bahn/Straßenbahn, ich seh es nicht ein zu Silvester in die Einöde zu fahren und zu hoffen, dass das nicht geknallt wird...und bei all dem ist der Hund dabei. Trotzdem rennt der genauso auch im Wald rum, wälzt sich auf Wiesen in Scheisse (letzte Woche noch) und und und.
    Wenn hier irgendetwas ansteht wie lange Autofahrt, Familienfeier, Restaurantbesuch, Stadtrundgang oder sonstwas muss ich grundsätzlich keine Panik haben, ob der Hund das verkraftet, einfach weil er das alles kennt - sowas erleichtert das Leben auch ungemein.


    Und -jetzt kommt der Bogen zum eigentlichen Thema =) - daher bin ich auch extrem froh und dankbar, dass so viele Geschäfte und Menschen so positiv reagieren, wenn man mit Hund daher kommt, als selbstverständlich sehe ich das auch nicht an. Dass ich an so vielen Orten mit Hund gerne gesehen bin macht mir persönlich meinen Alltag relativ einfach und dafür bin ich echt dankbar. Daher fühle ich persönlich mich mit Hund auch nicht eingeschränkt.


    Übrigens: hier in Münster sieht man relativ viele Hunde in der Fußgängerzone und auch in Geschäften und ich bin noch nie irgendwo rein gekommen, sei es Textil- oder Schuhgeschäft oder sonst was und von einer großen Hundeurinlache begrüßt worden oder bin irgendwo in einer Ecke in eine hineingetreten. Ich habe auch noch nie ein Kleidungsstück in einem Geschäft in der Hand gehabt, an dem Hundehaare oder Sabber gehangen haben (eher Make Up Flecken...). Ich will gar nicht sagen, dass es das nicht gibt, aber es scheint ja doch die Ausnahme zu sein und nicht ins Gewicht zu fallen, denn sonst wäre die Resonanz der Geschäfte auf Hunde ja doch eine andere.

    Wenn ich mit Leon arbeite muss ich 200% geben. Wach sein und ganz klar ja und nein befolgen und einfach selbst keinen Fehler machen.

    Aber kann ein Hund, der dann so rassetypisch ist, Zuhause wirklich entspannen? Ich kann mir das irgendwie nicht wirklich vorstellen, dass der zwei Stunden auf dem Platz auf 200% ist und man dann nach Hause kommt und den Rest des Abends ruhig Filmchen auf der Couch gucken kann - ich stell mir das so vor, dass der Hund vllt auf 150% runterfährt und dann vor mir steht und auf die nächste Aufgabe wartet, sowas würde mich wahnsinnig machen.
    Das bisher hier Geschriebene verstehe ich ja so, dass wenn der rassetypische Mali (also nicht die Schlaftablettenversion) seine rassetypische Auslastung bekommt, dann kann er außerhalb des Trainings auch ruhig und ausgelassen sein. Gleichzeitig ist aber doch ein Rassemerkmal, dass diese Hunde im Prinzip 24/7 immer zu allem bereit sind, oder? Ich kann mir da halt nur schwer vorstellen, dass man selbst mit rassetypischer Auslastung überhaupt einen chilligen Hund erwarten kann.
    Mein Freund erzählt mir immer ganz begeistert von den Dienst-Malis bei der Arbeit, meint aber auch, dass nach allem, was er so mitbekommen hat, diese Hunde außerhalb des Dienstes auch keine "normalen" Hunde sind (Maßstab von normal ist bei uns natürlich Henry, der so ziemlich mit allem kompatibel ist)... was ja dann eigentlich auch wieder widersprüchlich ist, weil der reale Polizeidienst plus das Training dafür in der Freizeit doch dann DIE ideale Auslastung darstellen würde.

    @Murmelchen Also, wir treffen vergleichsweise selten auf Malis, weil hier sie hier in der Innenstadt halt selten sind und bei meiner Mutter auf dem Land dominieren dann doch noch die DSH.
    Aber wenn wir bisher auf Malis getroffen sind, dann gab es nie "Probleme" iSv von Mobbing/Beissereien oÄ, zB Freilaufwiese in Düsseldorf am Rhein, da kam uns ein Mali mit dickem Stock im Maul entgegen, lief eng an Herrchens Fuß, Henry neugierig hin, Mali reagiert nicht, geht an uns vorbei, Henry läuft noch mal hinterher (wobei der nie aufdringlich ist, sondern neugierig, aber Abstand hält), Mali guckt nur und geht weiter - absolut kein Interesse. Am Hundestrand letztes Jahr hat der Mali, der an zwei Tagen etwa 50m weiter neben dem Strandkorb gelegen hat auch absolut kein Interesse gezeigt obwohl Henry zweimal an ihm vorbeigetänzelt ist und die einzige "aktive" Begegnung, die mir jetzt einfällt, war auf einer Hundewiese, da wurde durch die Gegend gerannt und Henry kam halt nicht hinterher - aber aggressives Verhalten oder Mobbing oder sowas hab ich mit Malis halt noch nie erlebt (Glück? wer weiß). Sowas erlebe ich eher mit Border Collies, die hier wie Pilze aus dem Boden schiessen.

    ach und ich habe bisher noch keinen Mali getroffen, der mit meinem Hund ein Problem hatte.

    Geht mir übrigens auch so - und wenn ich die Beitrage zu Malis hier immer so lese, frag ich mich halt auch, ob mir bisher einfach nur die absoluten Ausnahmen begegnet sind oder hier halt bewusst die "ganz harten Fälle" dargestellt werden, um aufzuzeigen, wie es auch laufen kann.
    Aber spannen zu lesen ist es auf jeden Fall.

    Was für eine Begründung gibt es eigentlich, dass immer alles, was man selbst nicht machen würde, grundsätzlich und generell auch für alle anderen falsch zu sein hat?

    Stimme @Dreamy da voll zu, mein Hund hat kein bisschen Stress in der Innenstadt, weder in Geschäften noch im Restaurant. Wir wohnen mitten in der Altstadt und ein Gassigang führt uns immer mal durch die Stadt, von daher ist der Gang IN die Geschäfte dann auch nicht mehr sowas besonderes.

    In Hannover dürfen Hunde auch nicht auf den Wochenmarkt. Das finde ich wirklich schade...

    Hier in Münster kann ich es schon verstehen, da hat die Stadt es echt lange im Guten versucht. Auf dem Marktplatz sind viele Bäume und es wurden Schilder aufgestellt, dass doch bitte die Hunde nicht an die Bäume pinkeln sollen, weil das an den Markttagen Geruchsbelastigüngen mit sich bringt - hat sich keiner dran gehalten. Dann gabs Zäune um die Bäume, bringt aber natürlich auch nicht viel. Und ich vermute einfach mal, dass es beim Markt selbst auch Zuviel wild pinkelnde Hunde gab...von daher ist der Markt jetzt Sperrzone für Hunde, Mittwoche und Samstags, und das OA kontrolliert das auch.


    Ich bin übrigens niemand, der sagt "oh, jetzt gehe ich mal den ganzen Tag zum shoppen in die Innenstadt!" sondern eher "ich muss zur Post, zur Bank und nen neuen BH/paar Stifte/neues Make up ect pp brauch ich ja auch, ach mach ich alles schnell zusammen" und dann kommt der Hund eben mit. Kann man natürlich nur mit einem Exemplar machen, das die Stadt toll findet und Stunden damit verbringen könnte, Leute zu beobachten. Was das betrifft, find ich's gut, dass hier so viele Geschäfte so Hundefreundlich sind, kann man alles gut in den Alltag integrieren.

    BThalia ist hier in Münster auch kein Problem :-)


    Auf den Wochenmarkt dürfen Hunde hier aber nicht mehr mit.
    Zuhause auf dem Dorf mit meine Mutter Henry auch mit zum Bäcker und in die Apotheke wie ich letzte Woche erfahren durfte (und auch erstmal geschockt war) - sagt wohl nie jmd was.


    Bei H&M war Henry auch schon oft mit drin, die haben hier in der Herrenabteilung Teppichboden, da legt er sich immer hin :D Bei Douglas darf er auch mit rein. Und in die üblichen Schuhgeschäfte auch. Ich nehm ihn häufig mit zum shoppen und überlege grad, aber bis auf -natürlich- Lebensmittelgeschäfte fällt mir grad kein Geschäft ein, in das ich ihn bisher nicht mit rein nehmen durfte.